[Kurzgeschichte] Der wahnsinnige Zerebrat

Alles was mit der Starcraft Story zu tun hat, gehört hier rein. Dazu gehören auch Diskussionen über alle Rassen, deren Helden und den unterschiedlichen Planeten.

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Deva
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Beitrag von Deva »

Also ich finde es klasse, daß man sich so um meine Geschichte bemüht, hatte ich bisher noch nie, also ich bin gerührt.
Ich wollte es eigentlich erst komplett zuende schreiben und dann via DL als Komplettpaket anbieten, aber ich denke, Bad? hat sich soviel Mühe gegeben, daß er das ruhig machen kann. Ich finde es klasse. Danke dir, Bad?.

Ich versuche auch schnell weiterzuschreiben, habe diese Woche frei * unter Vorbehalt*

Danke Jungs und Mädels
Panik macht gefügig!
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Bad?
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Beitrag von Bad? »

Ok ich machs gleich morgen. Ich poste es dann ich kleineren schritten damit ich dass zeichenlimit umgehen kann. Also bitte niemand aufregen wenns dann 2 oder 3 posts sind.
Ich hoff dass passt den Mods! Sonst bitte einfach jetzt reklamieren!!

MFG Bad?
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Bad?
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Beitrag von Bad? »

Hi Leute!

Ich hab die Geschichte mal bis zum Kapitel ,,Wer bist Du?" zusammengefasst und ein wenig korrigiert. Ich poste das Ganze jetzt nacheinander und möchte mich schon im vorhinein für den Mehrfachpost entschuldigen! :gut: :mrgreen: :gut:

MFG Bad?

Und nun, viel Spaß beim Lesen! :D



Der wahnsinnige Zerebrat




Einleitung


Während des Broodwar-Konfliktes wurde vom vereinigten Erd-Direktorates der gefürchtete Psi-Disruptor eingesetzt, um den Schwarm zu spalten und die grauenhaften Zerg zu kontrollieren. Anfangs schien ihr Versuch einen tobenden Sturm zu kontrollieren geglückt, bis die jüngste Schöpfung des kürzlich verschiedenen Overminds, Kerrigan, nach der totalen Kontrolle über den Schwarm strebte. Allerdings sah sie sich nun den abtrünnigen Zerebraten gegenüber, die nur die Wiedergeburt des Overminds als Ziel kannten. Die selbsternannte Königin der Klingen setzte Verrat und Intrigen ein, um ihr Ziel zu erreichen und konnte so über einen kurzen Zeitraum einen Großteil des Schwarms unter ihre Kontrolle bringen. Sie zerschmetterte den Psi-Disruptor, ohne dabei zu ahnen, was sie tat. Denn unsichtbar für ihre Sinne, sendete der Psi-Disruptor eine letzte Welle aus und unterbrach damit die Kommunikation unter den Zerebraten.
Dadurch hatte sie leichtes Spiel und konnte viele ihrer Widersachen ausschalten, aber nicht alle. Selbst nach dem Broodwar-Konflikt existierten die abtrünnigen Zerebraten und ihre Bruten. Sie scheinen kein konkretes Ziel zu haben und waren in der letzten Zeit sehr zurückhaltend. Terranische Wissenschaftler vermuten, dass sie nicht auffallen wollten oder keine direkte Kontrolle auf ihre Diener ausüben konnten. Ein Rätsel, das für alle Beteiligten nur vom geringen Interesse war. Die Zerg hatten sich zurückgezogen und die größeren Welten blieben von ihnen verschont. Also bestand kein Interesse nach weiteren Antworten über dieses Thema. Ein schwerer Fehler, wie sich später zeigte.



Der Planet Kastur war noch zur Zeiten der Konföderation eine Randwelt und genoss nur mäßiges Interesse. Selbst seine hohe Bevölkerungszahl von fast 100 Millionen Menschen auf den gewaltigen Hauptkontinent Pangeus, konnte daran nichts ändern. Es war nur eine Randwelt, so stempelte man diese Welt ab. Durch diese Gleichgültigkeit blieb dieser Planet unberührt von den außerirdischen Mächten, zumindest bis jetzt......




Die erste Schicht



,,Regen.” knurrte Ventur verärgert und klappte das Visier seines Helmes herunter. Es hatte heute schon den ganzen Tag Anzeichen für ein Gewitter gegeben, aber er hatte gehofft, es würde erst nach seiner Schicht losbrechen. Im Prinzip störte ihn der Regen wenig, schließlich befand er sich in einer Servorüstung und war geschützt vor den Wassertropfen. Nur dass er seine Zigarette nicht zu Ende rauchen konnte, störte den kahlgeschorenen Space Marine schon. Ebenso die Tatsache, an irgendwelchen Versorgungsdepots im weitläufigen Industriegebiet der Stadt Genis Wache zu schieben. Verwünschungen brummend, ging der hünenhafte Space Marine mit gesicherten C-14 Gaußgewehr die schmutzige Straße entlang. Seit zwei Jahren marschierte er jeden Tag in diesem Bezirk auf und ab. Noch nie war etwas passiert. Keine Jugendlichen, die aus Übermut irgendwelche Mülltonnen in die Luft gejagt hatten oder gar irgendwelche Banditen. Nein, nichts dergleichen. Es war sterbenslangweilig. Aus Spaß hatte er die Laternen an den Straßen gezählt und das tat er immer noch. Es gab ihm irgendwie ein beruhigendes Gefühl, wenn er nach knapp 250 Metern die Letzte der fünfzig Laternen gezählt hatte.
Plötzlich öffnet er das Visier seines Helmes und packte mit zwei Fingern den letzten, traurigen Rest seiner Zigarette am Filter und warf sie achtlos weg. Danach verschloss er das Visier wieder. Er hatte keine Lust auf eine kalte Dusche, denn das Gewitter schien gerade seinen Höhepunkt zu erreichen.
Blitze zuckten durch die graue Wolkendecke und erweckten den Anschein von fliegenden Monstern. Unachtsam und den Blick noch immer auf den Himmel gerichtet, trat er auf eine leere Coladose. Das quietschende Geräusch des sich verbiegenden Bleches, kombiniert mit den Donnern des Gewitters ließ ihn kurz zusammenfahren.
Kalter Angstschweiß schoss über seine glatte Stirn und quer über sein Gesicht. Seine alte Kriegsverletzung, eine Narbe, die quer über sein Gesicht verlief, fing dabei an zu pochen und riss auf.
Ventur, die blutende Vogelscheuche wurde er genannt. Er war schon bei vielen Ärzten gewesen, aber egal was für Mittel und Salben man ihm verschrieb, die Narbe riss immer wieder auf. In diesem Moment lief es ihm über die fleischigen Lippen, über die Zähne, direkt in den Mund. Früher hätte ihn der metallische, süßliche Geschmack seines Blutes gestört, aber heute nicht mehr. Es war zu einer seiner Gewohnheiten geworden.
,,Blöde Coladose, Verdammte.“ schimpfte er mit den gestanzten Stück Blech und drehte sich um.
,,Noch vier Stunden...“ las er stöhnend von der angebrachten Uhr einer großen Metallfabrik ab. Wenn man wenigstens zu zweit Wache schieben könnte, würde diese Schicht nicht so unglaublich langweilig werden.
Aber Nein, dachte Ventur sich, man musste ja sparen. Der Broodwar-Konflikt war schließlich teuer genug gewesen, wie der Magistrat von Kastur es so schön formuliert hatte. Ausbeutung war das und nichts anderes. Die arbeitende Bevölkerung der Unter- und Mittelschicht durfte sich zur Tode arbeiten, während die Reichen sich die Taschen stopften und in völliger Dekadenz dahinschwelgten. Irgendwann würde es zum Aufstand kommen. Das war obligatorisch. Und dann war wieder der Zeitpunkt gekommen gegen die Rebellen mit gnadenloser Gewalt vorzugehen. Natürlich durften dies die Space Marines tun, schließlich waren sie darin ausgebildeten wurden gegen alle Feinde der Menschheit vorzugehen.
Wieder schaute Ventur auf die Uhr und las die Zeit ab.,, Immer noch 3 Stunden und 50 Minuten.” ging er weiter und lehnte sich an die eiserne Wand eines Versorgungsdepots.
,,Hey Ventur. Was los, mein Alter.” vernahm er die tiefe Stimme seines Freundes Serius von Kar über das Funkgerät in seinem Helm.
,,Nicht viel. Ich stehe hier rum und genieße die wunderbare Landschaft aus Stahl und Beton.” erwiderte er und sein Blick wanderte kurz nach Links und anschließend nach Rechts.
Serius von Kar war auch ein Space Marine und hatte genau wie er Wachdienst, allerdings im oberen Viertel der Stadt. Dort soll es einen richtigen Park geben. Mit grünen Bäumen und Pflanzen. Zudem soll ebenfalls alles dort sauber sein. Dort wäre er auch gerne und nicht in diesem Loch.
,,Ach wieder das Industriegebiet? Du hast vielleicht ein Pech.” rauschte es wieder im Funkgerät, welches in seinem Helm integriert war.
,,Der Kerl mag mich nicht. Ich sag dir, noch ein Jahr und hör auf damit.” antwortete Ventur kurz und knapp.
,,Also wie letztes Jahr.” meinte Serius von Kar spitz und fügte seinen Satz noch hinzu.,, Mal so im Vertrauen, ich glaube, bald ist es aus mit der Langeweile. Der Chef hat was vor.” Für einen Moment war Ventur still, doch dann wollte er mehr wissen.,, Wie kommst Du darauf?”
Plötzlich schlug ein grell leuchtender Blitz in der Straße ein und riss den Asphalt auf.
,,Heilige Scheiße.” lachte Ventur und war erleichtert, dass ihm das nicht passieren konnte. Seine Servorüstung war wie ein Faradayscher Käfig. Absolut sicher. ,, Was ist passiert?“ wollte seine Freund wissen.
,,Nichts Besonderes. Ein Blitz hat der Straße mal gezeigt, wer der Chef ist. Egal. Rede, was hat der Kommandant vor.“ wurde Ventur ungeduldig.
,,Irgend so eine kleine Station im Norden meldet sich nicht mehr und die wollten ein paar Jungs raufschicken, um zu gucken, was da los ist. Ich glaube nicht, dass es was Ernstes ist. Zumindest kommst du dann mal raus aus den Industriegebiet. Ich komm vielleicht auch mit. Vielleicht tausche ich die Schicht mit Sergeant Miller. Dann können wir Beide aus diesen Nest. Ach ja, es gibt eine Gefahrenzulage, habe ich gehört. Doppeltes Gehalt für wenig Aufwand.“ Ventur musste grinsen. Serius von Kar war immer leicht zu befriedigen, aber dieses Mal war selbst er freudig erregt. Endlich aus diesem Höllenloch raus.
Sorgen machte er sich keine, schließlich sollte sie ja nur kurz nach den Rechtem sehen. Was sollte sie das groß erwarten? Die Protoss vielleicht, schmunzelte er über diesen Gedanken.
Serius von Kar und er unterhielten sich noch eine ganze Weile, bis sie endlich von ihrer Schicht abgelöst wurden. Danach machte er sich auf den Weg zur Kaserne, um dort seine Servorüstung aufzuladen und neue Befehle zu erhalten. Unbesorgt machte er sich auf den Weg und freute sich bereits über etwas Abwechslung. Wie Recht er damit hatte, würde sich bald zeigen.......

Letzte Worte




Unteres Viertel, in der Kaserne



In einem der miesesten Viertel der Stadt, wo Mord, Raub und Körperverletzungen an der Tagesordnung waren, befand sich die große Kaserne Genis I.
Insgesamt gab es in der Hauptstadt über neun Kasernen und jede davon musste sich mit den anderen Kommandanten und Leitern der Kasernen absprechen, bevor sie überhaupt in Erwägung ziehen konnte, ihre Soldaten zu entsenden. Dieses umständliche Konzept hatte die Militärstruktur des Planeten eingeschränkt. Warum, weiß kein Mensch. Vielleicht um zu verhindern, dass sich ein Verbrecher wie Arcturus Mengsk durch Verschwörungen und Lügen wieder etablieren konnten. Auch wenn der selbsternannte Imperator vom V.E.D. gestürzt wurde, blieb er verschwunden und man vermutete, dass seine Lakaien unbemerkt Streitkräfte zusammenziehen. Deshalb wurde wohl auch dieses umständliche System in die Militärstruktur eingebunden. So konnte man sicher sein, dass es keine weitere Verschwörung gab, denn die meisten Kommandanten von Kastur waren ehemalige Mitglieder des V.E.D., die nur knapp den letzten Schlag der Zerg entkommen waren oder gehörten sogar noch zu Arcturus Mengsk ehemaligen Militärstab an, auch wenn es für diese Behauptung keine Beweise gab.
In der Kaserne Genis I. saß Kommandant Rimon Preston Black, welcher aufgrund seiner schwarzen Haare und seines grau melierten Schläfenansatzes auch der Falke genannt wurde. Wie fast jeden Tag in der Woche hockte er auf seinem bequemen Eichenholzstuhl mit den imprägnierten Leder und las sich die vielen Berichte seiner Soldaten auf den prunkvollen Mahagonitisch durch. Meistens war es immer dasselbe, nur selten las er mal Etwas von einem Übergriff eines Zivilisten. Das war auch der Grund, warum er stolz auf seine Leute war. Langweilige Berichte ohne Details waren immer das sichere Zeichen für eine funktionierende Sozialstruktur innerhalb der Stadt.
,,Keine weiteren Vorkommnisse.“ las er das Ende eines weiteren Berichtes und lag ihn bei Seite. Flugs griff er nach einen Weiteren und nahm ihn von den turmhohen Stapel. Dabei hätte er fast mit seiner nachtschwarzen Uniform, mit den silbernfarbenen Umschlägen an den Ärmeln, das Tintenfass mit der sich darin befindlichen goldenen Feder umgerissen. Er fragte sich sowieso immer, warum er es nicht endlich wegräumte, denn es stand sowieso nur zur Zierde dar. Jeden Abend, kurz bevor er seinen Dienst beendete, schwor sich, das Tintenfass in den Papiereimer unter seinen Schreibtisch zu werfen. Aber er tat es nicht.
Diesem Moment läutete seine alte Standuhr, eine Grandfather-Clock. Das Schmuckstück in seinem Büro. Sie bestand aus edlem Holz, von der Hand gefertigtes, klassisches Gehäuse mit vielen, akribisch erarbeiteten Details. Die Zeiger bestanden aus Gold und kreisten über ein römisches Ziffernblatt. Nur der Pendel dieser Uhr bestand aus schnöden Messing. Sie war sein ganzer Stolz und hatte sie extra anfertigen lassen.
,,16:00 Uhr...“ sagte er unbeabsichtigt laut und wartete eigentlich darauf, dass seine Gegensprechanlage ansprang. Bis es soweit war, öffnete er die oberste Schublade seines Schreibtisch und nahm eine Mappe, sowie ein Audiotape daraus hervor.
Das Oberkommando hatte ihm eine Kopie geschickt, natürlich mit den ausdrücklich Verweis auf die Geheimhaltungspflicht.
Es war der letzte Funkspruch des Forschungskomplexes Dedalus. Glücklicherweise konnte man ihn abfangen, bevor er von den zivilen Radiosendern ausgestrahlt wurde. Es hätte Panik gegeben. Aus diesem Grund musste er eine Truppe von schlagkräftigen Männern und Frauen zusammenstellen, um dieses Problem endgültig aus der Welt zu schaffen.
,,Sire, Ihr Gast eingetroffen.“ tönte es in diesem Augenblick aus der Gegensprechanlage und warf ihn aus seinen Gedanken.
Er drückte den grünen Knopf und antwortete knapp.,, Schicken sie ihn rein.“
Das Schot aus massiven Eisen schwang mit einem leisen Summen auf und ein Mann trat herein. Sein Gesicht war hinter einer Totenkopfmaske verborgen.
,,Setzen sie sich.“ bot Rimon Preston Black den Soldaten an und dieser setzte sich auf einen der beiden dekorativen Stühle vor dem Mahagonischreibtisches.
,,Sie sind also die hochgeschätzte Hoffnung, die mir das Oberkommando aufs Auge gedrückt hatte.“ sprach der Kommandant frei heraus. Er hatte keine Angst vor seinem Gegenüber, auch wenn er es hätte müssen. Denn der Maskenträger gehörte zu einer Spezialeinheit der Space-Marines, welche sich selbst Totenkopfjäger bezeichnet. Gnadenlose Killer, durch Stimpacks und anderen Drogen zu brutalen Kampfmaschinen gezüchtet. Offiziell gab es die Totenkopfjäger nicht. Man würde diese Soldaten aus ethischen Gründen niemals gesellschaftlich akzeptieren, deshalb hielt man ihre Existenz unter Verschluss.
,,Hat man sie bereits über das „Problem“ unterrichtet?“ betonte der Kommandant seine Frage. Der muskulöse Mann in vollkommen schwarzer Tracht schüttelte leicht den Kopf.
Unter den Leder konnte Rimon Preston Black kaum etwas erkennen, nur seine Muskeln war offen erkennbar.
,,Also ich werde dieses Band abspielen. Ich muss sie hoffentlich nicht über die Geheimhaltungspflicht aufklären.“ Darauf schüttelte der Mann erneut den Kopf. Entweder er wollte nicht reden oder er konnte es nicht. Manche Drogen waren aggressiv und konnten die Stimmenbänder zerfressen, dies war allerdings sehr selten.
,,Bevor ich es vergesse. Sobald ich dieses Band abspiele, werden sie Teil dieser Mission, aber dies war ihnen sicherlich bewusst. Der Raum ist glücklicherweise Schallisoliert. Hören sie zu.“ trichterte Rimon Preston Black den Totenkopfjäger ein. Dieser schien aber nicht beunruhigt oder in sonst einer Form nervös. Er nickte nur. Das genügte den Kommandanten. Er nahm das Audiotape in Form einer kleinen Datendisk und legte diese in ein Abspielgerät, welches er während des Gespräches aus seinem Schreibtisch geholt hatte.
,,Datendisk wird gelesen....Aufzeichnung wird gestartet...“ sprach eine monotone, weiblich generierte Computerstimme, bevor die Nachricht endlich abgespielt wurde.
,,Seit Tagen ist hier unten die Hölle los. Wir hören seltsame Geräusche. Wie von großen Tieren. Des Nachts meine ich Krallen über den Boden schleifen zu hören. Ich schlafe seit Tagen nicht mehr ruhig und nur noch mit einer geladenen Pistole unter meinen Kopfkissen. Die Psychiater meinen, es wäre nur ein Stresssyndrom, aber ich frage sie, warum kriegen wir keinen Kontakt mehr mit den Technikern in den letzten Ebenen. Ich weiß, ich tue jetzt etwas Verbotenes und benutze das Funkgerät ohne Erlaubnis, aber das ist Scheißegal. Meine Name ist Patrick Meien. Ich arbeite als Wartungstechniker und habe schon ne Menge krankes Zeug hier gesehen. Komische Tiere. Seltsame Waffe. Aber jetzt scheint alles aus den Ruder zu laufen. Ich war vor 3 Tagen auf der letzten Ebene und habe ein Hochenergiekabel geflickt. Es war nicht gerissen, nein, irgendetwas hatte es durchgebissen. Ich hatte gehofft eine verkohlte Riesenratte oder so was zu finden, aber dort war nichts. Nur so eine Art Schleim auf den Stahlfugen. Heilige Mutter Gottes. Was haben diese kranken Wissenschaftler sich ausgedacht. Vielleicht haben sie irgendetwas gezüchtet und es muss entkommen sein. Ich lag gestern Nacht noch im Bett und hatte meine Tür verrammelt, aber des Nachts hörte ich ein Fauchen. Es kam aus den Lüftungsschacht. Ich sah nach und vier rotglühende Augen stachen aus der Dunkelheit. Es rannte weg. Ich konnte nicht mehr schlafen. Ich habe es ihnen gesagt, immer und immer wieder, aber sie hören nicht auf mich...sie glauben ich wäre.......“ Plötzlich war ein lautes Kreischen im Hintergrund zu hören, darauf folgten panische Schreie und Hilferufe von Menschen. ,,Scheiße, dass Ding ist hier. Verdammt....!! Es kommt durch die Wand.... Es.....AHHHHHHHHHHHHHHHHHHH....!“ endete das Band und man konnte den Kommandanten Rimon Preston Black deutlich seine Anspannung ansehen. Er hatte Schweißperlen auf der Stirn. Nur der Soldat am Ende des Schreibtisches hatte nicht einmal mit den Augen geblinzelt. Entweder kannte er keine Angst oder ihm war es vollkommen egal.
,, Das ist alles und damit sind sie nun betraut mit der Mission. Ich werde ihnen einige meiner fähigsten Marines unterstellen und sie werden erkunden, was in diesem Forschungskomplex vor sich geht. Ich glaube nicht, dass es Überlebende gibt, trotzdem werden sie danach Ausschau halten. Wichtig ist vor allem den Forschungskomplex zu sichern. Ich gebe ihnen freie Hand bei der Durchführung dieser Mission. Im zweiten Stock befindet sich unsere taktische Zentrale. Dort sind alle Karten und Baupläne der Anlage, wie die Namensliste des Personals und die Projekte ausgelegt. Ich gebe ihnen zwei Stunden einen Plan auszuarbeiten. Es liegt an ihnen meine Männer zu instruieren.“ beendete Rimon Preston Black seinen langatmigen Monolog.
,,Verzeihen sie, Kommandant.“ sprach sein Gegenüber zum ersten Mal mit kratziger Stimme.,, Die Aufzeichnung deutet auf ein entkommenes Forschungsobjekt hin. Ich glaube kaum, dass ich die Hilfe ihrer Männer benötige, um dieser Lage Herr zu werden.“
Diese Überheblichkeit konnte der Kommandant nicht leiden und reagierte dementsprechend auch.
,,So haben wir auch gedacht. Auf Mar Sara, auf Char und auf Tarsonis. Aber auf diesen Welten gibt es kein Leben mehr. Nur noch Asche. Als wir die Protoss herausforderten wurden wir wieder Opfer unserer grenzenlosen Arroganz. Dieses Mal wird das aber nicht passieren. Wir werden alles nur Menschen mögliche tun, damit sich diese Tragödien nicht wiederholen werden. Wenn es nach mir gehen würde, hätte wir schon längst diesen verdammten Komplex mit einer Atomwaffe in die Luft gejagt, aber der Magistrat, sowie seine Speichelleckenden Adjutanten verlangen eine Untersuchung und wenn möglich auch die Sicherstellung der Experimente. Deshalb hat man sie uns zugeteilt.“ Auf seiner Stirn bildeten sich tiefe Furchen und die Arterie seiner Stirn pulsierte regelrecht.
,,Wie ihr wünscht. Ich werde mich mit Gegebenheiten vertraut machen. Es wird sicherlich eine kurze und erfolgreiche Mission.“ stand der Totenkopfjäger-Soldat auf und ging in Richtung der Tür.
,,Noch etwas.“ stoppte Rimon Preston Black den Marine.,, Sollte einer meiner Männer wegen ihrer Überheblichkeit auf der Strecke bleiben, werde ich persönlich Jagd auf sie machen. Das sei ihnen gesagt und nun verschwinden sie!“ Dem leistete der Maskenträger folge und verschloss die Tür hinter sich. So hatte es begonnen......

