Ich denke, ich mische mich hier doch wieder mal ein, hab bei deinem letzten post schon überlegt, ob ich im Endeffekt das gleiche schreibe, was Akkarin dann geschrieben hat, hab aber dann doch abgewartet....
Naja, jetzt diskutier ich aber mal mit...^^:
B.L.U.B.B.E.R hat geschrieben:Da die Wahrscheinlichkeit das man als "unsündiger" Gläubiger in den Himmel kommt einfach VIEL VIEL höher ist, würde es sich trozdem noch lohnen eher ein guter Gläubiger zu sein.
Naja, aber warum soll die Wahrscheinlichkeit dafür so viel höher liegen?
Sicher, wenn man davon ausgeht, dass (ein) Gott (bzw. möglicherweise auch mehrere, aber das läuft fast auf das gleiche hinaus oder würde das ganze unnötig verkomplizieren...) die Menschen geschaffen hat, ihnen also anscheinend wohlgesonen ist, würde es wohl einem "gesunden Menschenverstand" widersprechen, dass er (/es/sie) den Menschen Böses will, und zwar alle bestraft, die an ihn (...) glauben, aber dennoch den Menschen eine gewissen Veranlagung, an ihn zu glauben (darüber kann man sicher streiten, das ist nur ein Gedanke, der in diesem Thread so ähnlich u.a. schon von A-Knopf (und auch mir) formuliert wurde) mitgibt, ihn also direkt "ins Unglück stürzt".
Aber wer sagt, dass ein übernatürliches Wesen mit menschlicher Logik zu erfassen ist?
Selbst wenn man davon ausgeht, dass Gott den Menschen "nach seinem Abbild" (also auch mit seiner Denkweise) erschaffen hat, würde es z.B dem alten Problem mit "dem ganzem Leid in der Welt" widersprechen. Wenn man hier davon ausgeht, dass Gottes Absichten für einen Menschen nicht erfassbar sind (was ja durchaus eine Lösung dieses Problems ist), warum sollte es dann in anderen Aspekten so sein?
D.h. eine solche Gleichung (die natürlich SEHR viele Glieder (nahezu unendlich viele) enthalten müsste, um den Anspruch erheben zu können, einigermaßen vollständig zu sein) könnte vom Menschen NIE wirklich bewertet werden, da man als Mensch immer die Wahrscheinlichkeit mindestens eines (eigentlich natürlich deutlich mehrerer) Gliedes, und somit der ganzen Gleichung, nicht einschätzen kann.
B.L.U.B.B.E.R. hat geschrieben:Um mal en beispiel aussen Naturwissenschaften zu bringen:
Elektronen haben wie Licht Wellen und Teilcheneigenschaften, man kan nicht genau sagen was es ist. Dadurch könnte es sein das ein Elektron zu einem Atom vor deiner Nase jetz gerade in China ist(da ne Welle ja en unendlichen Ausbreitungslinie hat), trozdem würde rational betrachtet niemand sagen das ein Elektron zu nem Atom hier in Deutschland jetz grade in China ist.
Naja, wenn ich die Bohr'sche Unschärferelation (heißt das Teil so? bin mir gerade nicht ganz sicher^^) richtig verstanden habe, ist das wie du gesagt hast, durchaus möglich, eben mit einer gewissen (ziehmlich geringen) Wahrscheinlichkeit. Wenn gerade nicht gemessen wird, wo das Elektron ist, IST es sogar zu einem Prozentsatz, der der Wahrscheinlichkeit entspricht, in China (In fiktiven Zahlen wäre es also beispielsweise zu 99.99% irgendwo vor dir, zu 0.0001% in China, zu 0.009% irgendwo sonst (in Wirklichkeit sind die beiden letzen Zahlen wohl viel zu hoch...)). Da es zu einem deutlich größeren Prozentsatz allerdings hier ist, spricht man dann auch davon, dass es hier ist (alles andere wäre auch unpraktisch).
Rationalität bedeutet demnach also nichts anderes, als das, was wahrscheinlicher ist, also auch zu einem größeren Prozentsatz so ist. (wenn es nicht gemessen wird...) (Das ist im Endeffekt fast das gleiche, was du geschrieben hast, ich wollte es nur nochmal festhalten^^, ich selbst hätte "Rationalität" wohl etwas anders definiert). Da wir wie gesagt die Wahrscheinlichkeit der Glieder der Gleichung größtenteils nicht einschätzen können, können wir dann auch nicht davon sprechen, dass die Gleichung, so wie sie ist, uns eine rationale Antwort auf die Frage "Soll ich an Gott glauben?" liefert.
Die Existenz Gottes lässt sich daher weiterhin weder rational belegen, oder auch widerlegen, und es bleibt die Entscheidung eines Einzelnen, was er (oder sie), denn glauben (was wohl das Gegenteil von "rational entscheiden" ist, auch Atheisten handeln IMHO nicht rational, auch wenn sie das gerne behaupten (hier spricht wohl der Agnostiker (oder sowas ähnliches^^) aus mir)) will.
Gruß
quoht