Taktische Besprechung



Vor eines jedes Einsatzes wurden die Taktik-Teams der Space-Marines über die Kenntnisse und Umsetzung einer neuen Mission instruiert. Zu Zeiten des Broodwar-Konfliktes war dies nicht der Fall. Es wurden nur die Befehlshaber informiert und diese konnte dann ihre Soldaten wie unbedarftes Schlachtvieh kommandieren. Oftmals endeten solche Szenarien mit Tausenden von Toten.
Das Oberkommando nahm diese Verluste als Opfer des Krieges hin, schließlich waren Verbrecher und Kriminelle Massenware, die man durch Resozialisierung gefügig machen und dann nach belieben einsetzen konnte.
Der Magistrat von Kastur war dort anderer Ansicht und hatte deshalb auch eine strikte Informationspolitik eingeführt. Das Oberkommando musste sich ihm beugen.


Demion Claw saß vor einer überdimensionalen Taktiktafel und analysierte die Lage im Forschungskomplex Dedalus. Die wenigen Fakten, die er aus der Mappe entnommen hatte, waren wenig aufschlussreich. Auch wenn er ein Mitglied der Totenkopfjäger war, so blieb ihm das Gespräch von Rimon Preston Black wie ein Kanonendonnern im Kopf.
,,Sollte einer meiner Männer wegen ihrer Überheblichkeit auf der Strecke bleiben, werde ich persönlich Jagd auf sie machen.“
Eine solche Verbundenheit zu seinen Soldaten kannte er nicht und war deshalb auch recht angetan von den Kommandanten dieser Kaserne. In seinem Regiment galt die strenge Regel:,, Der Erste gewinnt, der Letzte stirbt.”
So war es auch bei seiner Ausbildung. Man wurde über weite Strecken gehetzt und wer zusammenbrach, wurde gnadenlos erschossen. Mit Schmerztherapien wurde sie resistenter gegen physische Auswirkungen auf den Körper. Gleiches galt für ihren Geist. Mentale Folterungen waren an der Tagesordnung. Und damit die Soldaten des Totenkopfjäger-Regiments nicht an irgendeiner Form von Trauma in den Suizid getrieben wurden, verabreichte man ihnen starke Drogen, kombiniert mit den schon lange in Frage gestellten Stimpacks.
Auch in diesem Moment stand Demion unter den Einfluss einer Beruhigungsdroge. Bei normalem Menschen würde dies zu einen leichten Schlaf führen, allerdings nicht bei ihm. Sollte er mal nicht unter den Einfluss dieses Mittels stehen, würde er verrückt werden, soviel stand fest. Vielleicht scheute er deshalb keine Angst vor den Tod, denn sein Leben war wesentlich schlimmer.
,,Keine Auffälligkeiten.” murmelte er, als er zum zweiten Mal die Personallisten des Dedalus-Komplexes studiert hatte. Zwar waren die Experimente des Forschungspersonals fragwürdig und vielleicht sogar verachtenswürdig, jedoch nicht von Belang auf seine kommende Mission.
Die Datendisk hatte er auch mehrfach angehört, aber bis auf ein entkommendes Experiment konnte er sich kein Reim auf das Gehörte machen.
Logisch wäre es, zumindest stand bei einigen Mitgliedern des Forschungsstabes etwas von Tierversuchen und genetischer Manipulation. Eines dieser Versuche hatte er in den Unterlagen gefunden. Den Sündenbock, wie man salopp sagen würde.
Es wäre wohl nicht abwegig zu denken, dass der Forschungskomplex von den selbstgezüchteten Monstern überrannt wurde.
Rimon Preston Black hatte ihm einige Männer unterstellt, die jeden Moment durch das stählerne Schot am Ende des Raumes kommen müssten.
Demion hoffte auf keine Frischlinge. Rekruten waren das Letzte, was er brauchen konnte.
Trotz Resozialisierung ergriffen viele von den Neulingen im Ernstfall die Flucht. Die Neuralimplantate halfen dort auch nur wenig.
,,Also gut.” schnaufte er und besah sich das erste Stockwerk des Forschungskomplexes. Er war durch mehrere Tore aus meterdicken Stahl gesichert. Die letzte Pforte vor dem Lastenfahrstuhl bestand sogar aus Titan. Hierfür würden sie einen extrem leistungsfähigen Schneidbrenner, wohl eher eine Schneidlanze brauchen.
Die nächsten Stockwerke waren durch automatische Geschütze gesichert und leider so primitiv, dass sie noch über keinerlei Freund-Feind-Erkennung verfügten.
Ein Vorteil für sie, denn so mussten sie fünf Stockwerke nicht überprüfen. Das irgendetwas entkommen konnte, war dadurch fast unmöglich.
Vielmehr Sorgen bereitete ihm die Stockwerke zehn und elf, denn hier befanden sich die Quartiere des Personals. Enge Gänge, mit vielen voneinander abgetrennten Räumen. Gut geeignet für einen Hinterhalt.
In diesem Moment schwang das Schot mit einem metallischen Sirren auf und drei Männer von unterschiedlicher Statur und Größe betraten die Taktikzentrale.
,,Ahhh....Die Herren sind eingetroffen. Setzen sie sich.” machte Demion eine kurze Handbewegung und zeigte auf die einfach und recht billig wirkenden Bürostuhle, die um einen einfachen Bürotisch mit stählerner Tischplatte gereiht waren.
Die Männer nahmen platz und Demion nahm im selben Atemzug ihre Personalmappen.
,, Ventur, genannt die Vogelscheuche. Wurde auf Tarsonis im Kampf gegen Zerg im Gesicht verletzt. Veteranen-Status. Dreißig gezählte Abschüsse. Nicht schlecht. Ein Mann von Erfahrung.” meinte Demion und schloss wieder die Akte.
Ventur grinste nur abfällig und legte seine Beine auf den Tisch. Natürlich erhielt er gleich einen warnenden wie auffordernden Blick, dies sein zu lassen, aber der erfahrene Space-Marine dachte nicht im Traum daran.
,,Probleme mit Autoritätspersonen. Also gleich ein Rebell in meinem Trupp. Das fängt ja gut an.” stöhnte Demion und war schon gespannt, was die Beiden weiteren Soldaten für Menschen waren. Er hätte sich auch vorher ihre Akten durchlesen können, aber er war viel zu sehr mit der Planung der Mission beschäftigt gewesen.
,,Serius von Kar, genannt Klopfer?” las er ungläubig den Titel von Serius Kar. Lachend meinte der blonde Mann mit den milchigen Gesicht.,,Ich bin ne wandelnde Hasenpfote. Zwei Schlachten überstanden und nicht einen Kratzer abgekriegt.” Natürlich kam nun eine spitze Antwort von seinem Freund Ventur.
,, Die Zerg hatten aber auch verdammt schlechtes Zielwasser getrunken.” Das wiederum musste Serius von Kar kontern.,, Tja, schau mal in den Spiegel. Auch ein blindes Huhn, findet mal ein Korn.”
Der Schlagabtausch ging noch einige Zeit weiter, bis ihn Demion mit einem lauten Schlag seiner Faust auf den Tisch beendete.
,,DAS REICHT!” wurde seine Stimme wieder ruhiger. ,,Letzter im Bunde ist Kardius Mar, genannt Bulldog. Marodeur.” als sich Demion den Mann ansah, konnte er sich denken, warum er Bulldog genannt wurde. Ein Urtier von einem Menschen. Fast zwei Meter groß, mit der Statur eines Bodybuilders. Sein kahlgeschorener Kopf, wie der scharfe Blick und der rote Vollbart ließen ihn recht grimmig wirken.
,,Hehehe...”grinste er nur, denn Kardius schien den analytischen Blick von Demion Claw zu genießen.
,,Also....” sammelte sich Demion neu.,, Wurdet ihr schon über die Mission unterrichtet?”
Auf diese Frage hatte keiner einer Antwort und man starrte den Totenkopfjäger nur ungläubig an. Für ihn war dies gut, denn Demion musste ihnen so nicht von dem Audiotape erzählen und konnte die Mission aufziehen, wie er es wollte.
Es wäre auch schlecht für die Moral gewesen, wenn sie wüssten, was die letzte Nachricht des Forschungkomplexes Dedalus inne hielt.
Besser war es bei Null anzufangen und die Männer langsam mit der Sache betraut zu machen.
Plötzlich wurde er von Ventur in seinen Gedanken unterbrochen.
,,Sag mal, Chef, wie schaut es aus. Wird es eine gefährliche Mission oder mehr ein Spaziergang. Falls es Ersteres ist, will ich das auch auf meinen Gehaltscheck sehen und falls Zweiteres auch.” grinste er. Dabei sah man seine makellosen, aber durch den ständigen Nikotingenuss gelblich verfärbten Zähne.
Demion wollte noch soviel verraten und antwortete nur kurz.,, Was glauben Sie wohl?”
Nun konnte sie raten, was auf sie zukam. Entweder oder.
Der Totenkopfjäger stand auf und zeigte mit einem Zeigestock auf die Taktiktafel, die nun das Bild des Dedalus-Komplexes zeigte.
,,Sie kennen bestimmt, den riesigen, bunkerartigen Komplex im Norden und wissen sicherlich auch über die Geheimhaltungspflicht bescheid. In diesem Komplex werden seit einigen Jahren experimentelle Waffe und Technologie getestet, mitunter auch rechtfragwürdige Forschungen. Dazu gehören genetische Mutationen.
Nach allen Fakten, die mir vorlagen, vermute ich, dass es sich um einige ausgebrochene Exemplare von einer neuartigen Tierart handelt. Hier sehen sie ein Bild.”
Auf der Tafel erschien nun eine seltsame Kreatur. Sie wirkte recht hundeähnlich, aber wesentlich größer. Die Beine eingeknickt, wie man es von Vögeln kannte, und besetzt mit scharfen Krallen. Jede davon so hart, um sich durch Stahl zu graben. Gleiches traf auf die Arme zu.
Ober- und Unterkörper waren dem eines Primaten recht ähnlich, nur ein Schwanz fehlte vollkommen. Nur der Kopf wirkte wie eine Perversion der Hölle. Vier Augen waren nebeneinander angereiht und stachen aus den Zacken übersäten Kopf, der einem Morgenstern glich, wie glühende Kohlen daraus hervor.
Das Maul war groß wie der Kopf eines Menschen und besetzt mit scharfen, dolchartigen Zähnen. Am Widerlichsten war jedoch die Zunge, die wie eine lange Peitsche aus dem Maul ragte.
,,Was zum Geier ist das...” staunte Kardius Mar nicht schlecht und schockiert zugleich.
,, Wir haben keinen genauen Namen für das Wesen, aber es wurde gegen die Zerg entwickelt. Eine Art Konter, damit die Space-Marines und Panzer nicht in gefährliche Nahkämpfe verwickelt werden. Ich habe die Unterlagen studiert und herausgefunden, dass dieser Zerg-Konter, genauso brutal und blutrünstig ist, wie die Bestien, gegen die er erschaffen wurde. Deshalb arbeitete man an einer Art Gedankenkontrolle, wie es der Psi-Disruptor für die Zerg war.
Nach den Vermutungen des Oberkommandos haben sich eines oder mehrere dieser experimentellen Wesen aus seinen Stasiszellen befreit und haben dann das Personal attackiert. Womöglich hat keiner überlebt.” Und wieder wurde er von einem geistreichen Witz seitens von Ventur unterbrochen.
,,Sieht fast wie meine Ex-Freundin aus.” Demion räusperte sich und setzte seinen Bericht fort.
,,Diese Wesen sind extrem gefährlich und gelten als extremes Risiko für die Bevölkerung. Wir haben den Befehl, die Station zu sichern, indem wir alle dieser Zerg-Konter vernichten, und wenn möglich nach Überlebenden zu suchen. Dies gilt allerdings als Sekundärziel. Gibt es noch irgendwelche Fragen?” beendete er seinen Satz und sah sich um. Natürlich fand Ventur als erstes seine Sprache wieder, wenn sie überhaupt je weg war.
,,Bleibt noch die Frage nach dem “Wie“. Das Biest sieht aus, als hätte es einen Panzer. Wenn es gegen die Zerg entwickelt wurde, schätze ich, dass wir mit herkömmlicher Munition nicht viel ausrichten können.” Über diesen Gedanken war Demion erstaunt, vielleicht war Ventur nicht der Befehle missachtende Freigeist wie er dachte.
,,Das ist richtig. Darauf wollte ich noch zu sprechen kommen. Wir wissen nicht genau, wie stark dieser Zerg-Konter gepanzert ist, deshalb bekommen sie eine Spezialmunition, die extra für den Kampf gegen die schwer gepanzerten Ultralisken der Zerg entwickelt wurde. Bedauerlicherweise ist sie nur auf einer Reichweite von 100 Meter effektiv, danach verliert sie ihr zerstörerisches Potenzial.
Ich muss sie warnen, denn hier handelt es sich um Explosivgeschosse. Falls eines dieser Wesen zu nahe an sie rankommt, sollten sie schnell Abstand gewinnen, andernfalls jagen sie sich selbst mit in die Luft.
Gibt es sonst noch Fragen?” Wieder schaute er seine Männer an. Demion zweifelte noch etwas an ihren Fähigkeiten, aber unter seiner Führung würden sie sicherlich Erfolg haben.
,,Ja. Ich.” meldete Serius von Kar, der seine Hand hob wie ein Schüler in der ersten Klasse. Demion nickte.
,,Also vier Mann gegen eine unbekannte Anzahl von Gegner. Das finde ich etwas seltsam. Wären nicht ein paar Space-Marines in der Hinterhand besser.”
,,Das ist richtig.” sagte der Totenkopfjäger und erwiderte dann.,, Wir gelten als Erkundungstrupp und gleichzeitig als Speerspitze. Es werden vor dem Forschungskomplex noch weitere Space-Marines in Stellung gebracht, falls es Probleme geben sollte.”
,,Also sind wir Kanonenfutter.” brummte Bulldog, dem dieser Plan nicht so recht gefiel. Rimon Preston Black hatte Recht behalten. Obwohl diese Drei nicht den Eindruck von erfahrenen Kämpfern machten, sondern eher dem des Abschaums in den billigen Kneipen der Unterstadt, so waren sie jedoch nicht dumm. Sie hatten den Plan verstanden und auch ihre Rolle. Ob sie damit einverstanden waren, konnte ihm egal sein. Schließlich hatten sie ihre Befehle.
,,Ihr wisst nun Bescheid. Macht euch fertig, denn in genau zwei Stunden werden wir zum Raumhafen gebracht und von da aus, mit Transportern zum Dedalus-Forschungskomplex. Ich habe mir die Freiheit genommen, ihnen noch einige Einzelheiten zu der Mission in ihren Spinden zu hinterlegen. Also ruhen sie sich aus.”
Kurz salutierend erhob sich das bunt gewürfelte Trio und verließ dann mit Worten:,, So ein Dreck.” oder auch.,,Dämliche Weißkittel.”die Taktikzentrale. Zurückblieb Demion. Er wollte noch einige Sachen über den Komplex herausfinden und das brauchte Zeit. Sollte er noch etwas erfahren, würde er je nach Sachlage, seinen Trupp darüber informieren......

In die Lüfte




Welanzius Port, der größte Raumhafen der Randwelt Kastur und stärkstes Bollwerk gegen alle feindlich gesinnten Kräfte der menschlichen Rasse.
Wie ein riesiger Bienenstock sah das monströse Gebilde aus. Die sieben gewaltigen Plattformen konnte man noch aus einigen Kilometern Entfernung erkennen. Ebenfalls die Tower, welche die Raumschiffe mit neuen Informationen der Flugsicherheit, wie den Leitstrahl, versorgten. Sie ragten wie die Hörner des Teufels aus jeder einzelnen Plattform hervor und stellten somit das Zentrum dar. Da die Tower extrem wichtig waren für den Raumhafen, waren sie durch starke automatische Geschütze wie durch Sicherheitsbeamte geschützt.
Welanzius Port hatte alle Konflikte unbeschadet überstanden und auch bei einen Überfall der Zerg auf die Welt Kastur eine nicht unerhebliche Rolle gespielt. Die besten Piloten des Landes hatten mit der Unterstützung des Militärs diese Kreatur zurückgedrängt und sie zum ersten Mal geschlagen.
Vielleicht war dies auch der Grund, warum viele ehemaliger Mitglieder der Konföderation, des V.E.D. Oder die kläglichen Überreste von Mengsk ehemaligen Militärstabs hier Schutz suchten. Sicherheit lockt oft das Chaos an und so war es auch wenig verwunderlich, dass Schmuggler, Banditen oder gar Piraten ebenfalls in und um Welanzius Port operierten.
Um diesen Treiben ein Ende zu setzen, patrouillierten ganze Trupps von Space-Marines durch die einzelnen Ebenen des Raumhafens und des Umlandes. Oftmals kam es auch zu Feuergefechten, welches allerdings bisher mit den Sieg der Space-Marines oder der örtlichen Sicherheitsbeamten endete. Zumindest wurde es immer so proklamiert, denn über eine Niederlage gegen diesen menschlichen, kriminellen Abschaum durfte man nicht berichten.
Es wäre schlecht für die örtliche Moral und darüber hinaus würde es die sozialen Missstände der Gesellschaft noch weiter steigern oder gar anderen weniger ethnisch motivierten Gruppierungen einen Grund für solche Aktivitäten geben.
Heute jedoch schien ein ruhiger Tag zu sein, denn bisher gab es keine Vorkommnisse oder sonstige Zwischenfälle.
Anlässlich der Erkundungsmission des Forschungskomplexes Dedalus, war die vierte Plattform, im Herzen des Raumhafens, komplett gesperrt und stand nur noch den Militär offen.



In voller Montur betrat das ungleiche Quartett die vierte Plattform. Allen voran Demion Claw in einer schwarz gefärbten Servorüstung. Auf seinen Schulterpanzer jeweils ein weißer Totenkopf mit höllischem Grinsen. Wie ein Feldherr trug er seine mächtige Waffe, so als wolle er alle Kräfte des Universums herausfordern. Serius und Ventur trugen eine gewöhnliche Servorüstung, leider noch das ältere Modell zur Zeiten der Konföderation. Beide bläulich gefärbt. Der Unterschied lag lediglich in der Energieversorgung. Die neueren Rüstungen für die Space-Marines besaßen eine bessere Energieversorgung und man konnte länger ohne Aufladestation auskommen.
Aus diesem Grund musste man erfinderisch. Um eine konstante Energieversorgung des Anzuges über einen längeren Zeitraum zu gewährleisten, wurden Kopfgroße Batterie in Form einer Kugel, an den Hüften der Rüstung angebracht. Space-Marines wirkte ohnehin schon schwerfällig genug, aber diese Batterien taten ihr Übriges. Bis auf die Bewegungsfreiheit mussten sie nicht viel einbüßen. Glücklicherweise mussten sie nur bis zum Forschungskomplex diese schweren Teile mit sich tragen. Ventur war darüber froh, denn lieber schaute er einem Ultralisken ins Maul, als ständig das Gefühl zu haben, wie eine hoch schwangere Kuh zu laufen. Die Männer mussten viel Kraft aufbringen um gerade zu gehen, andernfalls würde es wirken, als wären sie erst kürzlich einer der vielen billigen Kneipen in der Nähe von Welanzius Port verwiesen worden.
Nur Bulldog schien trotz seiner massiver wirkenden Servorüstung eines Marodeurs keine Probleme zu haben. Dabei musste sein Anzug wesentlich mehr wiegen, als die kleineren Space-Marine-Rüstungen seiner Kameraden.
An den starken Handgelenken waren zwei Granatenwerfer befestigt, deren Auslöser sich in seinen lockeren Fäusten befanden. Eigentlich war der Marodeur nur als Unterstützung der regulären Infanterie gedacht, doch wurde aus dieser fixen Idee terranischer Techniker und Entwickler mehr. Zuerst wollte man etwas vollkommen Neues entwerfen, allerdings scheiterten diese Pläne an zu hohen Erwartungen. Deshalb griff man auf das mittlerweile mittelalterliche Design des Feuerfressers zurück und verbesserte dieses. Aus diesem Grund galt der Marodeur als unfehlbare Unterstützungseinheit. Nicht zu letzt wegen seiner beiden Flammenwerfer, dessen feurige Schlote am Unterarm angebracht worden waren. Ein Mensch musste also ziemlich gut ausgebildet worden sein, wenn er gleichzeitig mit einem Granatenwerfer und einen Flammenwerfer umgehen können musste. Besonders gegen die Zerg trat der Marodeur seinen Vernichtungsfeldzug an.
,,Meine Fresse.” stöhnte Ventur und ließ schon das C-14 Gaußgewehr über die asphaltierte Plattform schleifen.,,Welcher Vollidiot hat sich diese Sache mit den Batterie ausgedacht. Ich würde diesem Bastard nur zu gerne ins Maul schieben!“ mehr und ähnliche Aussagen hatte der Marine schon die gesamte Zeit von sich gegeben.
,,Mann, Ventur, du gehst mir auf die Eier. Sieh mich an. Ich trage sogar ne schwerere Scheiße als du und ich quengele auch nicht ständig rum.” schimpfte Bulldog, dem der Frust in der Stimme, trotz der metallischen Verzerrung seines geschlossenes Helmes, deutlich anzuhören.
,,Ganz unrecht hat er nicht.” mischte sich Serius von Kar ein.,, Warum kriegen wir veraltete Rüstung, die man nur mit moderner Technik unterstützt. So langsam glaube ich wirklich, wir sind nur Kanonenfutter.”
Demion Claw hörte die Unterhaltung mit an, aber sagte nichts, denn im Grunde hatte diese drei Raubeine nichts Falsches gesagt. Seit Ende des Broodwar-Konfliktes wurde die von der Konföderation standardisierte Servo-Rüstung wesentlich verbessert, besonders was Panzerung, Bewegung und Energieversorgung betraf. Hinzu kam, dass diese neuartigen Rüstung der Space-Marines auf den Körper des jeweiligen Soldaten geschmiedet wurde, so dass sie perfekt passte und nicht den Träger in irgendeinerweise einschränkte. Bei den Rüstungen der Konföderation war dies anders, denn man musste förmlich in sie hineinschlüpfen, ähnlich wie in einem Goliath.
,,Sag mal, warum hast du dir so abartig viel Pomade in die Haare geschmiert, Serius.” wollte Ventur wissen, als sie über die Plattform ging.
,,Och, ich hatte vorhin noch so einen Gedanken.” meinte er nur.,,Und der wäre?” wollte nun auch Karius wissen.
,,Also wir dringen in den Komplex ein und dort rette ich eine vollbusige, blonde Wissenschaftlerin vor einem dieser feuerspeienden Zergdinger und wir leben glücklich bis an unser Lebensende.” verkündete der blonde Mann seine Vorstellungen.
,,Feuerspeiende Zerg? Vielleicht verklebt dir die Pomade langsam das Hirn.” erwiderte Ventur mit einem dreckigen Lachen.
,,Ich will ja eure Unterhaltung nicht stören, aber wer ist unser Pilot.” mischte sich Bulldog in den Schlagabtausch ein.
,,Johnny McTrigger.” antwortete Demion kühl und zu seiner Überraschung begannen die drei Männer zu lachen.”
,,Guter Mann. Hat uns auf Tarsonis den Arsch gerettet, als die Zerg dort alles aufmischten.”
Die Antwort von Ventur beruhigte den Totenkopfjäger nicht im Geringsten. Vielmehr bestärkte es seine Zweifel. Wie Recht er hatte, sollte Demion schon nach wenigen Schritten sehen. Denn auf der leeren Plattform befand sich ein einziger Landefrachter und ein ziemlich verwahrloster Mann, mit Kakihosen und rotzgrünen T-Shirt saß auf der linken Tragfläche.
,,Die Bounty.” las Demion Claw die schnörkelige Schrift an der breiten, gewölbten Seite des Frachters. Er hatte gehofft, dass dies nur ein Irrtum war, aber leider war dies ihr Schiff.
Es war ebenfalls ein älteres Modell zur Zeiten der Konföderation. Lediglich die beiden automatischen Railguns am Heck des Landefrachters waren ihm neu.
,,Sind sie Johnny McTrigger?” fragte er den Mann auf der Tragefläche, als sie das Schiff fast erreicht hatten. Dieser zog seinen silberfarbenen Flachmann aus seiner Hosentasche, öffnete den Verschluss und kippte sich eine braunfarbene Flüssigkeit die Kehle runter.
,,Natürlich, bin ich das.” sagte der Pilot etwas angeheitert.
Das Trio begann erneut zu prusten, als sie den fassungslosen Blick ihres Anführers sahen.
,,Ihr wusstet das?” drehte er sich vorwurfsvoll zu ihnen herum und blickte in ihre grinsenden Gesichter.
,,Natürlich. Wir fliegen immer mit Johnny. Ist noch nie etwas passiert. Zumindest bis jetzt nicht.” gluckste Ventur und amüsierte sich königlich über die nun härter werdenden Gesichtszüge von Demion Claw.
,,Was heißt hier bis jetzt nicht. Der Typ ist sternhagelvoll.” knurrte der Totenkopfjäger, als der Pilot des Ladefrachters leicht torkelnd von der Tragfläche sprang und sich wie ein Fallschirmspringer vom Boden abrollte, bevor er wieder auf beiden Beinen kam.
,,Quatsch!” schob sich Ventur an seinen Befehlshaber vorbei und ging auf den wesentlich kleiner wirkenden McTrigger zu.
,,Sach mal, was hast du heute schon getankt?” der Pilot grinste auf die Frage und hob nur zwei Finger seiner Hand.
,,Okay. Zwei Whiskey sauer. Wir können loslegen.” ging Ventur wieder zu seiner Gruppe. Demion Claw konnte das immer noch nicht fassen. Der Landefrachter war schon eine Demütigung an sich, aber der Pilot der Maschine schlug den Fass den Boden aus.
,,Mit zwei Promillen intus, fliegt er am Besten.” klopfte Serius von Kar den Totenkopfjäger auf die Schulter.
Bulldog und Ventur gingen schon schweren Schrittes über die heruntergelassene Zugangstreppe in den Bauch des Frachters und verschwanden dort. Nur Demion blieb noch kurz stehen und überlegte den Einsatz abzubrechen. Die Gründe waren offensichtlich und er hatte keine Lust durch einen betrunkenen Piloten ums Leben zu kommen.
Als auch Serius im Frachter verschwand, ging der Totenkopfjäger auf den Piloten zu packte ihn.
Statt erschrocken zu sein, grinste Johnny McTrigger nur wie ein Honigkuchenpferd. Scheinbar war er schon teilweise weggetreten.
,, Gibt es einen Ersatzpiloten.” wollte er wissen, aber McTrigger sagte mit kratziger Stimme, wie man es oft kennt, wenn man viel zu viel getrunken hatte über die Jahre.,,Der liegt im Krankenhaus.”
,,Warum?!” forderte Demion eine Antwort.
,,Alkoholvergiftung.” riss sich McTrigger aus seinen Griff und ging ebenfalls langsam die Zugangstreppe hoch, dabei stützte er sich oft ab, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
,,Mein Gott!”fluchte Demion voller Inbrunst.,, Sind denn alle Piloten heute besoffen!”
,,Nur die Besten.” lallte Johnny McTrigger als er erneut an seinem Flachmann genippt hatte.
Nun stand Demion allein auf weiter Fläche. Nur er und die Bounty waren auf der Plattform zu sehen, wie auch der Tower, welcher weit im Hintergrund und nur als verschwommene Silhouette zu erkennen war.
So langsam bekam auch er Zweifel an ihrer Mission. Alles wirkte nun vielmehr wie eine Erkundungsmission. Nur schlechte bis mäßige Ausrüstung, kleines Team und auch noch den schlimmsten Piloten der gesamten Welt.
Nein, er wollte wirklich nicht unter diesen Umständen eine solch eminent wichtige Mission durchführen, aber welche Wahl hatte Demion schon. Würde er sich weigern, war er schon tot. Seine eigene Einheit würde ihn exekutieren lassen, wegen Insubordination. Seine Leiche würde man niemals wieder finden. Im Prinzip hatte er keine Angst, dass er sterben würde, vielmehr war das “Wie” eine Frage. Wenn er schon aus diesem zersprungenen Scherbenhaus, welches sein Leben war, scheiden musste, wollte er zumindest etwas Ruhm und Ehre hinterlassen.
Ein Denkmal setzen. Immer noch zornig stieg er die Stufe der Rampe rauf und betrat das Innere des Frachters. Seine Leute hatten es sich schon in den übergroßen Sitzen bequem gemacht.
Unzählige Kontrollleuchten blickten an kompliziert wirkenden Wucherungen von Maschinen an der Decke. Ebenso das lose Kabelgeflecht, welches wie Lianen oder vielmehr wie Schlangen von der Decke baumelte.
Der Landefrachter wirkte im Inneren noch rustikaler als äußerlich erkennbar war.
,,Willkommen auf der Bounty. Oder wie wir immer so schön sagen:,, Lasset alle Hoffnungen fahren, all jene, die ihr hier eintretet.”” witzelte Ventur. Respektieren tat Demion irgendwie keiner. Vertrauen wohl auch nicht. Also musste sich der Totenkopfjäger noch als fähiger Führer beweisen.
Für ihn war es schwierig, denn dieses Trio war so vollkommen anders als die wortkargen, disziplinierten Space-Marines seines Regiments. Lebendig und in einer sehr verworrenen Form auch frei.
Niemand der versuchte ihre Gedanken zu kontrollieren oder ihnen vorschrieb, was sie zu tun und zu sagen hätten.
Ja, ihre Gegenwart tat seiner Seele gut, auch wenn sich dies für einen schlichten Geist recht paradox anhören mochte.
,,Hauptsache, keine Meuterei.” spielte Demion auf den Namen des Landefrachters und deren historischen Zusammenhang mit der Bounty an. Bulldog und die Vogelscheuche schauten recht hilflos, denn so etwas wie Geschichtsunterricht hatten sie nie kennen gelernt. Nur Serius lachte. Kein Wunder, da er zu der privilegierten Oberschicht gehörte und daher auf den besten Schulen des Planeten war. Als Space-Marine diente er nur, um seinen strengen Vater zu entkommen und dessen diktatorischen Vorstellungen über die Zukunft seines Sohnes.
Natürlich war dies nicht jeden bekannt, denn die unterschiedlichen Schichten der Stadt Genis waren verfeindet. Unterschicht und Mittelschicht, wie auch Oberschicht mit dem Rest. Man neidet dem anderen seinen Reichtum und sah den gesellschaftlich Unterliegendem als Dreck an.
Demion setzt sich nun ebenfalls auf einen der Sitze. Seine Waffe hatte er in einer gesicherten Box gelassen, welche stoßresistent , feuer- und explosions- gesichert war. Eine Vorschrift die sie beachten mussten. Bulldog konnte dies leider nicht aufgrund seiner fest installierten Bewaffnung, deshalb wurden ihm nur die Munitionsbehälter kurzerhand abgenommen und in einer getrennten schlickgrünen Kiste aufbewahrt.
,,Freu mich schon diese Monster in Boden zu rammen.” sagte Bulldog, der zweifellos wie ein fast 3 Meter großer Titan zwischen den Soldaten saß.
,,Du wirst deine Gelegenheit bekommen. Bulldog. Was ich fragen wollte, warum dieser Spitzname? Weil du so ein Riesenkerl bist oder woran liegt das?” verwickelte Demion den sitzenden Riesen in ein Gespräch.
,,Quatsch. Ich beiße nur gerne meinem Liebschaften in den Hintern.” Erneut dreckiges Lachen, aber dieses Mal stimmte Demion Claw mit ein. Der Totenkopfjäger hatte recht. Die Gesellschaft dieses ungleichem Trio tat ihm wirklich gut. Ich fühlte sogar seit Jahren zum ersten Mal wieder so etwas wie Freude in seinem Herzen.
Zischend schloss sich der Ein- und Ausgang des Frachters mit einem stählernen Krachen. Kurz darauf folgte die Stimme von Johnny McTrigger über eine Sprechanlage, welche man aber bedauerlicherweise nicht unter den ganzen herunterhängenden Kabeln sehen konnte.
,, Meine sehr geehrten Fluggäste.” begann er angestrengt zu sprechen. Ein Gemisch aus lallen und erst vor zwei Minuten aus den Bett erhoben.
,,Wir starten in wenigen Sekunden. Stellen sie das Rauchen ein und falls möglich auch das Saufen. Das ist nur den Piloten vorbehalten.” vernahm man ein verhaltenes Rülpsen am Ende des Satzes.
,,Sicherheitsanweisungen entfallen, da wir keine Fallschirme haben und im Falle es Absturzes ohnehin alle Insassen ein Begräbnis auf Staatskosten erhalten. Also dann mal los.” Damit endete die Bekanntmachung des Piloten und der Landefrachter begann zu vibrieren. Das Zünden der Schubdüsen hatte begonnen und war nur durch die Vibrationen zu spüren, glücklicherweise nicht zu hören.
Als dann die Haupttriebwerke am Heck des Landefrachters zündeten, wurden die Männer förmlich in ihre Sitze gedrückt, trotz der Tatsache, dass sie bereits in ihren Rüstungen stecken.
,,Na dann guten Flug, Jungs.” sagte Demion Claw und machte die Augen zu. Schließlich würden sie mindestens noch drei oder vier Stunden lang brauchen, bis sie ihr Ziel erreichten. So verließ die Bounty den Raumhafen Welanzius Port und flog einer ungewissen Zukunft entgegen.....
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Aufgeschlagen


Der Flug war ruhig. Es gab keine Vorkommnisse oder sonstige Störungen, nur einige Luftlöcher ließen die Reise etwas unsanfter sein, als es nötig gewesen wäre, aber das lag auch an den älterem Design des Landefrachters und seiner schlechten Form. Fallböen und die Thermik trugen ihr Übriges dazu bei.
Jedoch tat dies der langen Reise keinen Abklang. Die Bounty flog über den modrigen und stinkenden Sumpf Veriur, dessen giftige Gase eine ständige Nebelwand bildeten. Gefährlich war es diesen Morast zu durchqueren, besonders wenn man sich nicht in einem luftdichten Gleiter befand. Vehikel, welche Räder, Ketten oder gar Beine, wie der Goliath, für ihre Fortbewegung nutzten, wurden schnell eines Besseren belehrt, denn sie versanken langsam in der fauligen Brühe.
Auf den Sumpf folgte eine Gebirgskette, welche sich durch gefährliche Aufwinde und eisige Temperaturen auszeichnete.
Und genau in dieser Gebirgskette, vielmehr dazwischen, befand sich dichtes grünes Tal, wo sich auch der Forschungskomplex Dedalus befand.
Das perfekte Versteck für einen solchen Komplex. Weit weg von den Städten, geschützt vor schneller Entdeckung und nahezu unangreifbar.
Die Bounty passierte gerade die Gebirgskette.......






Demion Claw erwachte aus seinem Schlaf und befand sich mitten in einer aufwühlenden Geschichte von Ventur, der Vogelscheuche.
,,.....Also renn ich um die Ecke. Das Zergbiest immer noch hinter mir her und da geschah es.” beugte er sich nach vorne und grinste.
,,Was passierte.” vernahm Demion Bulldogs blecherne Stimme und konnte, auch ohne sein Gesicht durch die Helmmaske zu erkennen, merken, wie angespannt er sein musste.
,,Ich schnappte mir die dort liegende Axt. Nahm das verborgene Eisen und schlug damit auf den Zerg ein. Immer und immer wieder, bis das fauchende Mistvieh in Stücken und regungslos vor mir lag.” berichtete er von seinen Abenteuern. Scheinbar über die Zeit, als sie gegen die Zerg auf Tarsonis kämpften.
,,Mit ner Axt?” fragte Serius ungläubig nach.,,Ich wusste ja, dass du gerne über die Strenge schlägst, aber nen Zerg mit ner Axt zu erlegen, ich glaube, dass hat noch keiner geschafft. Sicher das keine Motorsäge war.” zog er die linke Augenbraue hoch und sein Ton verwandelte sich in Skepsis.
,,Sag den Piloten mal, er soll landen, dann zeige ich dir, Serius, alte Latsche, wie gut ich mit einer Axt umgehen kann.” knurrte Ventur gekränkt über den unglaubwürdigen Ton seines Freundes. Auf Tarsonis wurden sie durch die Horden von Schwärmen getrennt und kämpften oftmals alleine. Es war die blanke Hölle. Ventur befand sich zwei Tage auf der Flucht von Dutzenden von Zerglingen, die seltsamerweise nur ihn als nennenswertes Ziel betrachteten, obwohl die Auswahl an wesentlich leichterer Beute nicht zu knapp war.
Die zermürbten Streitkräfte der Konföderation, die Rebellengruppe der Söhne von Korhal, wie auch fliehende Zivilisten wären erheblich leichtere Ziele gewesen, als Ventur. Nicht das er die Konföderation und ihre Soldaten für schwach hielt oder auch die Söhne von Korhal, nein, es lag vielmehr daran, dass er ein geschulter Einzelkämpfer und Überlebenskünstler war, während die Streitkräfte der anderen Parteien durch die Zerg aufgerieben wurden und sie gezwungen waren in kleinen Trupps zu arbeiten. Obwohl man Ventur nach zwei Tagen für Tod hielt, überlebte er und vernichtete die Zerglinge allesamt. Bei seinen Kampf mit der Axt wurde er auch im Gesicht verwundet. Es war die ständig aufplatzende Narbe in seinem Gesicht, der er auch seinen Beinamen verdankte.
,,Pha.” grunzte Bulldog verächtlich.,,Zerglinge sind keine Gegner. Die packt man einfach hinterm Kragen und bricht ihnen das Genick. Knack und aus ist. Hat sich was mit gefährlich. Jedoch Hydralisken. Ihr wisst schon, diese Schlangendinger. Die sind wirklich übel drauf. Spucken Pfeile oder so was in der Art. Keine Ahnung. Auf jeden Fall habe ich mal gegen so ein Biest gekämpft. Im Nahkampf.” kündigte er einen heroischen Moment in seinem Leben an.
Demion hatte noch immer die Augen zur Hälfte geschlossen und lauschte nur ihren wilden Phantastereien.
Glauben konnte man vielleicht die Hälfte und selbst dann musste man höllisch aufpassen, ob die Story nicht aus diesen neuartigen Comicgeschichten von heldenhaften Space-Marines bei der Verteidigung der Menschheit vor den Protoss und den Zerg stammte.
Sie unterbrechen wollte er nicht. Es war eigentlich niedlich, wie sie sich gegenseitig immer weiter hoch arbeiteten. In diesem Augenblick ergriff Serius von Kar das Wort und berichtete von einer göttergleichen Mutes fordernden Erzählung über den Ritt auf den Rücken eines Ultralisken und seine anschließende Vernichtung durch Serius, welcher durch eine geschickt platzierte Granate im Maul der Bestie, selbiges, erlegte.
Nun war Ventur wieder an der Reihe und er fesselte seine Zuhörer über einen glorreichen, wenn nicht gar titanenhaften Kampf gegen einen Protossberserker. Diesen soll er nach eigenen Angaben mit seinen bloßen Händen erwürgt haben. Die Tatsache, dass diese hochentwickelte Alienrasse über einen effektiven wie starken Schutzschild verfügte, ignorierte er völlig.
Demion begann zu lachen, denn er konnte nicht mehr, als auch Bulldog von schätzungsweise einen Dutzend bestätigter Abschüssen von Mutalisken zu reden begann. Nicht dass dies unmöglich wäre, aber das Prahlen, diese Abschüsse mit einer bloßen Handfeuerwaffe begannen zu haben, amüsierte den Totenkopfjäger doch sehr.
,,Ah, Dornröschen ist erwacht.” witzelte die Vogelscheuche und grinste erneut.
Plötzlich hörten sie die Stimme von Johnny McTrigger über die Innenmikrofone innerhalb des Landefrachters.
,,Forschungskomplex Dedalus bereits auf den Radar. Also Jungs. Wir sind in wenigen Minuten da. Klappen sie ihre Sitze hoch und prosten noch einen auf den Piloten, denn ich werde das tun.” damit verstummten die Lautsprecher.
,,Nur blöd, dass wir nicht rausgucken können. Ich komm mir vor wie eine Sardine nur ohne Mayo.” entkam Venturs gelben Zähnen und seinen charmanten Lächeln ein weiterer belustigender Spruch.
,,Ja. Dich in Mayonässe wäre ein Bild für meinen Spind.” konterte Bulldog, welcher scheinbar irgendetwas auf den Magen geschlagen hatte, denn er reagierte sehr gereizt und aggressiv. Für Witze schien er nichts übrig zu haben, außer er würde sie machen.
Vielleicht lag es an seiner Rüstung. Sie war schließlich wesentlich größer und wie man von einzelnen Trägern dieses Aufzuges hörte, stand die Luft in diesen Rüstungen. Nicht das man ersticken würde, aber man kochte förmlich im eigenen Schweiß.
Die Männer wechselten schnell das Thema.
,,Dieser Komplex. Wie viele Etagen oder Stockwerke hat das Teil?” tippte Serius von Kar ungeduldig mit seinen stählernern Zeigefinger auf die Armlehne und erzeugte dabei ein scheußlich Geräusch, wenn Metall auf Metall klang.
,,Genau wissen wir es auch nicht. Die Anlage ist Top Secret. Nach den offiziellen Plänen vielleicht 15 Etagen. Wobei die Ebenen 1 bis 5 durch automatische Geschütze gesichert sind. Die Vermutung, dass hier die Gen-Experimente ihren Ursprung haben ist daher sehr hoch, allerdings wäre es mir in diesem Bezug schleierhaft, wie eines oder mehrere davon entkommen konnten. Vielleicht werden auf dieser Ebene auch andere Forschungen betrieben. Nur die Stockwerke 10 und 11 sind für das Personal gedacht. Schlafquartiere und Räume für freizeitliche Aktivitäten-
Ganz unten im Komplex befindet sich der Generator, welcher durch eine Titanpanzerung unerreichbar ist für jedes Getier. Ich vermute dort sogar eine Art Bunker, denn die Wände und Isolierungen auf den Plänen sind wesentlich dichter, als auf den anderen Ebenen.” beendete Demion seinen langatmigen Monolog.
,,Station in Sicht...” tönte es aus den Lautsprechern.....



In der Pilotenkanzel



Johnny McTrigger saß in seinem breiten Pilotensitz und hielt das Schiff, mittels eines Joystickähnlichen Steuerhebels, unter Kontrolle. Mit der linken Hand änderte er ständig, über ein kleines Schalpult, die Geschwindigkeit.
Ein unausgebildete Pilot würde sicherlich in den ersten Minuten ratlos auf die zahlreichen Kontrollenpulte starren und kaum bis gar nichts aus den blinkenden Lichtern und deren Tönen schließen können. Eingefleischte Piloten, wie Johnny McTrigger einer war, konnten selbst aus kleinsten Geräuschen und Unregelmäßigkeiten das Problem ihrer Maschine erkennen. Wie schon zur Zeiten der Konföderation, werden auch heute noch Piloten samt ihrem Schiff in den Militärsdienst überstellt. Meist werden ihre maroden Schiffe etwas aufgewertet, um den Schein von Sicherheit zu wahren, aber ein Großteil der terranischen Raumfrachter war veraltet und eigentlich nur noch als fliegendes Stück Schrott zu bezeichnen.
Die Bounty gehörte auch zum alten Eisen, war jedoch anders als seine verrosteten Gegenstücke durch die liebevolle Pflege ihres Piloten besser erhalten, als man erwartet hätte.
Johnny McTrigger liebte sein Schiff und hasste sich selbst für sein Versagen. Ständig hing er an der Flasche und versuchte seine Seelenqual zu betäuben, wenn dafür auch jedes Mal mehr und mehr Alkohol nötig waren.
Wer den versoffenen Piloten der Bounty von früher kannte, wusste, dass er einst ein stolzer Mann gewesen war, welcher über jeden Makel erhaben war. Doch das änderte sich auf Antiga Prime, als die Revolte begann. Er arbeitete zu dieser Zeit noch für die Konföderation und war nur an der Verlegung der Truppen von Punkt A zu Punkt B beteiligt gewesen und somit von jedem Verbrechen seiner früheren Arbeitgeber freizusprechen. Als Pilot verdiente er viel Geld und konnte seiner Frau und seiner Tochter ein wirklich schönes Leben bieten. Das änderte sich schlagartig als Antiga Prime gegen die Konföderation revoltierte.
Die Söhne von Korhal stationierten den Psi-Emitter und lockten so die Zerg auf diese jungfräuliche Welt. Millionen von Zivilisten fanden in Arcturus Mengsk kranken Wahn zu herrschen ihren Tod durch die entsetzlichen Perversionen der Hölle. Auch seine Familie wurde von diesen Monstern in Stücke gerissen. Seitdem hasste er die Zerg und vielmehr noch den gewissenlosen Intriganten Arcturus Mengsk. Er fiel in tiefe Depressionen und schwor sich diesen Verbrecher und Massenmörder zu finden und zur Strecke zu bringen. Aber umsonst. Mengsk blieb verschwunden und war auf Korhal IV unerreichbar für ihn.
Stattdessen nahm Johnny McTrigger Alkohol zu sich und er würde auch nicht damit aufhören. Auch jetzt, in diesem Moment, befanden sich unzählige leere Bierflaschen, Dosen und leere Pappbecher zwischen seinen festen Stiefeln.
Ein Saustall ist das, würde seine verstorbene Ehefrau Kassandra sagen, aber sie war nicht hier. Sie war leider nicht hier. Genauso wenig wie seine achtjährige Tochter Lidia. Tränen liefen über sein Gesicht und er begann zu weinen. Ein Schmerz wie Tausend Nadelstiche ins Herz, spürte er in seiner Brust, wo einst seine Seele ihr zu Hause hatte. Heute war dort nur noch ein zerbrochener Scherbenhaufen, an dem er sich jeden Tag schnitt.
Entschlossen und mit blutroten Augen griff Johnny McTrigger nach einer viertelvollen Flasche Ouzo, schraubte den blechernen Deckel ab und lehrte sie bis auf den Grund.
Für einen Moment brannte seine Kehle und sein Herz schien zu zerspringen, doch dann war der pochende Schmerz in seiner Brust weg, genau wie ein Großteils seines Geistes, welcher durch die Nebel wankte.
Obwohl es paradox und schwer erklärbar ist, war Johnny McTrigger noch vollkommen er selbst. Vielmehr wirkte es, als hätte er alle Gefühle in Ouzo kurzfristig ertränkt zu haben, jedoch wusste er eines, sie würden wiederkommen.
Um nicht mehr daran zu denken, konzentrierte er sich auf seine Aufgabe.
Er blickte aus der Windschutzscheibe seines Landefrachters und sah den Dedaluskomplex. Wie eine riesige Festung stand er da. Die Mauern vollkommen weiß und abgeflacht, ähnlich dem eines Bunkers. Raketentürmen an den vier Seiten der Forschungsgebäudes, drehten sich im Uhrzeigersinn, um die eigene Achse und registrierten jede Bewegung.
Johnny McTrigger nahm das Funkgerät in die linke Hand und sprach:,,Station in Sicht!”
Seltsam, murmelte er und blickte noch einmal auf den Komplex. Trotz der vielen Bäume und den wenigen gerodeten Flächen, konnte er die beiden anderen Transporter nicht sehen. Er stutzte. Laut Memogramm sollten sie doch schon längst hier sein.
,,Was zum Geier....” lallte er leicht benommen und blickte auf die beiden Bildschirme über seinen Kopf, welche mit den Außenbordkameras am Bauch der Bounty verbunden waren.
Er sah Feuer und Rauch. Das war unmöglich, dachte er und vergrößerte das Bild mittels eines kleinen Rädchens an jedem der Monitore. Es waren die Frachter. Sie standen in Flammen. Die kalte Luft hatte dafür gesorgt, dass der Rauch und Russ nicht komplett bis zum Himmel aufstieg, sondern sich vielmehr verflüchtigte.
Wie konnte das sein? Schließlich waren die Landefrachter Donnerkopf 1 und 2 wesentlich moderner und die Piloten gehörten zu den Besten des Landes.
Gerade wollte er seine Entdeckung über das Mikrofon bekannt geben, als eine monotone, emotionslose weibliche Stimme ihn warnte.
,,Rakete im Anflug.”
Johnnys Pupillen weiteten sich und er blickte auf den Radar, jener Scheibe, die nun einen roten Punkt anzeigte, welcher sich ihnen schnell näherte.
,,Verdammt!” brüllte er und schnappte sich das Mirkofon.,,Werden beschossen. Wir werden verdammt noch mal beschossen. Haltet euch fest, Jungs. Jetzt wird’s technisch ansprechunvoll.”
Schnell zog Johnny den Steuerknüppel zu sich, so dass die Bounty innerhalb von Sekunden ihre Geschwindigkeit verringerte.
Die Rakete kümmerte das herzlich wenig, denn sie schoss immer noch ungebremst auf den Landefrachter zu.
,,Komm schon.” betete Johnny McTrigger zu Gott, zu dem er den Glauben längst abgebrochen hatte.
Gerade als unendliche Lichter anfingen zu blinken und von der nahen Kollision zu warnen, drückte Johnny McTrigger den Steuerknüppel schnell nach vorne und die Bounty schoss ein geölter Blitz nach vorne. Die Rakete direkte hinterher.
Es war eine wärmesuchende Rakete und hatte es in erster Linie die Triebwerke als Ziel. Ein Treffer würde sie nicht nur abstürzen lassen, sondern auch den Hochexplosionen Treibstoff entzünden und das Schiff in wahrsten Sinne des Wortes zerreißen.
,,Nicht mit mir.” grinste Johnny und hatte nun genau das erreicht, was er wollte. Die Raketen befand sich direkt hinter ihm und holte auf.
Schnell drückte er auf einer vor ihm liegenden Tastatur einen roten Knopf und die Computerstimme wiederholte den Befehl.
,,Defensivsysteme bereit.” Damit waren die beiden Gatlingkanonen über den Triebwerken gemeint, die Johnny McTrigger vor Kurzem hatte installieren lassen, um nicht Opfer eines feigen Angriffes von hinten zu werden, wie jetzt.
,,Achtung. Fehlfunktion.” ertönte eine Warnung.
,,Was....Verdammte...Ach hols doch....” fluchte der Pilot und drückte wie von einer unsichtbaren Kraft beflügelt unzählige Knöpfe. Die verfluchten Techniker auf Welanzius Port hatten die Gatlingkanonen noch komplett installiert, sondern nur die Basissoftware, welche allerdings nicht ausreichte, um ein komplexes, wie wendiges Ziel wie eine Raketen anzuvisieren, deshalb musste er es selbst tun.
Vor ihm fuhr ein weiterer Steuerknüppel und ein kleiner Monitor aus den Innereien des Schiffes. Die manuelle Kontrolle der Geschütze.
Schnell umklammerte er diesen und zielte auf die Rakete, welche den Landefrachter fast erreicht hatte.
,,Tschüss.” drückte er die Tasten und die Gatlings begannen zu feuern. Hunderte von Kugel prasselten wie ein tödlicher Regen auf die Raketen ein und zerstörten sie letztendlich. Jedoch war sie schon zu nahe gewesen. Die Triebwerke wurden durch die feurige Explosion beschädigt.
,,Verflucht. Wir sind getroffen. Wir sind getroffen.” brüllte Johnny panisch ins Mikrofon und versuchte die Bounty in einem Steilflug zu bringen, damit der Aufschlag minimal war. Jedoch gelang es ihm nicht.
Laut donnernd schlug die Bounty auf den Boden auf, riss die Erde auf und trieb sie wie Wasser vor sich her. Bäume wurden wie Streichhölzer umgeknickt oder mitgerissen. Erst nach einigen Dutzend Metern kam das Raumschiff zum Stehen. Flammen schlugen aus seiner eisernen Haut und verkündeten die schlimmsten Befürchtungen. Sollte dies wirklich schon das Ende sein.....?

Ein Rätsel in der Finsternis



Die Bounty stürzte vor dem Dedalus-Forschungskomplex ab und hinterließ eine Schneise der Verwüstung in dem kleinen, bewaldeten Tal.....




Krachend wurde die Laderampe mit einem übergroßen Fuß aus ihrer Verankerung gerissen und landete laut scheppernd einige Meter entfernt auf den Grasbedeckten Boden.
,,So eine gottverdammte....” fluchte Bulldog, welcher als Erster den brennenden Körper der Bounty verließ.
Ihm folgten auch die restlichen Männer seines Trupps. Ventur und Serius von Kar trugen den geschlossenen Kisten mit ihrer abmontierten Ausrüstung und Munition. Zu guter Letzt verließ auch Demion Claw das zerstörte Wrack.
Um nicht von den Flammen versengt oder an den giftigen Rauch zu sterben, hatten die Space-Marines ihre Visiere runtergeklappt und unterhielten sich über Funk.
,,Woher kam die Rakete nur?” stellte Ventur eine offene Frage und setzte die Kiste ab, sein Freund Serius tat es ihm gleich. Dieser unerklärliche, wie plötzlich Angriff musste doch einen Ursprung haben.
Aber wer sollte ihnen feindlich gesinnt sein? Oder stand vielleicht hinter dieser Mission mehr auf den Spiel als man ihnen mitgeteilt hatte?
Was war hier wirklich los? Während das Trio bereits die Kisten öffnete und sich großzügig mit Munition eindeckte, sah der Totenkopfjäger nach den Piloten, jedoch kam er zu spät. Die gesamte Pilotenkanzel war verbogen und in sich gekrümmt. Niemand konnte dies überlebt haben.
,,Wonach guckst du eigentlich?” klopfte Johnny McTrigger den schwarzen Space-Marine auf die Schulter und dieser erschrak zu Tode.
,,Wie konnten sie überleben? Die gesamte Kanzel ist vollkommener Schrott.” klappte Demion Claw das Visier seines Helmes hoch und zeigte ungläubig auf die Front der Bounty.
Allerdings schien ihr Pilot nicht im Geringstem erstaunt über dieses Wunder zu sein, denn er nahm einen Schluck aus einer halbvollen Whiskyflasche zu sich und sagte dann mit einem sarkastischem Grinsen im Gesicht.
,,Wozu gibt es Schleudersitze. Hätte zwar nicht gedacht, dass er noch funktioniert, aber etwas Glück hat man immer mal.”
Und mit einem weiteren Schluck ging Johnny McTrigger wackligen Schrittes auf die drei weiteren Space-Marines zu.
Demion Claw staunte nur. Er hätte nicht gedacht dass dieser Trunkenbold überlebt. Ein heroisches Ende wäre es auch nicht gewesen. Bisher war die Mission ein Schlag ins kalte Wasser.
Umso mehr glich es einem Wunder, dass sie überlebt hatten.
Während der Totenkopfjäger noch immer nach dem Warum nachdachte, montierten die Vogelscheuche und Klopfer die beiden Granatenwerfer wieder an die Oberarme von Bulldog und befestigten auch wieder die Napalmtanks für seine unteren Flammenwerfer.
Dabei war es gar nicht so einfach für sie, da sie in vorsichtiger Fingerarbeit die Gewinde und drehbaren Schrauben bearbeiteten mussten, andernfalls würde eine der Waffe vielleicht zu schwach befestigt, was die Konsequenz hätte, sie würde sich während eines Feuergefechtes lösen, und andersrum durfte sie nicht zu fest sein, denn ansonsten würde möglicherweise die Funktionsweise der Waffe eingeschränkt.
Im schlimmsten Falle würde Bulldog wie eine Wunderkerze brennen. Mit Sprüchen wie:,,Wenn ich sterben sollte, bringe ich euch.” beflügelte er Ventur und Serius von Kar zur pedantisch, genauer Arbeit an seinem Anzug.
Johnny McTrigger kriegte davon wenig mit, denn er hatte sich an einem Baum gelehnt und schien sich zu entspannen.
Demion Claw hingegen entfernte sich vom Schiff und ging durch das kleine Tal. Das entsicherte
C-14 Gaußgewehr in der rechten Hand, bereit sich zu verteidigen. Allerdings gab dieses friedliche Tal wenig Anlass dazu. Alles schien eine Idylle zu sein. Die Bäume wiegten sich im kalten Wind und ab und zu, hörte man einen Vogel sein Liedchen trällern.
Nur der aufsteigende Rauch im Hintergrund gab Anlass zur Sorge. Eigentlich müsste er wesentlich angespannter sein, da sie ja abgeschossen worden sind, aber komischerweise war der Totenkopfjäger ruhig. Man könnte fast sagen sogar entspannt.
Der Dedaluskomplex lag hinter ihm, jedoch wollte er unbedingt die Überreste der anderen Landungsschiffe untersuchen. Dabei brauchte er keine Hilfe, besonders nicht die von seinem Team. Es mochten gute Männer sein, jedoch waren sie ihm momentan im Weg. Und bevor er etwas sagte, was möglicherweise die Moral in der Gruppe untergraben würde, ging er lieber allein.
Die Rakete, analysierte er die Lage, kam von unten, also müsste sie theoretisch von einem der Raketentürme des Dedalus-Forschungskomplexes stammen. Das wiederum ließ Spielraum für viele unterschiedliche Theorien.
Der Forschungskomplex hätte von militanten Gruppierungen eingenommen worden sein, jedoch verwarf er diese Theorie, denn er hatte hier kein anderes Schiff gesehen. Gut, gestand er sich ein, es könnte über ein Tarnfeld verfügen, aber dann würden sie es mit echten Profis zu tun haben und man hätte sie direkt nach dem Absturz aufgesucht und getötet.
Es könnte allerdings auch sein, dass die Kämpfe im Inneren des Komplexes gegen diesen Konterzerg, die Elektronik der Verteidigungsmatrix beschädigt hätten und somit auch die Freund-Feind-Erkennung.
Das würde nach seiner Meinung nach alles erklären.
Während er darüber sinnierte, stieg er durch einen dichten Busch und vor sich sah Demion die Donnerkopf 2. Ihr Name war trotz der erheblichen Schäden und geschlagenen Löcher an ihrem Rumpf noch deutlich zu lesen.
Er ging vorsichtig auf das brennende Schiff zu und ignorierte die Gefahr, dass es doch noch explodieren und ihn mit vernichten könnte.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, machte sich der Totenkopfjäger Mut und verlangsamte sein Tempo. Er wollte sicher sein, dass dieser Frachter über keinerlei Verteidigungssysteme verfügte, die womöglich noch funktionierten und durch den Aufprall ihn als Feind erkennen würden. Seine Befürchtungen bestätigten sich zum Glück. Das Schiff brannte einfach vor sich hin und nichts rührte sich. Bis auf minimale Detonationen innerhalb der Donnerkopf.
Das war allerdings nach so einem Absturz normal. Die Elektronik versuchte oftmals, trotz ihrer Beschädigung, ihren Dienst fortzuführen und dies führte zu Spannungsspitzen in den jeweiligen Systemen, welche dann auch verschmorten oder gar von der aufstauenden Energie zerrissen wurden.
Im Moment interessierte sich Demion Claw, ob noch andere überlebt hatten. Vielleicht nicht, aber er wollte sich gehen, deshalb gab er über Funk einen neuen Befehl.
,,Ich befinde mich vor der Donnerkopf 2 im Norden. Werde jetzt nach Anhaltspunkten und weiteren Überlebenden suchen. Mein Befehl an euch, untersucht die Donnerkopf 1. Falls ihr irgendetwas findet wie Munition und dergleichen, bringt es mit. Werkzeug auch.” damit endete sein Befehl und es wurde alles wieder ruhig. Nur seinen eigenem Atem konnte er noch deutlich im geschlossenen Anzug hören.
Die Batterien an seinen Hüften hatte er sich bei ihrer Flucht aus der Bounty abgenommen, denn sie störten ohnehin nur.
Vorsichtig näherte er ich der offenen Laderampe und war erstaunt. Die Scharniere waren verbogen, ähnlich wie die Rampe. Es wirkte so, als hätte etwas Großes die Laderampe aus ihrer Verankerung gerissen und sich gewaltsam Zutritt verschafft. Aber bei allen Dämonen der Hölle konnte dies sein?
Die Experimente konnten nicht entkommen sein und falls doch, mögen ihnen Gott gnaden.
Er setzte seinen Fuß auf das verbogene Metall und vernahm ein schleimiges, fleischiges Geräusch unter seinen Füßen.
,,Was zum Geier...” knurrte Demion und sah, dass sich eine Art Geflecht aus Fleisch und Schleim im Inneren des Schiffes ausgebreitet hatte.
Angewidert von dem Anblick des wabernden Fleischteppichs, drang er weiter in die Innereien der Donnerkopf 2 ein.
Hier befanden sich Space-Marines, dass konnte man deutlich an den Sitzen und an den Fußabdrücken sehen, aber irgendetwas scheint aufgeschreckt zu haben. Deutlich wurde dies, denn der Landefrachter musste schon in Flammen stehen, denn manche Abdrücke hatten sich förmlich in das Gitter, welches den Boden bildete, eingebrannt. Aber sie waren alle fort.
,,Heilige Mutter Gottes, was ist hier passiert.....” stöhnte Demion ungläubig, als sich Teile des Schleimes von der Decke lösten und mit einem feuchten Geräusch herunterfielen.
Dieser Boden und alle Gegebenheiten erinnerten stark an den Kriecher der Zerg, aber das konnte nicht sein. Diese Bestien wurden von Jahren mit brutaler Gewalt auf Kastur ausgerottet.
Waren es vielleicht die Experimente? Vielleicht waren sie doch entkommen?
,,Hey, Chef.” meldete sich Ventur über das Funkgerät.,,Wir haben die Donnerkopf 1 gesichert. Nicht viel los, alle weg, aber hier ist eine Art Loch. Würde sagen zwei Meter breit und ebenso lang. Geht verdammt tief runter. Ich habe zwar keine Ahnung, was dieser Zerg-Konter kann, aber vielleicht scheinen die Teile doch schlauer zu sein als wir dachten.” Demion blieb ruhig. Theoretisch konnten die Experimente auch ein Loch graben, da sie ja zum Teil auf der DNS der Zerg basierten. Möglich wäre es.
,,Hey. Wir haben noch was gefunden. Scheinbar hat man einen WBF zurückgelassen. Johnny meint, er könnte damit die Bounty wieder flott kriegen. Munition und dergleichen haben wir nicht gefunden. Hier ist alles wie ausgestorben.” Demion fragte schnell nach.
,,Gibt es sonst noch irgendwelche Auffälligkeiten? Schleim oder sonst was?” Darauf war kurz Ruhe, aber diese Stille beharkte den Totenkopfjäger nicht. Doch dann folgte die rettende Antwort.
,,Nein, nichts. Nur ein leeres Schiff und ein großes Loch.”
,,Ist gut. Kehrt zur Bounty zurück und seid vorsichtig. Wir sind scheinbar nicht alleine.” erteilte Demion Claw ein letzten Befehle und ging dann auch vorsichtig rückwärts. Die Donnerkopf 2 war von irgendetwas überzogen, aber ein Kriecher konnte es nicht sein. Der wäre wesentlich dichter. Was konnte das denn sein? Eine Chemikalie vielleicht? Oder ein Nebeneffekt der Zerg-Konter.
Egal, wie lang er darüber nachdachte, der Totenkopfjäger konnte sich keinen Reim auf dies alles machen.
Als er endlich wieder festen Boden betrat, stand eines für ihn jedenfalls fest. Die Donnerkopf 2 war von irgendetwas konterminiert und musste zerstört werden, bevor es sich auf die Umwelt ausweitete
Demion aktivierte sein Gaußgewehr und zielte auf Verbrennerleitungen, die zwischen den fleischigen Lianen deutlich zu erkennen waren.
,,Grüß die Hölle von mir.” knurrend drückte er den Abzug und schoss. Ein gutes Dutzend Patronen flogen durch die Luft, schlugen in den Innenraum des Landefrachters und zerrissenen die Lianen, welche nun ein seltsames Geräusch von sich gaben und zu krampfen begannen. Jedoch würde das Leid, dieses widerlichen Fleischteppichs nur noch Minuten dauern, denn eine der Verbrennerleitungen war beschädigt und der Treibstoff schoss aus ihr hervor und verteilte sich gleichmäßig im Schiff.
Nun begann Demion Claw zu rennen, denn lange konnte es nicht mehr dauern, bis sich der Treibstoff entzündete.
Wie Recht er hatte. Keine 10 Meter war er gelaufen und das brennende Wrack wurde von einer unglaublichen, feurigen Explosion zerrissen. Die Druckwelle war so stark, dass die nahen Bäume entwurzelt oder gar zerrissen wurden. Demion wurden ebenfalls von der Druckwelle erfasst, und trotz seines schweren Kampfanzuges, einige Meter wie ein Spielball ,vor ihr her getrieben.
Dabei hatte der Totenkopfjäger noch Glück. Wie ein nasser Sack landete er auf den matschigen Boden und kam schnell wieder auf die Beine. Er sah auf die Anzeige an seinem Handgelenk und war erleichtert, dass sein Anzug nicht beschädigt worden war.
Als Demion sich umdrehte, sah er wie die Trümmer und Explosionsreste des zerstörten Frachters vom Himmel regneten. Von der Donnerkopf 2 blieb nichts mehr übrig, nur ein tiefer, schwarzer Krater. Ein Glück. Was immer den Frachter befallen hatte, war nun vernichtet.
,,Hey, Chef, alles in Ordnung?” klingelte die besorgte Stimme von Ventur in seinen Ohren.
,,Ja, alles in Ordnung. Die Donnerkopf 2 ist vernichtet. Alle bei der Bounty sammeln. Wir werden nun den Dedaluskomplex unter die Lupe nehmen.” danach stapfte er langsam auf die Absturzstelle der Bounty zu.....

Der Weg in die Hölle


Nachdem Demion Claw sein Team bei mittlerweile gelöschten Überresten der Bounty gesammelt hatte, berichtete er über den Vorfall der Donnerkopf 2 und auch seine Vermutungen hinsichtlich ihrer Mission.
Ebenfalls verlangte er einen ausführlichen Bericht über das zweite Landungsschiff, welche er durch ein paar abfällige Bemerkungen und Witzeleien auch erhielt. Insbesondere das Loch im Erdreich nahe der Donnerkopf 1 hatte ihn stutzig gemacht. Wenn es wirklich so tief war, wie die Vogelscheuche es beschrieb, dann schien es wirklich mit dem Forschungskomplex Dedalus verbunden zu sein. Umso mehr hatte er die Befürchtung, dass beim Betreten des Komplexes man ihnen in den Rücken fallen könnte. Dieser Sorge konnte allerdings durch die Versprengung des Loches zerstreut werden.
Nun waren sie auf sich selbst gestellt und konnten nur versuchen aus diesem Tal zu fliehen. Da allerdings die Funkgeräte der Bounty und der Donnerkopf 1 nicht mehr funktionierten, mussten sie wohl oder übel den Forschungskomplex betreten und dort nach der Kommunikationszentrale suchen, welche hoffentlich noch funktionierte.
Johnny McTrigger war ein wenig pessimistischer und übte derweil das Training mit dem WBF. Es war lange her, seit er in einem WBF gesteckt hatte und musste sich erst einmal wieder mit diesem Gefährt vertraut machen. Glücklicherweise blieb es nur bei einer halben Stunde, danach schien er den Anzug unter Kontrolle zu haben.
Nun hatten sie einen Alternativplan, falls die Kommunikationszentrale im Komplex zerstört worden war, so könnten sie immer noch versuchen die Bounty wieder flott zu machen. Johnny McTrigger versprach sein menschenmöglichstes, allerdings erwähnte er noch, dass er keine Wunder vollbringen konnte.
Da die Gefahr bestand, dass McTrigger während seiner Arbeit von den Experimenten überfallen werden könnte, montierte man die Geschütztürme auf der Bounty ab und koppelte sie an die Batterien, welche die vier Space-Marines zu Beginn ihrer Mission zusätzlich getragen hatten. So war der ständig betrunkene Pilot zumindest geschützt und konnte ungestört arbeiten. Von den seltsamen Geschehnissen und Gegebenheiten missmutig, betraten die vier Space-Marines den Forschungskomplex......



Demion Claw und seine Leute befanden sich vor dem Eingang des Forschungskomplexes Dedalus, jedoch verwehrte ein riesiges, eisernes Tor ihnen den Eintritt.
Sie sahen sich um, aber bis auf ein kleines Schaltpult, welches sich dicht neben dem Tor befand, konnten sie nichts entdecken.
Serius von Kar sah sich das Steuerpult genau an und erkannte sofort, dass hier eine Art Zahlencode benötigt wurde, damit sich das Tor öffnete.
Wie wild tippte er verschiedene Zahlen ein, doch bis auf die ständig rotblinkende Anzeige:,, Access denied.” änderte sich kaum etwas.
,,Verdammtes Passwort. Wer hat sich die Kacke hier nur ausgedacht? Vielleicht kommt ja hier oben mal ein Terrorist vorbei und zerlegt diesen Schrott.” spottete der blonde Mann über diese idiotische Sicherheitsbestimmungen.
,,Wir könnten ja Johnny McTrigger holen. Der WBF könnte sich da durchbrennen. Hat ja nicht umsonst einen Leistungsfähigen Schneidbrenner oder?” warf Ventur einen nützlichen Vorschlag ein. Dieser wurde jedoch schnell verneint, denn dieses Unterfangen würde zu lange dauern.
,,Also Leute, jetzt ist guter Rat teuer.” lehnte sich Bulldog an die Mauer und verharrte dort auch. Sein Interesse durch dieses Tor zu kommen, schien erloschen. Allerdings schienen Serius von Kar und Ventur dies nicht. Sie tippten immer neue Zahlenkombinationen ein oder auch auf Zuruf Geburtsdaten, Namen. Alles mögliche. Es hatte schon etwas Lächerliches, wenn zwei gestandene Space-Marines wie kleine Kinder auf die blinkenden Tasten einhauten und auf eine Reaktion hofften.
Demion Claw war etwas frustriert. Er lehnte sich wie Bulldog an die Wand und überlegte. Es musste ein Zahlencode sein, der leicht zu merken war. Schließlich waren die meisten Wissenschaftler, zumindest die er kannte, recht schrullig und vergesslich. Gleiches kannte er vom Sicherheitspersonal und Technikern. Es musste also recht einfach sein, aber schwer genug, dass nicht jeder darauf kam.
Klopfer und die Vogelscheuche unternahmen weiter ihre fruchtlosen Versuche, welche nun etwas weniger enthusiastisch arbeiteten und durch ständige Verwünschungen und Fluchattacken kleine Pausen einlegten.
,,Verdammtes Codewort. Ich reiß gleich diesen blinkenden Schrott aus der Verankerung.” brüllte Ventur das Schaltpult an, fast so, als könnte es etwas für die Unfähigkeit der vier Männer.
,,So langsam hab ich keinen Bock. Noch einen Versuch und ich mach Feierabend.” kündigte Serius von Kar und zischte weiter irgendwelche Verwünschungen.
,,Irgendeinen Vorschlag.” wandte sich Klopfer mit seinem zornigen Blick seinen Kameraden zu. Bulldog reagierte nicht, er schien weit weg zu sein und Ventur zuckte mit den Achseln. Auch er hatte keine Ahnung.
,,Gib bitte Folgendes ein...” sagte der Totenkopfjäger plötzlich und lenkte die gesamte Aufmerksamkeit auf sich.
,,4...5...4...1...12...21...19....” diktierte Demion Claw scheinbar willkürlich gewählte Zahlen. Serius gab diese Zahlen ein und plötzlich blinkte die Konsole grünlich auf und eine Schrift war zu erkennen.,,Access granted.”
Danach schob sich das riesige Tor langsam auf. Alle waren wie von Donner gerührt und sprachlos, nur wie üblich Ventur nicht.
,,Wow. Du solltest Lotto spielen. Heute scheint dein Spiel zu sein.” Der Totenkopfjäger grinste und genoss das anerkennende Lob seiner Mitstreiter.
,,Woher kanntest du den Code?” verlangte Serius von Kar eine Antwort und stampfte fordernd auf.
,,Ist doch eigentlich logisch. Das Codewort ist Dedalus. Nur als Zahlencode. Vergleicht die Position der Zahlen im Alphabet.” stand er wieder kerzengerade und spähte als Erster in die Dunkelheit des Dedalus-Komplexes. Aus den Augenwinkeln konnte er deutlich erkennen, wie Bulldog und Ventur versuchten, seine Logik mit den Fingern zu überprüfen. Allerdings gaben sie schnell auf und verwarfen diese Idee.
,,Clever. Wirklich Clever. Ich wäre darauf nicht gekommen.” erkannte Klopfer die Überlegenheit von Demion Claw an und entsicherte sein C-14 Gaußgewehr. Der Rest tat es ihm gleich. Schließlich wollte man keine bösen Überraschungen. Die Visiere ihrer Helme klappten sie allesamt runter und aktivierten die Leuchtkörper an ihren Rüstungen. Schwache Scheinwerfer, mit denen sie wenigstens etwas sehen konnten.
Vor ihnen erstreckte sich nun ein langer, dunkler Korridor. Der Boden war von schwarzen Fliesen mit weißen Rand besetzt und lud förmlich ein, weiter zu gehen. Die Wände waren vollkommen leer und wirkten trist, fast wie ein Gefängnis, nur wesentlich sauberer.
,,Ich komme mir vor wie bei der Grundausbildung. Langer Gang, kein Licht und am Ende erwartet uns ein missgelaunter Ausbilder mit Pferdepeitsche.“ raunte Ventur, welcher sich offensichtlich nicht wohl fühlte. Demion konnte es ihm nachempfinden, auch er war etwas erdrückt von Leere dieses Korridors.
,,Wie Schafe zur Schlachtbank.“ hörte man Bulldog über Funk. Es erinnerte wirklich an einem schlechten Film. Ein leerer Korridor, ohne irgendwelche Verzierungen an den Wänden, ohne Werbung oder gar Bilder. Nur absolute Leere.
,,Oben an der Decke befinden sich Neonröhren. Wo ist nur der verflixte Lichtschalter. Diese Dunkelheit macht mich noch ganz kirre.“ leuchtete Ventur mit dem Scheinwerfern seiner Rüstung in alle Himmelsrichtungen, doch fand er keinen.
,,Da vorne ist der Lastenfahrstuhl. Von dort aus sollten wir auf die sechste Ebene kommen.” zeigte der Totenkopfjäger geradeaus.
Wenn man leicht paranoid veranlagt war, so könnte man meine, es würde alles wie eine Einladung des Teufels wirken.
Es fehlten theoretisch nur noch Flammen an den glatten, weißen Wänden und man hätte den perfekten Übergang zum Abbadon, der Vorhölle, geschaffen.
,,Das kommt mir hier nicht geheuer vor. Es ist so still. Wie in einer Gruft.” warf Klopfer seine Bedenken ein.
Sie erreichten den Lastenfahrstuhl, welcher groß genug war, um mindestens zwei schwere Panzer zu transportieren, was natürlich eine weitere Frage aufwarf. Warum brauchte man in einem Forschungskomplex ein solch mächtigen Lastenfahrstuhl?
Gerade wollte Ventur den Knopf drücken und den Fahrstuhl rufen, aber Demion unterbrach seine Handlung.
,,Stopp. Wer sagt uns, dass sich nicht einige Experimente im Lastenaufzug befinden. Also nichts drücken. Bulldog nach vorne und falls sich etwas darin bewegt, flambier es. Klopfer und Ventur zwei Schritte zurück und links halten. Falls sich darin etwas befindet wird Bulldog Deckung brauchen. Ich übernehme die rechte Seite. Nehmt bitte noch die normale Munition. Wir wollen den Lastenfahrstuhl nicht vor der Zeit zerstören. Erst auf der sechsten Ebene dürft ihr die Spezialmunition verwenden. Also dann mal los.” erteilte der Totenkopfjäger neue Befehle und dies auch zu Recht.
Die Gefahr war groß und deshalb mussten sie doppelt so vorsichtig sein, wie bisher.
Bulldog würden mit seinem Flammenwerfern jedes entkommene Experiment grillen und die restlichen Marines würden für die nötige Deckung sorgen.
Der Plan war sicherlich nicht perfekt, denn Demion musste die komplette rechte Seite alleine abdecken. Falls sein Plan scheiterte, so wollte zumindest er die Verantwortung dafür tragen.
,,Drück den Knopf.” gingen die drei Space-Marines in die Hocke, um besser zielen zu können, während Bulldog mit seinen übergroßen Fingern den Aufzug rief.
Es ruckelte und ratterte. Der Lastenaufzug war recht primitiv und wurde noch von Drahtseilen gehalten und nicht wie in den schweren Kreuzern der Terraner mit Magnetplatten bewegt.
In diesem Falle war dies auch gut, so wussten sie genau, wann der Lastenaufzug sie erreichte.
Kalter Schweiß, nicht aus Angst, vielmehr vor Sorge, lief Demion Claw eiskalt über den Rücken und ließ ihn innerlich zusammenfahren.
Dann war es soweit. Der Lastenfahrstuhl war oben angekommen. Mit einem nichtssagenden Klingeln öffneten sich langsam die breiten Türen. Die Männer war angespannt und die schiere Vorstellung, nun würden Dutzende von Monstern aus den Fahrstuhl stürmen und sie in einer woge des Blutdurstes und der Gewalt in Stücke reißen, bewahrheitete sich zum Glück nicht.
Erstaunt waren die Space-Marines, als der Lastenfahrstuhl komplett leer war. Nichts befand sich hier drin.
Ventur fluchte, denn wie auch der Rest des Teams schämte er sich, vor absolut gar nichts, Angst gehabt zu haben.
,,Falls darüber ein Buch erscheint, sprecht mir nach Leute:,, Sie waren mindestens so groß und es waren zwanzig.”” lachte Serius von Kar und machte einige Gesten.
,,Gott sei Dank hat der Anzug eine eingebaute Toilette, sonst würde ich jetzt schwimmen.” setzte Bulldog den Ganzen noch die Krone auf.
,,Weiter und konzentriert euch.” knurrte der Totenkopfjäger, dem überhaupt nicht nach Witzen zumute war.
Es war schon zuviel passiert und dies war weiß Gott nicht der richtige Ort, um Spaß zu haben. Vielleicht nach erfolgreichen Abschluss würde er in der nächsten Kneipe Einen ausgeben, aber nicht jetzt.
,,Rein mit euch. Los!” befahl er hektisch. Schwerfällig marschierte Bulldog in seinem Marodeuranzug voran, als dann auch die restlichen Space-Marines eintraten.
,,Sechste Ebene.” sagte Demion laut und drückte auf einer kleine Konsole an der Fahrstuhl-Innenwand auf die entsprechende Zahl.
Langsam und knirschend schlossen sich die Tore und der Lastenfahrstuhl setzte sich langsam in Bewegung.
Ungeduldig tippte die Vogelscheuche mit den Fuß auf. Auch die Anderen behalfen sich mit solchen Beschäftigungen.
,,Also gut. Hört mal her. Auf der sechsten Ebene werden wir höchstwahrscheinlich auf feindlichen Widerstand stoßen. Ihr habt den Befehl alles zu erlegen, was mehr als zwei Beine hat. Alles klar.” Das ungleiche Trio salutierte vorschriftsmäßig. Vielleicht hatte Demion Claw doch bei ihnen einen gewissen Eindruck hinterlassen, so dass sie ihn respektierten.
Sie befanden sich nun auf der dritten Ebene. Der Lastenaufzug war wirklich langsam. Dann plötzlich zerschnitt ein grelles Kreischen die Stille wie der Dolch eines Mörders die Nacht.
,,Was zum Teufel war das.” flüsterten die Männer und richtete ihre Waffen in alle Himmelsrichtungen.
,,Ich habe keine Ahnung.....” wollte er sagen, als plötzlich der Lastenfahrstuhl erschüttert wurde. Dann hörten sie das Schleifen von Krallen über das eiserne Dach des Aufzuges.
,,Es ist über uns.” raunte Serius von Kar und ging in die Knie, um mehr Abstand zur Decke zu gewinnen.
Sie hörten wildes Schnauben, wie von einem wilden Tier, welches schon lange nichts mehr gefressen hatte. Vielleicht mochte es an der Resonanz des Schachtes und des Lastenfahrstuhles liegen, aber es hörte sich nach mehreren Kreaturen. Wahrscheinlich die Zerg-Konter.
Fünfte Ebene.....sah Demion kurz auf die Anzeigetafel, als dann auch die Bestien begannen ihre mörderischen Klauen durch das eiserne Dach des Fahrstuhles zu schlagen. Purpurfarbene, dürre Arme besetzt mit Stacheln und statt Finger rasiermesserscharfe Klauen.
,,NICHT SCHIESSEN! IHR TREFFT NOCH DIE KABEL!”
Ihre Arme peitschten wie Tentakel umher und suchten nach einem Ziel, jedoch fanden sie keines.
,,Schon mal die Decke geküsst, Mistvieh.” brüllte Bulldog und packte einen der wild um sich schlagenden Arme und zog selbigen zu sich runter. Allerdings tat er dies mit solcher Gewalt, dass er nach einem knirschenden, schmatzenden Geräusch, den Arm der Bestie lose in der Hand hielt.
,,Verdammt noch mal. Warum passiert das immer uns.....” schrie Ventur und wich einen weiteren Arm aus. Die Krallen blitzten kurz im Licht des Lastenfahrstuhles auf. Sie waren scharf genug, um Metall zu zerschneiden. Also würden sie auch durch ihre Anzüge schneiden, ganz zu schweigen, wenn sie ihre Körper tatsächlich trafen.
Doch dann passierte das, womit sie nicht gerechnet hatten. Der Lastenfahrzug neigte sich nach Rechts und riss die Männer von den Beinen.
,,Scheiße. Die Viecher zerbeißen die Kabel. Bulldog schaff uns hier raus.” keuchte Demion heiser einen Befehl und kam blitzschnell wieder auf die Beine. Bulldog war der Einzige der noch stand, wohl wegen dem Gewicht seiner Rüstung.
,,Jau.” lachte er und warf sich mit Schwung gegen die massiven Türen des Lastenfahrstuhles. Diese gaben dann auch mit einem quietschenden Geräusch nach.
,,RAUS! ALLE RAUS!” zog der Totenkopfjäger Klopfer zu sich heran und schubste in Richtung der geschlagenen Schneise von Bulldog.
,,DAS GILT AUCH FÜR DICH!” griff er nach Venturs Hand und half den Mann auf die Beine. Der Lastenfahrstuhl neigte sich immer mehr und das entsetzliche Gekreische wurde immer lauter und gieriger.
Mit aller Kraft kämpften sie gegen die Neigung an.
,,Beeilt euch. Schnell.” hetzte Klopfer und streckte ihnen seine gepanzerten Hände entgegen. Sie umklammerten sie und mit letzter Kraft hievte der blonde Space-Marine sie an das sichere Ufer. Gerade noch rechtzeitig, denn genau in diesem Augenblick, verlor der Lastenaufzug jeden Halt und schoss in die Tiefe.
Für den Bruchteil einer Sekunde konnte sie die Bestien nur schemenhaft darauf erkennen, aber es reichte, damit ihnen Angst und Bange wurde. Glücklicherweise stürzten sie allesamt mit den Aufzug in die Tiefe des Schachtes.
Man hörte deutlich den Aufschlag in der Tiefe und eine Explosion. Eine Flammenfontäne schoss den Schacht hinauf.
,,Morgen kündige ich.” schnaufte Ventur und klopfte den Totenkopfjäger anerkennend auf die Schulter.
Dieser Aussage konnte sich der Rest des Team anschließen, aber noch immer stand eine Frage im Vordergrund. Waren dies wirklich einfache Experimente?
Gewissermaßen hatten sie sogar noch Glück, denn sie fanden sich auf der sechsten Ebene wieder. Jedoch sollten die Schwierigkeiten hier nicht aufhören, vielmehr sollten sie beginnen......
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Erste Hinweise



Sie waren angekommen. Die sechste Ebene. Anders als sie es je hätten planen können. Es sprach für die vier Soldaten, dass sie bisher überlebt hatten, jedoch schwebte die Frage, welche Gefahren noch in diesem Komplex auf sie warteten, wie ein Damoklesschwert über ihnen. Umso waren sie aber gewillt diese Verschwörung aufzudecken. Es sprach alles für eine höhere Intelligenz. Ein Marionettenspieler im Hintergrund. Vielleicht waren es die stabilisierenden Drogen, welche Demion Claws Gemütszustand aufrecht hielten, jedoch glaubte er nun fest an eine Intrigen auf Seiten des Militärs. Ein Waffentest. Wieso sonst hatte man ihnen einen solch veralteten Landefrachter unterstellt, wenn die Mission doch so wichtig war? Warum wurde nur eine Rakete abgefeuert und nicht mehrere, wenn man doch ihren Tod wollte?
Und warum griffen diese komischen Experimente erst an, als sie sich Lastenfahrstuhl befanden?
So entsetzlich viele Fragen wurden mit jedem seiner Gedanken offengelegt und jedoch gab es auf alle nur eine einzige Antwort. Ein Hintermann.
Da er seinem Team, welches nur knapp den Tode von der Schippe gesprungen war, nicht weiter verängstigen wollte, behielt er seine unbewiesenen Theorien für sich.....




,,Das war wirklich knapp. Falls wir das hier überleben sollten, werde ich dich auf ein Bier einladen. Quatsch. Nen ganzes Fass.” bedankte sich Ventur bei dem Totenkopfjäger für seine Rettung. Hätte er ihm nicht auf die Beine geholfen....er wagte nicht weiterzudenken.
,,Wir müssen los.” erwiderte Demion nur knapp und schritt voran. In der Zwischenzeit hatten die Space-Marines die Munition gewechselt und Bulldog konnte hier auch endlich von seinen Granatenwerfern gebrauch machen.
Sie befanden sich in einem Vorraum vor der eigentlich sechsten Ebene. Hier standen dicht an den glatten, chromüberzogenen Wänden grüne Kisten von unterschiedlicher Größe und Breite. Was für Gegenstände sich darin befinden mochten, wollte er nicht wissen. Vielleicht war es auch besser so. Wissen ist Macht und nicht selten korrumpiert einem die Macht. Glücklicherweise hatten sie ihr Licht, auch wenn die Neonröhren an der gefliesten Decke etwas flackerten.
,,Wir haben ein Problem.” unterbrach Serius von Kar den Gedankengang des Totenkopfjägers. Mit seinem Zeigefinger tippte Klopfer auf eine kleine Tafel aus Glas, auf welcher ein Grundriss der sechsten Ebene abgebildeten war. Einzelne Sektionen waren gefärbt und die dazugehörige Beschreibung, am unteren Rand der Tafel, war nicht sehr aufschlussreich.
,,Rote Bereiche...DNS-Forschung. Hört sich ja sehr spektakulär an.” las Klopfer laut über Funk vor.
,,Gelbe Bereiche....experimentelle Mechanik von Alientechnologien. Jackpot! Und grüne Bereiche gelten als Aufenthaltsräume des Personals. Tja und jetzt kommt das Problem. Es gibt zwei Wege zur Treppe. Einer führt durch die DNS-Forschung der andere durch den gelben Bereich. Vorschläge?” wandte er sich um und hoffte eine Antwort von ihrem Anführer. Demion Claw überlegte.
Die roten Markierungen mussten wohl enorm wichtig sein, wenn man sie schlicht DNS-Forschung nannte, was wohl auch bedeutete, dass nur ein enger Kreis des Personals Zugang zu diesen Bereichen hatte. Also entschied er sich.
,,Wir teilen uns auf.” verkündete Demion Claw seinen Entschluss. ,,Ihr Drei werdet den linken Weg nehmen und die gelbe Sektion sichern, während ich mich in der DNS-Forschung umsehe. Ich will endlich genaueres wissen.”
Obwohl die Männer Bedenken über einen Einzelgang des Totenkopfjägers hatten, salutierten sie, da auch sie wussten, gegen Demion Claw waren sie machtlos. So war es beschlossen. Bewusst der Tatsache, dass sich um der nächsten Ecke der Tod in schauriger Form auf sie stürzen könnte, schulterten sie ihre Waffen und auch ihren Mut.
Sie gingen bis zum Ende des Vorraumes, als dann auch schon zwei Abzweigungen zu erkennen waren. In der Mitte waren jeweils zwei Pfeile angebracht und darunter die Bezeichnung der jeweiligen Sektion.
,,Wir sehen uns auf der anderen Seite.” sagte Demion und ihre Wege trennten sich.
Der Totenkopfjäger war sich zu hundert Prozent sicher, dass das ungleiche Trio es schaffen würde. Es waren schließlich keine Anfänger, die man ohne Ausbildung an die Front schickte.
Jetzt musste er nur noch auf sich selbst aufpassen. Während er den engen, mit Stahlplatten ausgekleideten Korridor folgte und dabei auf jedes Geräusch achtete, so konnte er nicht aufhören an diese Bestien auf den Fahrstuhl zu denken.
Sie hatten eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Zergling. Ihr Knochenkamm am Kopf konnte er selbst für den kurzen Augenblick erkennen, aber sie wirkten anders. Die Bilder hatten sich durch das ausgeschüttete Adrenalin wie ein glühendes Brandeisen in sein Gehirn gebrannt.
An immer mehr Details erinnerte er sich. Die Klauen, die Arme. Es waren definitiv keine Zerg und wenn doch, waren sie eine neue Schöpfung. Ein wahnwitziger Versuch der Wissenschaftler. Anders konnte er sich dies nicht erklären. Deshalb wollte er auch diesen Bereich untersuchen.
Demion Claw wollte endlich eine Antwort. Nein, er wollte einen Sinn in dieser Mission kennen.
Plötzlich erlöschten die Neonröhren an der Decke, welche durch einen Plastiküberzug geschützt waren. Zugleich wollte man auch das Personal schützen, denn das Edelgas Neon war in großen Mengen bei einer solch geringen Luftzirkulation nicht unbedingt verträglich.
,,Wieso wusste ich, dass das jetzt kommt.” knurrte er und aktivierte wieder die Scheinwerfer seines Anzuges.
Das Licht warf schaurige Schatten. Jeder Einzelne wirkte, als ob er sich auf ihn stürzen und ihn mit Haut und Haaren verschlingen würde. Die Angst vor der Dunkelheit. Ein uralter Instinkt. Demion wusste ganz genau, das er keine Angst haben brauchte. Jedoch schlug sein Herz schneller und das Adrenalin peitsche durch seine Blutgefäße.
Seine Sinne waren von einem Schlag auf den Anderen wesentlich sensibler geworden. Jeder seiner Schritte war so entsetzlich laut, dass er ganze Universen erschüttern konnte. Alles eine Einbildung. Der Jagdinstinkt war trotz moderner Technik noch immer im Menschen fest verankert und das wird er wohl auch ewig bleiben.
Ein lautes Klirren von Glas, gefolgt von einem kehligen, grellen Schrei hallte den Korridor hinunter bis an sein Ohr. Sofort war dem erfahrenen Veteranen klar, er durfte nicht rasten. Sein Gehen wurde zu einem schnellen Sprinten. Die Waffe fest im Griff und jederzeit bereit sie einzusetzen. Als er das Ende des gekrümmten Korridors erreichte sah er eine schemenhafte Gestalt. Ein Mensch? Jemand der überlebt hatte? Endlich die Möglichkeit eine Antwort zu erhalten. Seinen Irrtum erkannte der Totenkopfjäger schnell, denn durch das warnende rote Licht der festinstallierten Warnleuchten am Kopfende der seitlich gepanzerten Wände, wurden die langen spinnenbeinartige Gebilde, welche aus dem Rücken der Kreatur wucherten und über dessen Schultern ragten, sichtbar. Statt Finger besaß diese Monstrosität lange, gekrümmte Krallen. Ein Experiment? Nein, denn unter den wildwuchernden Auswüchsen des Wesen, konnte er deutlichen einen weißen Kittel erkennen. Allerdings nur ein paar Ansätze, denn ein Großteil seiner Kleidung war Eins der sich ausbreitenden Mutation geworden.
Dieses Ding blickte Demion Claw mit seinen glühenden Augen und schnaufte dann schaurig. Für einen Augenblick, nicht mehr als ein Wimpernschlag, hielt es inne, dann öffnete es sein Maul und kreischte. Nun wurden auch die Zangen seitlich seiner Wangen sichtbar.
Demion Claw richtete den Lauf seines Gaußgewehres auf die Bestie und wollte gerade den Abzug betätigen, als sein Ziel plötzlich in einem irrsinnigen Tempo floh.
Er rannte hinterher, erreichte die Abzweigung und sah dem Mutanten nach, wie es auf allen vieren, ähnlich einem Wolf, um die nächste Ecke verschwand.
,,Heilige Mutter Gottes.” bekreuzigte er sich mit beiden Fingern.,,Was zum Teufel war das?” stellte Demion seine Frage offen in den Raum, auch wenn ihm klar war, dass niemand antworten würde und wenn doch, dann hätte er wirklich ein Problem.
War das ein Infizierter? Während des Broodwar-Konfliktes infizierten die Zerg eine Reihe von menschlichen Kolonie und deren Bewohner. Diese armen Menschen verwandelten sich in wandelnde Biobombe, welche sich mit Freuden für den Schwarm opferten. Er hatte es einmal gesehen. Ein kleines Mädchen, nicht älter als Zwölf, rannte in eine Gruppe von Space-Marines und explodierte dort. Es war schrecklich. All das Blut, die Schreie, die fliegenden Leichenteile. Eine grauenhafte Erinnerung. Sie fraß an seiner Seele wie ein Parasit. Ein weiterer Grund, warum er von den Injektionen abhängig war.
Als er langsam wieder zu sich kam, hatte der Totenkopfjäger bereits den Bereich für die DNS-Forschung betreten.
Überall war dieses rote Licht. An den Wänden war kleine Monitore eingearbeitet, welche pausenlos nur einen Satz wiederholten.
,,Kontamination der Stufe 5.”
Man konnte von Glück sagen, dass ihre Anzüge luftdicht waren. Aber eines war klar. Er musste seine Leute warnen, deshalb sprach er in sein Funkgerät im Helm.
,,Passt auf. Scheinbar ist das Personal ebenfalls ein Teil dieser Experimente geworden. Ihr werdet auf infizierte Menschen treffen. Geht kein Risiko ein und eliminiert alles, was euren Weg kreuzt.” Jedoch kam statt einer Antwort nur ein kratziges Rauschen. Irgendetwas störte die Funkübertragung.
,,VERDAMMT!” brüllte Demion Claw laut. Nun war es unmöglich seine Leute zu warnen, noch konnte wissen, ob sie überhaupt am Leben war. Jetzt konnte er nur noch eines tun und sich auf seine Ausbildung verlassen. Er musste alleine kämpfen.
Vorsichtig schlich er durch die langen, tristen Gänge und lauschte jedem Geräusch. Dieses Ding war hier noch irgendwo. Das spürte er.
Noch immer fragte er sich, was das war. Ein Infizierter war dies nicht. Denn dann hätte sich dieses Monstrum auf ihn gestürzt und wäre nicht geflohen. Es musste etwas anderes sein. Aber was?
Vor ihm gabelte sich der Weg erneut auf. Er folgte dem linken Korridor, denn dieser führte direkt in eines der DNS-Labore, doch was er dort sah, ließ ihn nach Luft schnappen. Die luftdichten Türen aus Sicherheitsglas waren durchbrochen worden und lagen in Trümmern verstreut einige Meter vor dem Labor. Er vermutete das Schlimmste als er das Labor betrat und wieder konnte er nicht glauben, was er sah.
Auf den Boden hatte sich eine Art Pilz ausgebreitet, welcher scheinbar lebte. Es war schwierig für ihn, hier eine festen Halt zu finden. Auch die Wände schienen von diesem Pilz überzogen zu sein. Glücklichweise hatte es nicht die Ausrüstung überwuchert. Es sah wirklich merkwürdig aus. So als wäre dieses Pilzgeflecht um die einzelnen Gegenstände, wie Tische, Stühle, seltsam anmutende Maschinen gewachsen.
Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er stand auf einen Kriecher. Also befanden sich hier doch Zerg. Nun war er doppelt vorsichtig, denn solange er sich auf den Kriecher aufhielt, war er für die Zerg ein gefundenes Fressen. Er musste zwar nicht wie, aber sobald ein anderes Lebewesen den Kriecher betrat, wussten die Zerg davon. Eine Beobachtung aus vielen Kriegen gegen diese Abscheulichkeiten. Aber nichts geschah. Kein lautes Fauchen. Kein plötzliches Auftauchen von Zerglingen. Gar nichts. Entweder war dies kein Kriecher oder es war Kriecher, aber es gab keine Zerg. Umso mehr er darüber nachdachte, desto unsicherer wurde Demion. Dann musste der Mutant, doch ein Infizierter sein. Aber das völlige Fehlen von Zerg machte ihn stutzig. Wie konnte jemand an dem Zergvirus leiden, wenn es keinen Zerg in der Nähe gab. Demion spekulierte noch einige Zeit hin und her, doch dann gab er es auf.
Stattdessen ging er auf den einzigen, großen Monitor, welcher sich in der Mitte des 15 Meter großen Raumes befand.
Noch war der Bildschirm schwarz, aber als er die festinstallierte Tastatur betätigte, flackerte dieser auf. Auf den Desktop waren verschiedenen Dateinamen aufgelistete. Sofort erkannte er, dass es sich um einzelne Audiodateien handelte. Da er nicht die Zeit hatte, die kompletten 117 Berichte zu hören, entschied er sich für den Letzten.
,,Audiowiedergabe läuft....” sprach eine weibliche, monotone Stimme durch die seitlich angebrachten Lautsprecher.
,,Schon wieder gescheitert. Die jüngsten Versuche die DNS der Probanden durch aktive Neurobehandlung vor den Zergvirus zu schützen, scheiterte. Weiterhin mutiert die DNS der Infizierten, allerdings scheint die Neurobehandlung einen gewissen Widerstand zu bilden. Denn die Infektion und die Mutation sind wesentlich zeitintensiver. Die Probanden sind dadurch auch gefährlich instabil. Weitere Untersuchungen sind nötig........ ZWEITER ABSCHNITT WIRD GELADEN...” unterbrach die Computerstimme den Bericht.
,,Leider hat sich auch die extrahierte DNS aus den Zerg-Zerebraten weiterhin als instabil erwiesen. Künstlich erzeugte Kreaturen lebten in der Regel nur wenige Stunden bis es zu Biothermen Reaktion kam......” Ein Zerebrat, dachte Demion Claw und lauschte weiter, achtete dabei aber auf seinen Rücken. Nicht das plötzlich dieses Wesen den Raum betrat.
,,Bisher sind nur der wenige der Experimente stabil. Leider sind sie nicht zu bändigen. Vermutung hierzu. Der Zerebrat wird durch starke Drogen und Betäubungsmittel ruhig gestellt. Es könnte sein, dass die starken Medikamente zu einer Degeneration der DNS führen. Weitere Untersuchen sind nötig.”
Die Nachricht endete und Demion Claw stand der nackte Angstschweiß auf der Stirn. Ein Zerebrat, hier auf Kastur. Das waren schlimme Neuigkeiten. Allerdings war die Tatsache beunruhigender, dass diese Wissenschaftler tatsächlich an der mutierenden DNS der Zerg herumspielten. Nun konnte er nur noch beten. Demion Claw musste zu seinen Leuten und sie davon unterrichten, bevor es zu spät war.
Gerade als er sich gen Ausgang bewegte, vernahm er ein lautes, gellendes Heulen den Gang entlang hallen.....

Zwischen Leben und Infektion



Das Team hatte sich getrennt und war nun vollkommen auf sich gestellt. Hierbei galt nur das eigene Überleben zu beachten. Keiner konnte sagen, welche Ausgeburten des Wahnsinns sich noch in diesem Komplex befanden, noch was genau hier gemacht wurde.
Vielleicht war dies auch gut, denn sollte man wirklich wissen, welche kranke und verachtenswerte Experimente an diesem Ort durchgeführt wurden, so hätte man sicherlich nie einen Fuß den Forschungskomplex gesetzt.
Die Vogelscheuche, Bulldog und Klopfer betraten zu diesem Zeitpunkt eine gewaltige Halle. Es wirkte vielmehr wie ein Hangar. Nahe an den stählernen Wänden, links und rechts, befanden sich fremdartig wirkende Maschinen. Manche klein und nicht größer als Motorrad, andere wiederum waren so gewaltig, dass sie mühelos einen Panzer unter sich zerdrücken konnten.....




Ventur ging voran und beobachtete ganz genau seine Umgebung. Dieser Ort war ihm schon lange nicht mehr geheuer. Vor wenigen Minuten meinten sie einen Schrei gehört zu haben, aber es konnte auch nur eine schlecht geölte Maschine sein, deren knarrendes Geräusch durch das Echo dieser Halle verzerrt und gleichzeitig verstärkt wurde.
Die schweren Schritte der drei Männer wurden schaurig von den Wänden reflektiert. Egal, was sich hier befinden mochte, es wusste, dass sie kamen. Nun mussten sie auf alles gefasst sein. Ventur hatte den Befehl gegeben, sich weit voneinander zu bewegen, so waren sie kein leichtes Ziel und man konnte sie nur schwerlich umzingeln. Klopfer und Bulldog hielten ständig Sichtkontakt zu einander, ebenso wie Ventur. Diese Taktik war eigentlich recht simpel. Man bewegte sich innerhalb eines Dreiecks nach vorne. Die Vogelscheuche bildete die Spitze. So konnten sie sich gegenseitig decken.
,,Ich hasse diesen Ort.” stöhnte Ventur. Er hatte ebenso wie seine Begleiter das Visier hochgeklappt, denn das Funkgerät in ihrem Helmen funktionierte nicht mehr. Selbst auf die kurze Distanz von wenigen Metern, wurden ihre Stimmen förmlich vom Rauschen überdeckt und in ihrem Kontext völlig falsch übermittelt. Das Ergebnis war ein zischendes Rauschen, welches durch ein paar Wortfragmente unterbrochen wurde.
Hierfür gab es auch wieder verschiedene Theorien. Entweder war dies eine Sicherheitsmaßnahme, um zu verhindern, dass Informationen nach draußen gelangten, oder man störte absichtlich ihre Kommunikation.
,,Schaut euch das mal an.” zeigte Serius von Kar mit seinem Gaußgewehr auf eine komisch wirkende Maschine. Zuerst konnten sie nicht erkennen, was es darstellen sollte, weil es weit im Schatten lag und kaum mit Licht in Berührung kam, aber dann sahen sie es.
,,Ein Dragoon? Wie zum Geier passen die Protoss in dieses Spiel?” starrten sie wie gebannt auf die Alien-Apparatur. Auf Tarsonis waren sie ein paar von diesen seltsamen, spinnenähnlichen Maschinen begegnet. Sie bewegten sich auf vier Beinen vorwärts und dies sehr schnell. Ventur hatte zwar immer vermutet, dass in dem dicken Bauch des Dragoon sich ein Pilot befinden musste, aber hatte nie dafür Beweise gefunden. Er zweifelte daran, dass diese Dinger über eine solch hochentwickelte Schlacht-K.I. (K.I. =künstliche Intelligenz) verfügten.
Dafür bewegten sich die Dragoons zu sicher und viel zu koordiniert. Manche ihre Aktionen waren zu vorsichtig für eine Maschine, oder warum sollte ein Roboter Angst vor dem Tod haben?
Natürlich wurde der Dragoon wie alle Streitkräfte der Protoss durch einen leistungsstarken Energieschild vor physischen Schaden geschützt. Ein weiterer Grund, warum er vor diesen Maschinen einen hohen Respekt hatte.
,,Mir macht mehr Sorgen, dass sich der Dragoon plötzlich wieder hebt und uns in Asche verwandelt.” merkte Bulldog an, welcher durch seine Maske sprach. Ein Visier hatte er nicht. Nur ein Mirkofon innerhalb seines Helmes.
,,Nein. Wird er nicht. Seht nur seinen Rumpf an. Aufgeschweißt. Er wurde vollkommen ausgenommen wie ein entgräteter Fisch. Der Dragoon sollte uns keine Probleme machen.” hatte Ventur die Lage erkannt und war schon ein paar Schritte weitergegangen.
,,Ausgerechnet ein Dragoon, warum nicht gleich noch nen Ultralisken.” spottete Klopfer sarkastisch und wandte sich ebenfalls von den Trümmerhaufen des Alien-Panzers ab.
Nur Bulldog behielt das Ding ständig im Auge. Eine falsche Bewegung, dachte er für sich, und er würde es mit ein paar Granaten zu Klump schießen.
..Was das alles gekostet haben muss. Da hätte ich meine Steuergelder gleich die Toilette runterspülen können.” maulte Serius von Kar. Keiner des seltsam anmutenden Trios hatte jemals so etwas gesehen. Sie hatten in wilden Schlacht gekämpft gegen Feinde, welche nur den kranken Träumen der Hölle entsprungen sein konnten, jedoch niemals eine solch riesige Anlage mit derlei vielseitigen Projekten, die alle ethisch verwerflich waren.
Unglücklicherweise war dieser Hangar auch noch schlecht beleuchtet. Die Leuchtkörper waren zwar an den Decken, Wänden und sogar im Boden, durch hartes Plastik gesichert, allerdings war ihre Leuchtkraft recht schwach. Die meisten Gerätschaften wirkten aus der Entfernung monströs und manche sogar, wie eine grauenhafte Kreaturen, die nur auf den richtigen Augenblick zum Zuschlagen warteten.
Man hatte das Gefühl von unsichtbaren Augen angestarrt zu werden, Ja, sogar die Befürchtung hier wäre etwas.
,,Ich mach mir wirklich Sorgen.” betonte Bulldog, während sie weitergingen.
,,Warum?” wollte Ventur in Erfahrung bringen und sein Freund antwortete.,, Überlegt mal. Wenn diese komischen Dinger schon einen Fahrstuhl sabotieren konnten, wer sagt dann nicht, ob sie nicht selbiges mit der Kommunikationsanlage getan haben. Schließlich wäre sie ein primäres Ziel, wenn man den Gegner jede Möglichkeit auf Verstärkung abschneiden wollte. Wenn ich so ein Mistvieh wäre, würde ich es tun, aber vielleicht überschätze ich diese Biester auch nur.”
Ventur und Serius wollten es nur ungern zugeben, aber die Möglichkeit bestand. Wenn Bulldog recht haben sollte, so wären sie dem Untergang geweiht. Eine Flucht wäre damit fast unmöglich. An die schwache Hoffnung, sich auf die Reparaturversuche des Piloten zu verlassen, wollte sich keiner. Zumal bei dieser letzten Möglichkeit unzählige Gefahren zu beachten waren. Angefangen von der plötzlichen Explosion des reparierten Landefrachters bis hin zum Absturz, konnte alles passieren.
,,Also wenn wir das hier überstehen, mache ich ein Jahr Urlaub. Mindestens. Vielleicht bewerbe ich mich auch für einen anderen Job. Vielleicht als Rausschmeißer.” erzählte Bulldog von seinen zukünftigen Aktivitäten.
,,Gute Idee. Und ich mach dann den Barkeeper. Ein Mixgetränke alà Ventur. Das wäre es doch. Und du Klopfer? Was hast du vor?”
Der blonde Space-Marine grinste.
,,Ich werde Insolvenzberater. Und ihr werdet meinen ersten Kunden.” lachte er und erntete nur böse Blicken seitens seiner Kameraden.
,,Nein. Also ich werde mich hier nach auf einer anderen Welt bewerben. Vielleicht kann ich auch in die Legion der schwarzen Engel wechseln. Da wäre zumindest die Bezahlung wesentlich besser.” meinte Serius von Kar. Bulldog staunte nicht schlecht und auch Ventur war etwas überrascht. Jeder kannte die Legion der schwarzen Engel. Eine Gruppierung von Space-Marines, die auf vielen Planeten vertreten war. Sie als Söldner zu bezeichnen wäre der politisch korrekte Ausdruck, allerdings waren ihre Dienste stets ehrenhaft und selten von Korruption befallen. Jedoch barg dieser Gruppierung auch die Gefahr inne, denn nicht selten wurden sie für kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Planeten eingesetzt und mitunter auch gegen die Aliens.
,,Hätte nicht gedacht, dass unter all dieser Pomade so etwas wie ein mutiges Herz schlägt. Alle Achtung.” bewunderte die Vogelscheuche seinen alten Freund.
Sie waren schon tief in den Hangar eingedrungen, hatten dies aber durch die Unterhaltung kaum bemerkt. Bisher war auch alles ruhig und es gab wenig Anlass zur Vorsicht. Bis ein seltsames Lied an ihr Ohr drang. Es durchschnitt die Stille wie ein scharfes Schwert.
,,Ich weiß, dass Gott mich liebt......” hörte sie den unbekannten Sänger freudig erregt. Schnell nahmen die Männer Haltung an und verteilten sich. Langsam und hinter jeder Kiste Deckung suchend, tasteten sie sich an den Fremden heran.
,,....Weil es in der Bibel steht.......” weinte dann plötzlich der Unbekannte. Ein Überlebender, aber warum machte er nur so einen Krach. War er vielleicht den Wahnsinn anheim gefallen?
Sie schlichen sie näher heran, obwohl man deutlich das Echo ihrer versetzten Schritte hören konnte. Der Sänger hätte sie also hören müssen , doch deutete nichts darauf hin, dass er sie schon gehört hatte.
,,Liebet den Herrn, alle seine Heiligen! Die Gläubigen behütet der Herr und vergilt reichlich dem, der Hochmut übt.“ rezitierte der Fremde einen Satz aus dem alten Testament. Sie kamen ihm näher. Das Trio wusste nicht, was sie erwarten würde, jedoch war ihnen eines klar. Der Sänger war verzweifelt. Dies war offenkundig zu hören.
,, Ich sprach: Herr, sei mir gnädig, heile meine Seele; denn ich habe an dir gesündigt. Ich habe dich für Geld verraten. Nun siehe mein Leid. Verzeihe mir.“ heulte der Fremde los und modifizierte unbewusst ein weiteres Zitat aus dem alten Testament. Nun hatten sie den Unbekannten erreicht. Er saß auf einer Kiste, die Hände vor das Gesicht geschlagen und zitternd vor Schmerz.
,,Geben sie sich zu erkennen.“ forderte Ventur den Mann auf, welcher nur durch ein schwaches Licht erleuchtet wurde. Dieser reagierte doch nicht.
,,Ich befolge all seine Gebote und trotzdem werft er mich ins Höllenfeuer. Vergebung. Gnade. Warum muss ich für die Verfehlung Anderer leiden. Oh Herr, verzeihe mir.“
Ventur wurde lauter und forderte nochmals den Mann auf, sich zu erkennen zu geben.
Plötzlich war er still und drehte sich zu den Space-Marine um.
,,Oh mein Gott.“ stotterte Serius von Kar als sie das Gesicht des Überlebenden sahen. Es war grauenhaft entstellt.
Die linke Gesichtshälfte war von einem fleischigen Gestrüpp überwuchert und hatte sich bis unter die Haut gegraben, wo es tiefe Wunden riss.
Es sah aus, als hätte der Mann seinen Befall mit einem Schneidbrenner versucht zu behandeln, dafür sprachen die offensichtlichen schwarzen, verkrusteten Fragmente seiner Haut.
,,Und er sprach, mögen alle auf Erden ihre Strafen mit sich tragen, auf das sie geläutert werden....Diese Stimmen. Ich kann sie nicht mehr ertragen.....“ fauchte der Mann plötzlich und bleckte dabei seine Zähne, die viel zu groß und zu scharf für einen Menschen waren. Ein Infizierter.
Die Space-Marines klappten schlagartige ihre Visiere runter und entsicherten ihre Gaußgewehre mit einem leisen Klacken.
,,Noch einen Schritt weiter und dein Gehirn klebt an der Wand.“ brüllte Bulldog und stieß zur Warnung einen kurzen Feuerstoss. Das lodernde Feuer schien den Fremden nicht zu verängstigen, im Gegenteil, es brachte ihn wieder zur Besinnung, denn er sagte plötzlich.
,,Sie sind alle Tod. Alle hat er geholt. Schleichend wie ein Nebel. Ebene für Ebene. Er wusste alles. Wie konnte er alles wissen? Die Stimmen. Sie sind so entsetzlich laut.....“ schrie der Infizierte und ging in die Knie. Seine Hände drückte er sich auf das Gesicht. Er musste unwahrscheinliche Schmerzen erdulden.
Dieses Verhalten war unnormal, zumindest für einen Infizierten. Sobald man mit den Zergvirus Kontakt hatte und die ersten Mutationen einsetzten, so konnte ein Infizierter nicht mehr Freund von Feind unterscheiden. Sie griffen wahllos an und kannten keine Gnade. Also stand eine Frage offen im Raum. Wieso war dieser Infizierte noch Herr seiner Taten. Ventur wusste zwar, dass sein Gegenüber bereits wahnsinnig war, aber nicht selten sprachen die Irren ein wahres Wort.
,,Wer wusste alles und warum bist Du noch am Leben. REDE!“ drohte er und hielt schützend seine Waffe vor sich, schließlich konnte man nicht vorsichtig genug sein. Serius von Kar bemerkte, dass dieser Mann früher ein Techniker war. Der schlickgrüne Overall und der Werkzeuggürtel, um seine Hüfte, sprachen eine deutliche Sprache. Klopfer deutete mit der Zeichensprache an, was ihm aufgefallen war. Die Männer nickten beiläufig.
,,Er hat es gewusst. Unsere Neugier. Unsere gottverdammte Neugier hat uns zum Opfer gemacht. Er wusste dies und setzte sie gegen uns ein. Ich habe versucht zu entkommen. Versucht Hilfe zu holen, aber mich hörte niemand. Sie alle verfielen seinen Willen. Nur ich. Ich war schlauer. Schlauer als sie alle. Penicillin haben ich mir immer wieder injiziert. Es stoppt nicht den Verlauf der Infektion, nein, aber es verlangsamt ihn. Die Stimmen. Ich kann schon wieder die Stimme hören. Es sind viele. So unendlich viele. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht so werden wie die Andern. Ich........AHHHHHHHHHHHHHHH!!!“ brüllte der Infizierte, als sich plötzlich aus seinen Rücken zusätzliche Extremitäten, in Form von widerlichen, schleimigen, teilweise blutigen Spinnenbeinen , wuchsen.
Die Space-Marines gingen vorsichtig einen Schritt zurück und waren mehr als bereit zu Feuern. Sie hätten es auch tun können, aber die Menschlichkeit in ihnen ließ das nicht zu. Es brauchte immer eine aggressive Reaktion.
,,Ich kann es nicht mehr aufhalten. Es bäumt sich auf in mir. Geht nach Sektion 7. Findet dort das Archiv. Sucht nach den Projekt Genesis. Es wird euch alles offenbaren. Ich beende es.“ riss der Infizierte den kleinen Schneidbrenner aus seinem Gürtel. Zündete ihn an und setzte ihn auf die höchste Stufe.
,,Sie kommen....“ stotterte er noch, bevor er sich den Schneidbrenner in den Mund steckte. Venturs Pupillen waren vor Unglauben nur noch so groß wie Stecknagelköpfe. Er und seine Kameraden mussten mit ansehen wie der infizierte Techniker langsam von innen nach außen verbrannte.
Sie waren allesamt entsetzt und gleichzeitig schockiert über den Vorfall. Bevor sie etwas sagen konnten, erfüllte Knurren und schrilles, kehliges Kreischen die Halle. Sie kamen......

Sie kommen!!!!



Von scheinbar überall hallten nun grauenhafte Geräusche und diese irren Schreie wurden von den eisernen Wänden reflektiert. Es war vollkommen unmöglich in diesen riesigen Hangar, die noch unsichtbaren Angreifer, ausfindig zu machen.
Allein, auf weiter Ebene standen die drei Männer, ihre Waffen wild umherwirbelnd. Die Augen weit aufgerissen und die pure Panik in ihrer Iris spiegelnd.
Rücken an Rücken gepresst, versuchten sie die schauderhaften Schreie und ihren Ursprung ausfindig zu machen, aber es gelang ihnen nicht.
Hier lagen sie wie auf den Präsentierteller. Keine Möglichkeit zu entkommen und von allen Richtungen angreifbar.
,,Verdammte Scheiße.” brüllte Ventur und änderte mit wenigen Handgriffen die Feuerrate seines Gaußgewehres auf Einzelschuss. Anhand der Schreie, den grauenhaften Kreischen und den nervenzerfetzenden Quietschen schloss er auf eine große Anzahl von unbekannten Feinden. Er wollte keinesfalls mit den Rücken zur Wand stehen und deshalb die Spezialmunition verwenden. Wenn sie wirklich so einen heftigen Bums drauf hatte, wie Demion Claw erzählt hatte, dann würden sich ihre Gegner einen blutigen Kopf holen.
,,NA KOMMT! ICH HABE KEINE ANGST VOR EUCH! ICH BIN DER NAMENLOSE SCHRECKEN! DER SCHLÄCHTER GANZER VÖLKER!” verkündete Bulldog wütend und schlug sich mehrfach auf die stählerne Brust, welches einen eisernen hohlen Ton zur Folge hatte.
Man konnte leicht erkennen, dass Bulldog drauf war, denn immer, egal gegen welchen Gegner, wiederholte er diesen Sätze. Scheinbar hatte er diesen aus irgendeinem billigen Film und wurde durch diesen geprägt.
,,Ich glaube es nicht. Bin schon fast tot und muss mir noch so was anhören. Falls sie unsere zerfetzten Leiber finden, will ich nicht neben euch liegen. Oder zumindest sehr weit weg.” zischte Serius von Kar, der ziemlich angespannt wirkte.
Doch dann weitete sich seine Pupillen und ein Geistesblitz durchzuckte seinen Schädel.
,,Bulldog!” brüllte er gegen die immer näher kommenden Schreie an.
,,Zieh einen Flammenteppich!” befahl er, obwohl nicht das Kommando hatte. Die Vogelscheuche stand im Rang höher, aber in so einer Situation galten andere Gesetze und selten bestand dann noch eine Befehlshierarchie.
Sofort war Bulldog klar, was Klopfer damit beabsichtigte und so öffnete er seinen Tank und ließ einen kleinen Teil des flüssigen Gemisches aus Öl und Napalm auf den Boden tropfen bis es eine längliche, ziemlich ungerade Pfütze entstanden war.
Schnell verschloss er wieder den Tank und steckte die übel riechende Flüssigkeit in Brand. Aus einem unglaublich lauten Zischen, entstieg der feurige Engel des Todes und manifestierte sich auf dieser Ebene als gewaltiger Odem der Hölle.
Gleich ob Mensch, Tier, Protoss oder Zerg, alle fürchtete das Feuer und kein normales Wesen würden diesen Hauch des Abbadon durchschreiten.
Zusätzlich verbesserte sich dadurch auch ihre Sicht und sie konnten die ersten unheimlichen Schatten ihrer Feinde im Feuerschein erkennen.
Entsetzliche Auswüchse, verzerrt von der Realität, wurden schemenhaft widergespiegelt.
,,DORT!” zeigte Serius von Kar auf eine widerliche, durch schreckliche Auswüchse am Körper entstellte Gestalt, die sich ihnen schnell näherte. Es wirkte menschlich, doch es bewegte sich auf vier spinnenartigen Beinen vorwärts, so als hätte man ein menschliches Bein in der Mitte gespalten. An manchen Stellen konnte man noch den weißen Knochen hervorschimmern sehen, allerdings wurde der Blick durch sehniges, mitunter fadendünnes, blutiges Fleisch unterbrochen, welches vom Körper der Kreatur hing.
,,Bei allen Götter. Das Ding trägt einen weißen Kittel. Erlöst es!” schrie Ventur und visierte die Monstrosität eines Menschen an und schoss. Anders als erwartete, verdrehte sich das Biest in einer anatomisch unmöglichen Kurve und entging den rötlich leuchtenden Geschoss.
,,VERDAMMT! ES KENNT UNSERE WAFFEN!” warnte Klopfer, der die Szene noch immer nicht glauben konnte.
Es war unbeschreiblich. Dieses Wesen hatte kaum noch Ähnlichkeit mit einem Menschen, vielmehr schien es sich seiner schwächlicher Hülle zu entledigen und etwas stärkeres zu werden. Teile des Oberkörper lagen offen brach und ein brauner Chitinpanzer war deutlich unter den blutigen Gewebe zu sehen.
Es gab also zwei Möglichkeiten, was es war. Entweder es war eine Art Zerglarve, die im Inneren des Wissenschaftlers gewachsen war und sich lange genug von seinen Körper ernährt oder die weitaus schlimmere Vorstellung, es war ein Menschen, der durch den Zergvirus so extrem mutiert war.
Zumindest vermutete sie, dass es etwas mit den Zerg zu tun hatte, denn nichts im bekannten Universum ließ einen Körper binnen kürzester Zeit mutieren.
,,Dann weich dem mal aus. Missgeburt.” schob sich Bulldog an seinen zwergenhaft wirkenden Kameraden vorbei und feuerte mit einem mechanischen Klacken eine Granate ab. Verwirrt starrte dieses Monster auf die fliegende Metallkugel und schien nicht zu verstehen, was es war. Nicht einmal als es mit einem Donnern vor seinen Gebeine landete. Wie etwas Unbekanntes beugte es sich zu der seltsamen Kugel. Doch im nächsten Augenblick wurde es für seine Neugier bestraft. Denn die Granate explodierte in einem blendenden Licht und zeriss förmlich die widerliche Mutation. Mehr als ein schrilles Kreischen gab es nicht mehr von sich, bevor es anschließend in mehreren Stücken wieder schmatzend auf den Boden landete und sich nicht mehr rührte. Kleine Rauchschwaden stiegen vom verbrannten Körper auf.
,,Die Putzfrau tut mir jetzt schon leid.” konnte sich Bulldog über seinen vermeintlichen Sieg nicht verkneifen, jedoch blieb ihnen nicht viel Zeit, denn noch weitere Ausgeburten der Hölle stapften, schlürften oder sprintete auf sie zu.
Die Masse aus ekelhaften Körpern und Leiber war schrecklich und schien endlos. Zu ihrem völligen Entsetzen waren diese Kreaturen Menschen oder vielmehr sie waren es. Die verräterischen Überreste von orangefarbenen oder grünen Overalls wie weiße Kittel ließen keinen anderen Schluss zu.
,,Sind das Infizierte oder was?” knurrte Klopfer eine Frage während er eine Salve von schnellen C-14-Geschossen in die breite Front der Bestien feuerte. Einige Kreaturen knickten im Feuerhagel einfach um, während andere zwar getroffen wurden, auch verletzt, aber trotzdem störrisch weiter auf ihr Ziel zuschritten.
,,Ist mir scheißegal. Es sieht scheiße aus, will uns töten. Von mir aus könnten das auch Clowns sein!” fauchte Ventur und jagte ein Feuergeschoss auf vorderste Bestie. Dieses Wesen wirkte wie ein vollendete Killer. Die Hände zu entsetzlichen Klauen geformt, ein Maul besetzt mit langen dolchartigen Zähnen und angewinkelte Hinterbeine, wie man sie von Hunden und Katzen kannte. Der Oberkörper war von mehreren spitzen Stacheln durchsetzt. Nur Augen schien dieser Infizierte keine mehr zu besitzen.
Gebracht hätten sie ihm ohnehin nichts, denn die neuartige Munition explodierte an seinem Kopf und verschlang ihn in einer feurigen Wolke. Andere Monster von gleicher Art, wichen den Stichflammen aus oder versengten sich. Jedoch schienen sie keinen Schmerz zu kennen und griffen noch entschlossener an. Als Zwei dieser Ungetüme gerade zu einem Sprung ansetzten, griff Bulldog in den Kampf ein und entfesselte seinen Flammenwerfer. Viele Narren glaubten immer ein Flammenwerfer würde den Körper in Flammen aufgehen lassen, jedoch ist das falsch. Der Flammenwerfer verspritzt ein öliges Gemisch, welches sofort brennt und dies auch auf seinen Opfer tut. Kleidung brannte sehr schnell, anders als Haare.
So war dies auch bei den Kreaturen. Sie wimmerten und schrien auf, während sie sich panisch am Boden wälzten, um die Flammen zu ersticken. Ein sinnloses Unterfangen. Ihre Körper krampften zusammen, während sie starben und entspannten im selben Moment wieder, als das Leben ihre Hüllen verließ.
,,Bestimmt kriegt man die nieder wieder von der Schuhsohle.” machte Bulldog einen weiteren unpassenden Spruch. Es war wie eine Belohnung. Ein Toter, ein blöder Spruch. Ein Außenstehender würde diese drei Space-Marines für Soziophaten halten, vielleicht stimmt es auch oder war es ein letztes Ventil für ihre Wut? Schwer zu beurteilen.
Klopfer stellte sein Gaußgewehr kurz auf Einzelschuss und traf eine dieser Ausgeburten mitten im Kopf. Diese sackte wie ein nasser Sacke zusammen und blieb liegen.
,,Lass dir das Mal durch den Kopf gehen.......” Etwas anderes viel den gebildeten Marine wohl nicht ein, jedoch sorgte er für ein dreckiges Grinsen auf Venturs Gesicht, auch wenn es im selben Moment durch eine verbissene Grimasse ersetzte wurde.
Die Vogelscheuche hatte es auf eine besonders groteske Abartigkeit in den Reihen dieser Monster abgesehen. Es bewegte sich auf langen Stelzen, als wären die Beine um ein Vielfaches gewachsen. Die Arme waren aufgesplittert in mehrere, schleimige Tentakel, allesamt mit Stacheln statt mit Saugnäpfen besetzt. Eine Umarmung von diesem Ding wäre also tödlich gewesen. Wirklich ernst konnte er dieses Mistvieh nicht wirklich nehmen, denn es trug immer noch ein rotes Cap auf den Kopf mit der Inschrift:,, United Forces.”
Zuerst feuerte er einen einzelnen Schuss von der Spezialmunition ab und wollte schon die nächste Kreatur aufs Korn nehmen, jedoch schien der stelzenbeinige Tintenfisch immun gegen Feuer zu sein, denn er wankte nur kurz und setzte dann seinen Marsch fort. Jedoch war er langsamer als seine Verbündete.
,,Verdammt. Nahkämpfer! BULLDOG!” machte Klopfer seinen Freund auf die unmittelbare Gefahr aufmerksam, jedoch war es zu spät für einen gezielten Schuss mit einer Granate oder gar für den Einsatz des Flammenwerfers, also stürmte Bulldog wie ein ungebremster Güterzug nach vorne und rammte die hässlichen Kreaturen mit seiner Schulter. Dabei ging er ein unglaubliches Wagnis ein, denn die anderen Bestien war nicht weit entfernt.
Gerade als er eine mit Scherenhänden besetzte Monstrosität zu Boden geworfen hatte, hob er seinen Fuß und ließ ihn mit voller Wucht auf den Schädel des Wesen niederfahren. Bulldog genoss das laute Knacken der Knochen und das letzte Zucken seines Gegners. Er war wirklich ein mittelalterlicher Barbar. Groß, brutal und auf eine seltsame Art und Weise auch gerade dadurch sympathisch.
Ventur war in diesem Moment an der Nützlichkeit dieser neuartigen Munition am Zweifeln, denn er hatte schon ein halbes Dutzend Schüsse auf das Stelzending abgegeben und es stand immer noch.
Gerade als er den Abzug seines Gaußgewehres erneut bestätigen wollte, spreizte der Tintenfisch seine Tentakel und die Stachel traten einen halben Zentimeter aus den schleimigen Fleisch hervor.
,,DECKUNG!” warnte Ventur seine Kameraden und sprang zur Seite. Gerade noch rechtzeitig, als ein Schwall von nadelartigen, spitzen Geschossen sich in den Boden bohrte, genau an der Stelle, wo er vor einem Augenblick noch gestanden hatte.
,,Kann ich dir den Kopf nicht brechen, zertrümmere ich deine Beine.” knurrte die Vogelscheuche, erbost über diesen Angriff. Er zielte kurz und feuerte zwei Salven gegen die stelzenartigen Beine des Tintenfisches. Mit einem ekelhaft flüssigen Geräusch zerbrachen die Beine und der gesamte Oberkörper des Infizierten brach nach hinten weg. Hoffentlich hat es sich das Genick gebrochen, betete Ventur und wollte dieses Ding nie wieder sehen.
,,Jetzt habe ich die Schnauze voll.” schrie Bulldog und feuerte zwei Granaten in die breite Masse der widerlichen Ausgeburten, aber zu ihrer totalen Überraschungen, flohen die Bestien. Sie brachten genug Distanz zwischen sich und den Granaten, bevor sie dann wieder ihren Sturm auf die Space-Marines antraten. Wirkungslos explodierten die Granaten und machten nichts weiter als einen lauten Knall.
,,Entweder die Biester sind schlauer als wir dachten oder sie haben aus den Tod des ersten Infizierten gelernt.” machte Serius von Kar eine bissige Bemerkung.
,,Ich glaube nicht.” erwiderte Ventur und zeigte auf mehrere, rote Fässer auf denen eine gelbe Flamme abgebildete war. Das Zeichen für leicht entzündlichen Inhalt.
Natürlich wussten sie nicht, was sich in diesen Behälter befand, aber sie hatten keine Wahl und durften nicht eine Sekunden zögern. Die Infizierten befanden sich gerade günstig in der Nähe dieser Fässer.
,,Grüßt den Teufel, ihr Mistviecher.” brüllten Ventur und Serius fast im Chor, bevor sie dann die Abzüge ihrer Waffen drückten und auf die roten Fässer schossen.
Die Infizierten wussten nicht wie ihnen geschah. Vielleicht mochten einige von ihnen eine gewisse Resistenz gegenüber Feuer besitzen, jedoch waren auch sie chancenlos gegen das Inferno, welches sie nun mit brachialer Gewalt heimsuchte. Das Trio suchte ebenfalls Schutz, denn die Explosionen waren wesentlich stärker, als sie es sich ausgemalt hatten. Wahrscheinlich befand sich in diesem Fässer ein experimenteller Treibstoff. Fast alle Infizierten wurden von dem gewaltigen Feuer verschlugen, manche jedoch wurden von der bloßen Druckwelle der Explosion förmlich zerfetzt. Ihre zerrissenen Körper schossen an dem Space-Marines wie tödliche Geschosse vorbei. Aber auch das unbeschreibliche Trio wurde von der Druckwelle erfasst und wie Spielbälle vor ihr hergetrieben. Selbst Bulldog, welcher durch seinen Anzug wesentlich schwerer war, als die normalen Rüstungen der Space-Marines.
Hart landete sie. Klopfer und Bulldog waren ohnmächtig geworden und selbst Ventur kämpfte mit sich. Er stürzte sich mit seinen Armen auf und versuchte aufzustehen, jedoch wollte sein Körper dies nicht. Seine Sicht verschwamm. Er hörte Schritte. Schwere Schritte. Wer konnte das sein? Ein letzter Infizierter? Einer der das Inferno überlebt hatte? Nein, das durfte nicht sein! Krampfhaft versuchte er gegen die Ohnmacht anzukommen, jedoch verschwamm seine Sicht immer mehr. Das Letzte, was er sah, war der Umriss eines Space-Marines. Danach verfiel er in eine rettende Ohnmacht. Nur ein Satz geisterte noch in seinem Kopf umher.,,Kann man euch nicht einmal 5 Minuten alleine lassen.”.....
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Bad?
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In das Loch





Demion Claw saß auf einer grünen Kiste und starrte unentwegt in die Dunkelheit. Die Explosion der Treibstofffässer hatte einen Teil der Beleuchtung beschädigt. Dadurch war besonders die Ausleuchtung des Bodens betroffen. Zu allem Überfluss hatte die ungeheure Detonation ein riesiges Loch in den Boden gerissen. Jedoch war der Totenkopfjäger vorsichtig gewesen. Während sein Team noch in vollkommener Ohnmacht lag, so hatte er im Hangar und den angrenzenden DNS-Labor nach Chemikalien, Zubehör oder einzelnen Teilen für Sprengfallen und Minen gesucht. Sicherlich war es ein Wagnis gewesen die bewusstlosen Männer für eine Zeit lang alleine zu lassen, doch welche Wahl hatte er gehabt?
Wenn er nicht die Zugänge gesichert hätte, könnte man sie angreifen und dieses Mal von mehreren Richtungen. Es war vielmehr Glück gewesen, dass die Infizierten den Hangar frontal stürmten und nicht auch noch durch die Hintertür des DNS-Labors kamen.
Der Zweck heiligt die Mittel, war eines seiner vielen Litaneien, die man den Totenkopfjäger in das Gedächtnis gebrannt hatte. Skrupel durfte man nur begrenzt haben, wenn man sich den Space-Marines freiwillig anschloss. Besonders freiwillige Rekruten warfen sehr schnell das Handtuch, denn sie konnten mit den resozialisierten Space-Marines kaum mithalten. Und die Totenkopfjäger waren eine Stufe radikaler. Ihre Leitsätze, ihre Motive und Handlungen waren sehr effizient, aber auch äußerst brutal. Gnade gab es keine, weder für sie, noch für ihre Gegner oder Opfer.
In diesem Moment war jedoch all dies kaum von Belang. Nein, er musste sich auf seine Mission konzentrieren. In schwierigen Mission, wie dieser, flüchtete sein Geist oftmals, um der grausigen Realität zu entgehen. Stellte sich Fragen über Dies und Jenes, über Moral, Ethik, die Zusammenhänge.
Nun galt es zu warten bis sein Team wieder erwachte, nein, es müsste heißen, falls es erwachte. Die Explosion war extrem gewesen und obwohl ihre Lebenszeichen normal waren, so konnte es dennoch sein, dass sie sich das Genick gebrochen hatten oder sie vielleicht sogar einen Gehirntod erlitten hatten.
Es gab einige Berichte über Space-Marines, die in besonders kritischen Phasen einer Schlacht einen Gehirnschlag erlegen waren, allerdings hoffte er nicht, dass selbiges auf seine Leute zutraf.
Ventur hätte sicherlich in diesem Moment gesagt:,, Da ist nicht viel Gehirn zum Erschüttern da.”
Und Klopfer hätte gekontert:,, Musst du immer von dir selbst sprechen, alter Egomane.”
Wie dem auch sei, er musste warten. Vielleicht vier Stunden, dann würde er weitergehen, schließlich konnte er auch nicht ewig und drei Tage warten.
In der Zwischenzeit musste er einen Plan schmieden. Einen Weg, wie es weitergeht. Es war allerdings nicht leicht. Zurück war schwierig, denn sie müssten sich bis zur Treppe wagen und genau hier wären sie eine leichte Beute gewesen. Das Treppenhaus war viel zu groß. Hier hätten ohne Probleme ein halbes Dutzend Space-Marines nebeneinander gehen können. Viel zu viel Spielraum für einen feigen wie schnellen Angriff. Die Infizierten hätten hier einen klaren Vorteil, denn hier hätten sie von zwei Seiten angreifen können und ihre Beute könnte sich nicht verstecken oder gar Schutz suchen. Zurück gehen war damit ausgeschlossen und den Hangar durch die Ausgänge verlassen wollte er auch nicht. Das Gefahrenpotenzial war zu groß. Als er die Ein- und Ausgänge mit Sprengfallen gesichert hatte, meinte er Bewegungen in der Dunkelheit auszumachen. Vielleicht war es auch nur seine eigene Einbildung, aber ein Risiko wollte er nicht eingehen, denn dieser Gang war nicht beleuchtet. Und das war der kritische Punkt an der Situation. Es gab kein Zurück und Vorwärts kommen war auch schwierig geworden.
Es gab wohl nur eine Möglichkeit. Das Loch. Die Explosion hatte es gerissen und es führte direkt auf die siebte Ebene. Nur noch ein Problem bestand. Wie sollten sie dort hinunter kommen. Sie könnten einfach springen, denn ihre Rüstung würde ohne Probleme einen Sturz überstehen. Allerdings musste das nicht unbedingt auch für den Träger gelten. Bulldog würde das überstehen, schließlich trug er eine sehr moderne Kampfrüstung. Die Federung im Innern würde ihn schützen, aber das traf leider nicht auf Ventur und Serius von Kar zu.
Ihre Anzüge waren älter und die Modelle der Konföderation waren nicht dafür gedacht ihren Träger möglichst lange am Leben zu halten, sondern nur so gut zu schützen, wie es ein Kampf erfordert. Die Space-Marine-Rüstungen der Konföderation waren zu Massen hergestellt worden und bestanden aus möglichst billigen Rohstoffen. Das Minimal-Prinzip der Wirtschaft. ,, Minimalste Mittel zu gegebenen Nutzen.”
Ein weiterer Grund, warum die Konföderation untergegangen war. Ihre Soldaten bestanden zu 99% aus resozialisierten Menschen. Verbrechern und sonstigen Abschaum.
Aus diesem Grund musste er eine Lösung finden, damit die Vogelscheuche und Klopfer sicher unten ankamen. Seine Rüstung war ebenfalls modern, wenn nicht zu sagen, eines der neuesten Modelle. Er würde diesen Sprung ohne Probleme überstehen.
Er musste irgendetwas finden. Aus diesem Grund erhob er sich von seiner Munitionskiste und wagte sich langsam vorwärts. Er wollte sich nicht zu weit von seinem Team entfernen, schließlich bestand noch die Möglichkeit eines Angriffes, auch wenn dieser noch so gering war. In diesem Moment erinnerte er sich an die letzte Übertragung im Büro von Rimon Preston Black.
,,Es kommt durch die Wand....” flüsterte er leise. Innerlich hoffte Demion Claw das die Wände des Hangar dick genug wären, damit sich keines dieser Biester dadurch graben konnte, jedoch war er nicht sicher. Was er gesehen hatte, war mehr als aufschlussreich gewesen.
Das waren schon lange keine normalen Infizierten mehr. Es waren Monster gewesen. Die meisten Menschen, die in die Klauen der Zerg gefallen waren, dienten als biologische, laufende Bomben, aber keinesfalls als eine Art aufgewerteter Mensch-Zerg-Hybrid. Vielleicht waren es Zerg oder irgendetwas Neues. Eine kranke Perversion der Wissenschaftler dieses Komplexes. Aber wieso sollten sie sich dann selber infizieren?
Möglicherweise hatten sie sich selbst überschätzt und wurden Opfer ihrer eigenen Arroganz.
Demion Claw ging in immer größer werdenden Kreisen um sein Team und dachte dabei nach. Dabei achtete er pedantisch genau auf seine Umgebung. Er sah sich die seltsamen Maschinen an, die merkwürdigen Konstruktion und grotesken Apparaturen.
Jede Gerätschaft wirkte anders und vollkommen unmenschlich. So als hätte man sich aller moralischen Grundsätze entledigt. Eine dieser Maschinen stach besonders daraus hervor.
Es war eine Art Goliath, doch seine Panzerung war dichter und die Raketenbatterien über seinem Kopf fehlten völlig. Stattdessen besaß dieses Ding mehrere Arme besetzt mit Kreissägenähnlichen Blättern und vielen scharfkantigen Auswüchsen auf der silbernen Panzerung.
Eine kleine Notiz auf einen liegengebliebenen Block beschrieb diese Gerätschaft als Goliath MK42, genannt der Schnitter.
Eine Waffe, die gegen die erheblich nahkampfstärkeren Alienrassen eingesetzt werden sollte. Allerdings schien man dieses Projekt wieder verworfen zu haben, da der Schnitter wesentlich mehr Energie brauchte als das Vorgängermodell.
Es war wirklich beängstigend, worauf einige Wissenschaftler und Techniker für Gedanken kamen. Im Prinzip konnte man froh sein, dass diese Maschine niemals das Schlachtfeld sehen würde.
Der Totenkopfjäger ging weiter. Immer mehr von abartig wirkenden Maschinen erregten seine Aufmerksamkeit, sogar eine neue Space-Marine-Rüstung, im Grunde genommen waren es mehrere.
Auch hier befand sich eine Beschreibung. Black Skulls nannten die Entwickler diese Rüstung. Eine Neuerung der Space-Marine-Rüstung gekoppelt mit einem wesentlich Leistungsfähigeren Generator innerhalb der Rüstung, so dass die Soldaten nicht einen begrenzten Zeitrahmen ihre Anzüge tragen konnten und danach aufladen mussten. Der Black Skull soll nach der Beschreibung selbst dazu in der Lage sein. Noch darüber hinaus wurde er mit einer neuen Waffe verbunden. Eine Plasmawaffe. Ähnlich dem ausgemusterten Modell des Feuerfressers, trägt der Black Skull zwei Behälter auf den Rücken, in welchem sich das über 9000 grad heiße Plasma befindet. Über ein sehr hitzeresistente, seltenes Material wird das Plasma zu der Waffe übertragen und der Space-Marine kann das Plasma dann auf seine Feinde abfeuern. Die Reichweite war allerdings war 200 Meter begrenzt.
Hier stand nur noch, dass dieses Projekt vorerst gestoppt wurde, da der Kosten-Nutzen-Faktor noch ermittelt werden müsste.
Jedenfalls war es interessant. Mit solchen Anzügen und deren Bewaffnung wären die Space-Marines kaum noch zu stoppen. Die Zerg mochten vielleicht gegen ihre Geschosse widerstandsfähig sein, aber selbst sie würden den Plasma kaum trotzen können. Gleiches würde für die Protoss gelten. Ihre Schilde würden wie Butter in der Sonne schmelzen.
Demion Claw schlug sich plötzlich selbst. ,, Verdammt noch mal, reiß dich zusammen. Such gefälligst nach einer Lösung, du Schwachsinniger.” ging er hart ins Gericht mit sich selbst.
Jedoch hatte er vielleicht die Lösung gefunden. Diese Rüstungen wären ideal gewesen. Sie besaßen eine Federung und man hätte mit ihnen einfach auf die nächste Ebene springen können. Allerdings war dies ein zu großes Risiko. Die Infizierten trugen sicherlich den Virus in sich und hatten ihm im gesamten Raum verteilt. Würden Ventur und Klopfer die Rüstung wechseln, könnten sie sich ohne weiteres infizieren.
Nein, es musste eine andere Möglichkeit geben. Demion Claw suchte weiter und endlich fand er etwas. In einem Haufen aus Schrott, Metallplatten und sonstigen Unrat. Eine fast 8 Meter lange Metallplattform. Allerdings war sie zu dünn und eignete sich nicht. Wütend suchte er weiter. Endlich, nachdem er schätzungsweise zwei Tonnen unförmig Schrott beiseite geräumt und immer wieder nach seinen Kameraden gesehen hatte, fand er eine ausgemusterte Treppe mit starken Magneten. Perfekt geeignet. Die Magnetplatten würden außen am Loch befestigt und sie könnten runter. Aber auch hier war ein weiterer Harken. Sie war nur 4 Meter lang. Demion Claw hatte versuchte die benötigte Länge zu schätzen und kam auf grobe sieben Meter. Der Boden des Hangars war schätzungsweise zwei Meter dick, hinzu kamen noch fünf Meter Höhe bis zur Decke der siebten Ebene. Also mussten sie sich drei Meter fallen lassen. Eine Höhe die nicht weiter kritisch war für einen Menschen. Die alte Rüstungen von Ventur und Serius von Kar mussten das überstehen. Eine andere Möglichkeit gab es nicht.
Er zog die Magnetreppe aus den Schrott hervor und ignorierte das laute, quietschende , metallische Geräusch. Sein Fund war schwerer als er dachte, denn er musste immer wieder kleine Pausen machen und konnte erst dann wieder weiter. Kalter Schweiß floss über seinen warmen Rücken und ließ ihn eine Gänsehaut kriegen.
Fast eine halbe Stunde brauchte er für eine Strecke von nur lächerlichen 20 Metern. Jedoch pulsierte am Ende seines Weges die Ader auf seiner Stirn, denn dort saßen sie. Ventur, Klopfer und Bulldog, alle drei aufgerichtet und sahen ihren Anführer dabei zu, wie er sich abrackerte.
Innerlich wollte er dieses Trio am Liebsten jetzt erwürgen, doch er entschloss sich nicht zu platzen, denn er war froh, dass sie noch lebten.
,,Jetzt schwingt die Haxen. Wir müssen runter und endlich diese verdammte Kommunikationsanlage finden.” schnaufte Demion.
,,Viel wichtiger wäre zu wissen, was das für Dinger waren. Sind sie wirklich alle tot?” sprach Ventur natürlich wieder als Erster.
,,Ja. Ihr habt sie alle gegrillt und euch auch fast. Es war vielmehr Glück, dass ich euch gefunden haben. Könntet ihr jetzt endlich mit anpacken oder braucht ihr eine Einladung.” wurde der Totenkopfjäger laut.
Bulldog stand auf und stapfte auf Demion zu. Er stieß ihn beiseite und trug die schwere Magnetleiter auf seinen Schultern, fast so, als würde sie überhaupt nichts wiegen.
,,Bring sie zum Loch und befestige sie dort, wir werden einen kleinen Abstieg machen und bitte keinen blöden Spruch wie beispielsweise:,, Mal sehen wie tief wir sinken können.”” knurrte Demion Claw, denn seine Medikamente ließen nach und unterdrückte Gefühle machten sich nun in seinem Bewusstsein breit. Er konnte sie noch beherrschen, aber bald würden sie die Oberhand gewinnen.
,,Ich weiß zwar nicht, ob es wichtig ist, aber wir haben kurz zuvor einen teilweise infizierten Überlebenden gefunden, der uns von einem Projekt erzählte. Genesis oder so heißt es. Er sagte dies, kurz bevor er sich selbst hinrichtete. Dann kamen auch kurz darauf diese Mistviecher. Vielleicht wäre das eine heiße Spur und wir würden endlich erfahren, was in dieser verdammten Anlage getrieben wurde.” berichtete die Vogelscheuche kurz. Dies reichte aber aus, um die Neugier des Totenkopfjägers zu wecken. Auch er wollte nun erfahren, was es mit diesem Projekt auf sich hatte. Zumindest wüssten sie dann, womit sie es zu tun hatten und wie man es bekämpfen konnte. Wenn er erstaunliches Glück hatte, würde Demion Claw sogar einige Medikamente finden, die er für den Unterdrücker seiner Psyche brauchte. Davon konnte er aber nicht ausgehen.
,,Gut. Dann gehen wir diesen Hinweis nach. Bulldog sollte die Leiter bereits befestigt haben. Lasst uns gehen.” befahl er. Kaum hatte er einen Schritt getan, fragte Klopfer:,, Warum steigen wir durch das Loch und nehmen nicht die Treppe?”
Schwer ausatmend drehte sich der Totenkopfjäger um und erwiderte auf diese, für ihm schwachsinnige Frage, entsprechend.,, Weil ich es sage und ich nicht will, dass wir erneut mit diesen Infizierten zusammenstoßen. Ist das klar?!”
Serius von Kar nickte, auch wenn er etwas angepisst wirkte, dass merkte Demion als er sich wieder umdrehte und aus den Augenwinkeln die obszöne Geste von Klopfer registrierte. Jedoch blieb er ruhig und ignorierte diese.
Wie zu erwarten war, hatte Bulldog schon die Treppe befestigt und tippte ungeduldig mit seiner Fußspitze auf den stählernen Hangarboden.
Man konnte sich denken, was er sagen wollte, aber er tat es trotzdem.
,,Kommt ihr auch noch?” Ohne den direkten Befehl gekriegt zu haben, benutzte Bulldog die Leiter und ließ sich die letzten Meter auf die siebte Ebene fallen. Durch seine schwere Rüstung hörte es sich allerdings an, als hätte man ein altes Raumschiff gegen einen Berg gesetzt. Demion Claw, Ventur und Klopfer standen am Rand und schauten runter. Sie konnten Bulldog klar erkennen.
,,Meine Herren.” hörten Bulldog sprechen.,,Kommt schnell runter. Das müsst ihr euch ansehen.....”

Horror der Forschung




Laut auftrumpfend schlug Ventur auf den harten gefliesten Boden der siebten Ebene auf und wurde durch das helle Licht der neuen Umgebung geblendet. Seine Augen tränten und ließen seine Sicht vollkommen verschwimmen. Unglücklicherweise konnte er seinen Helm nicht öffnen und sich die Augen reiben, da die Möglichkeit einer Infizierung noch immer bestand. Eigentlich wäre es auch sinnlos gewesen, denn seine gepanzerten Hände waren ohnehin dafür ungeeignet.
,,Ich kann das nicht glauben. Davon stand nichts in den Akten.” vernahm er die Stimme des Totenkopfjägers.
Langsam konnte er wieder etwas erkennen, allerdings noch recht schwach. Dieser Raum war vollkommen anders, als die Vorangegangenen. Es schien ein Labor zu sein, dafür sprachen die unzähligen Reagenzgläser, welche sich auf länglichen, weißen Tischen befanden. Auch die teilweise recht großen, mitunter kastenförmigen Maschinen deuteten darauf hin. Er persönlich hatte noch nie ein Labor gesehen. Lediglich im Fernsehen und im Gespräch von anderen Space-Marines konnte er sich ein vages Bild von einem Laboratorium machen.
,,Geht’s dir gut, Kumpel.”tauchte das Visier von Serius von Kar direkt vor ihm auf.
,,Ja. Geht schon. Verdammt. Bin wohl ziemlich hart aufgeschlagen.” hielt sich Ventur den Kopf.
,,Erstaunlich das die Erbse in deinem Schädel überhaupt erschüttert werden kann.” schlug Klopfer ihm auf die gepanzerte Schulter. Stark genug das Ventur die Erschütterung bis in seine Knochen spüren konnte.
Vielleicht lag es an dem wuchtigen Hieb, aber plötzlich konnte die Vogelscheuche wieder klar sehen. Jedoch war hier die Frage, ob er das wollte. Denn dieses Labor war an Grausamkeit kaum noch zu überbieten.
Es waren keine Kastenförmigen Maschinen gewesen, die er zuvor in den Auswuchtungen der Wand gesehen hatte. Nein, viel schlimmer.
Diese Geräte erinnerten an die Kälteschlafkammer auf den schweren Kreuzern der Teerrahnischen Flotte, jedoch waren sie außen mit Stahl verkleidet. Nur die Front bestand aus einem durchsichtigen Glas. Seltsame Kreaturen von unterschiedlicher Statur und Größe schwammen vollkommen nackt in einer schäumenden Nährflüssigkeit. Über unendlich viele Schläuche, die in den Körpern dieser Wesen steckten, wurden scheinbar die biologische, sowie die geistige Aktivität gemessen und an einem am Fuß des Behälters befindlichen hochmodernen Computer übermittelt.
Über eine kleine Tastatur konnte man zusätzliche Informationen abrufen, allerdings musste man dafür in die Hocke gehen. Demion Claw betrachtete mehr die Computer, als die Abscheulichkeiten in den Behältern.
Ihm schien irgendetwas zu stören und das sagte er dann auch laut.
,,Diese Tastaturen.......Warum sind die Tasten zu weit auseinander?” Erst jetzt fiel es auch Ventur auf. Der Abstand zwischen den einzelnen Tasten war groß genug, dass ein Space-Marine in voller Montur sie bedienen konnte.
Nun stand die Frage offen im Raum, schien allerdings nur Serius von Kar als Weiteren zu Entsetzen. Ventur und Bulldog verfolgten diesen Gedankengang nicht weiter.
,,Na Und?” brummte Bulldog.
,,Okay. Die Antwort habe ich erwartet. Wenn die Eingabegeräte für Space-Marines geschaffen wurden, dann müssen sich auch welche in diesem Komplex befinden.” wies Demion Claw auf diese prägnante Tatsache hin, aber auch hier war keine Reaktion erkennbar.
,,Das heißt für uns:,, Das Militär wusste um diese Experimente und hat sie sogar noch gefördert.” Also entweder hat es mit diesem Projekt Genesis zu tun oder wir sind Teil eines intriganten Planes, um entweder wie Versuchskaninchen gegen diese Monster zu kämpfen, damit sie ihre Bestien weiter verbessern können oder wir sind das Kanonenfutter, welches nun die ehrenvolle Aufgabe hat dieses ausufernde Projekt zu beenden, da scheinbar eine Panne passiert ist, die zu vollkommenen Verseuchung dieser Anlage führte.” beendete der Totenkopfjäger seinen langatmigen, aber nicht weniger schockierenden Monolog.
Nun verstanden auch Bulldog und Ventur den Gedanken hinter dieser Sache.
,,Sehr viele “entweder” und “oder”, nicht wahr? Ich schlage vor, wir finden endlich heraus, was dieses verdammte Projekt Genesis ist.” machte Ventur einen äußerst wertvollen Vorschlag.
,,Der Infizierte im Hangar...” setzte er fort.,, Hat gesagt:,, Sucht das Archiv.” Dann würde sich alles offenbaren. Dies scheint ein Labor zu sein. Aber wo ist das Archiv?”
Scheinbar hatte die Vogelscheuche gerade ein Hoch, denn selten kamen aus seinem Mund so vernünftige Vorschläge oder Überlegungen.
,,Vielleicht finden wir etwas in den Computern und kriegen vielleicht einen Einblick in dieses Projekt.” sagte Klopfer und ging auf einen der Behälter zu. Angekommen hatte Serius von Kar mit seinem Brechreiz zu kämpfen.
Dieses Wesen erinnerte an einem Menschen, jedoch hatte es verschiedene Auswüchse an seinem kahlen Kopf. Sie wirkten wie Tentakel, waren allerdings wesentlich feiner.
Die Augen waren unterschiedlich groß und wirkten unheimlich. Wie schwarze Opale, in dessen Mitte ein Meer aus Chaos pulsierte. Man konnte sich förmlich in ihnen verlieren und würde sich nie wieder finden.
Es besaß keinen Mund und eine sehr abgeflachte Nase. Wenn er es nicht genau wüsste, könnte man meinen, er würde einen Protoss anstarren. Das war allerdings unmöglich. Diese Aliens waren nicht fassen. Es ist noch nie gelungen ein Mitglied dieser technologisch hochentwickelten Rassen gefangen zu nehmen.
Der Rest des Körpers war allerdings ein widerlicher Anblick. Arme und Beine unterschiedlich lang und dick, meist verkümmert und von irgendwelchen blutroten, feinen Rissen bedeckt. Der gesamte Torso war aufgeplatzt, ähnlich wie bei einer Explosion. Gedärme und zerfetzte Eingeweide hingen nur noch an sehnigen Strähnen am Körper und wiegten sich wie Blätter in der schäumenden Nährflüssigkeit.
,,Wenn du Kotzen musst, schluck es runter.” stand Ventur hinter ihm, dem dieser Anblick scheinbar nichts ausmachte.
Serius von Kar sah weg und konzentrierte sich auf die Eingabe. Sie waren bedeutend einfacher als er dachte. Das Interface selbst war schon selbsterklärend.
Plötzlich aktivierte sich eine Computerstimme.
,,Experimente P-M-H 1389. Kreuzung von menschlicher und Protoss DNS misslungen. Gene nicht kompatibel. Trotz mehrfacher Stabilisierungsversuche, verstarb Experiment P-M-H 1389 nach wenigen Stunden. Experiment zu Erschaffung eines Protoss-Mensch-Hybriden wurde eingestellt.”
Kaum hatte Computer die Aufzeichnung beendete, so platzte es auch aus Bulldog heraus.
,,Verfluchte Scheiße! Die haben Menschen benutzt, um diese Dinger zu züchten. Vielleicht waren das Ganze da oben auch keine Infizierten, sondern diese Viecher. Wahrscheinlich toben sie sich durch die Station und töten alles, was ihnen vor die Krallen kommt.”
Jedoch sprach etwas gegen die Theorie des bulligen Mannes. Einer der Techniker, jener der ihnen von diesen Projekt erzählt hatte, war zweifelsohne infiziert. Vielleicht war es wirklich kein Zergvirus, sondern eine genetische Seuche. Die Strafe Gottes, wenn man an so was glaubte.
,,Vielleicht bin ich etwas pessimistisch, aber mir macht dieses Ding mehr Sorgen.” winkte Demion Claw sein Team zu einem weiteren Kanister. In diesem befand sich ein weiteres Verbrecher an der Natur. Die Umrisse des Wesens wirkten wie die eines Menschen, jedoch war dies auch schon alles. Die Haut wirkte wässrig und war von unzähligen Nerven und Muskelsträngen durchzogen. Arme und Beine besaßen zusätzliche Gelenke, somit konnte dieses Ding sich verbiegen wie es wollte.
Der Ober- und Unterkörper waren durch eine feste Haut geschützt, sie wirkte wie ein Mischung aus einem Chitinpanzer und altem Leder.
Jedoch der wahre Horror war der Kopf. Der Schädel war abgeflacht und besaß einen Kamm, wie man ihn von Zerglingen oder gar Hydralisken kannte. Die Augen selbst waren geschlossen, doch man konnte dieser Kreatur förmlich den Morddurst ansehen. Viel schrecklicher war der Mundraum. Der Unterkiefer war gespalten und von mehreren Muskelfasern umschlossen. Dahinter befanden sich lauter spitze Zähne. Diese wirkten wie kleine Dolche. Was die Männer sahen war nicht wirklich weit von der Hölle entfernt.
,,Was ist das für eine Abscheulichkeit?!” schnaufte Ventur.,,Hören wir gleich.” tippte Klopfer einen Befehl in Computer, welcher auch sogleich antwortete.
,,Experiment Z-M-H 126. Kreuzung zwischen menschlicher und Zerg DNS. Gene kompatibel. Experiment weist wesentlich höhere regenerative Fähigkeiten, wie auch Stärke und Geschwindigkeit auf, als die bisherigen Experimente. Projekt Genesis wird fortgesetzt.”
Für einen Moment war es Totenstill. Die vier Space-Marines wagten nicht einmal zu atmen. Es war eine furchtbare, schier endlose Stille.
,,Ich glaube, wir stecken ganz schön tief in der Scheiße.” stellte Ventur fest und lud mit einem Klacken sein Gaußgewehr durch.
,,Glauben brauchst du nicht. So wie das aussieht kommt das von weiter unten.” machte Serius von Kar eine Anspielung auf den Teufel und entsicherte ebenfalls seine Waffe.
,,Vielleicht haben wir ja auch alle Experimente gekillt. Geknallt hat es da oben ja gut.” wies Bulldog mit seinem Zeigefinger zur gekachelten Decke.
Während das seltsame Trio noch weitere Sprüche austauschte und versuchte damit seine eigene Angst vor einen schmerzhaften Tod zu überspielen, hatte Demion Claw bereits die Tafel mit den Grundriss dieser Ebene gefunden. Er drehte sich zu seinen Leuten um.
,,Hatte er wirklich gesagt:,, Archiv”?” fragte er nach und die Space-Marines nickten.
,,Dann haben wir ein Problem. Laut Grundriss befinden sich auf dieser Ebene zwei Archive. Eines im nördlichen Sektor und das kleinere im östlichen Bereich. Wenn wir diesen Ort verlassen wollen, dann sollten wir schnell arbeiten. Also teilen wir uns in zwei Teams auf. Bulldog, du kommst mit mir. Wir gehen nach Norden. Ihr nehmt euch das andere Archiv vor.
In genau einer halben Stunde treffen wir uns wieder hier, egal ob ihr was gefunden habt oder nicht. Falls ihr dann nicht hier sein sollte und umgekehrt, gilt die Regel zu Überleben. Wer nicht pünktlich ist, wird für tot erklärt. Haben das alle verstanden?” erklärte Demion seinen Plan und zugleich auch seinen Befehl. Wie immer salutierten die Männer, denn der Totenkopfjäger hatte sich als fähiger und in den letzten Stunden als emotionaler Anführer erwiesen. Er ließ seine Leute nicht im Stich und behielt selbst in Ausnahmesituationen, wie dieser, einen relativ kühlen Kopf. Bulldog und Demion verließen als erstes das Labor, während Serius von Kar und Ventur noch einmal den Grundriss studierten, schließlich mussten sie sich den Weg zum Archiv merken, ansonsten würden sie sich verlaufen und womöglich zurückgelassen werden. Demion Claw hatte sich klar geäußert und sie zweifelt keinesfalls an seine Todesfrist von dreißig Minuten.
,,Gehen wir.” stürmte die Vogelscheuche mutig auf den weiten Flur und besah sich die Geräumigkeit. Die Gänge waren großzügig, aber vollkommen leer. Nur kalter Stahl reflektierte das matte Licht der festinstallierten Neonröhren an der Decke. Dieser viele Platz waren sehr schlecht für die beiden Space-Marines, denn im Falle eines unerwarteten Angriffes konnten sie nicht gewinnen. Sie wussten dies beide und tasteten sich deshalb vorsichtig, aber schnellen Schrittes voran. Es wäre ohnehin lächerlich gewesen, sich anzuschleichen, da das Echo ihrer Schritte jeden Infizierten auf dieser Ebene von ihrer Anwesenheit unterrichtete. Mitunter konnten sie sogar noch die schweren Schritten von Bulldog den Gang hinunter hallen hören.
Und obwohl sie dies wussten, waren sie leise. Kein einziges Wort wechselten sie, sondern gab sich nur knappe Handzeichen.
Es war auch zum Verrückt werden. Jedes Mal wenn sie ihrem Ziel näher kamen, warf man ihnen weitere Fragen vor die Beine und hofften, dass sie über diese stolperten und sich nicht mehr erhoben.
Bisher schien sich alles gegen sie verschworen zu haben. Der Angriff bei ihrer Ankunft, die Attacke im Lastenfahrstuhl und nicht zuletzt das Gefecht mit den Infizierten.
Welche Gefahren erwarteten sie noch? Welche Fragen würden sie sich noch stellen müssen. Ventur teilte die Hoffnung seines Freundes. Nämlich das sie im Archiv endlich eine Antwort auf den gesamten Wahnsinn erhielten.
Es war wirklich Glück, dass noch keiner von den vier Männern den Tod gefunden hatte oder gar seinem Geist im Strudel des Chaos verloren hatte.
Plötzlich blieb Klopfer stehen. ,, Hörst du das?” blickte er sich panisch um. Ventur lauschte. Zunächst war eines nur ein leises Klacken, als würde eine schwere Maschine betrieben werden, aber dann wurde das Geräusch lauter. Immer lauter und es veränderte sich. Aus einem leisen Klacken, wurde ein Knallen und aus einem Knallen wurden laute Schritte.
,,Sind das Bulldog und der Chef?” fragte Ventur verunsichert nach und lauschte weiter.
,,Nein, das sind zu viele Schritte. Andere Space-Marines.” stellte Klopfer fest. Das war eine gute Neuigkeit. Vielleicht hatten die Space-Marines aus den abgestürzten Frachtern überlebt und hatten sich bis nach hier unten durchgekämpft oder es waren die Space-Marines von Dedaluskomplex.
Sie sahen bereits Schatten , jedoch waren diese etwas seltsam anzusehen. Wahrscheinlich eine Verzerrung durch das schummrige Licht in den Gängen. Doch dann vernahmen sie lautes Fauchen und Knurren, wie sie es nur von Tieren kannten.
Vorsichtig gingen sie ein paar Schritte zurück und richtete ihre Waffen nach vorne. Das war nicht ihre Verstärkung oder gar Überlebende. Das waren Infizierte. Den Beweis erhielten sie auch rasch, als ein gepanzerte Arm, welcher mit einer fleischigen Wucherung verschmolzen war, ins Licht kam.......

Die Offenbarung





Bulldog und Demion Claw erreichten wohlbehalten das Archiv. Auf ihren Weg durch die Gänge hatten sie sich zügig bewegt und auf jede Kleinigkeit geachtet, sei es das laute Zischen eines gerissenen Stromkabels, welches sich wie ein verletztes Tier wand, oder ein unheimlich Schatten, geworfen von den flackernden Leuchtkörpern.
Obwohl sie seltsame Geräusche gehört hatten, wurden sie nicht angegriffen, aber auch ihnen blieben einige grauenhafte Anblicke nicht erspart.
Sie fanden die Leichen von Wissenschaftler, die mit Stacheln an die Wand geheftet wurden. Ihre Körper waren längst kalt und ihre Blicke leer, doch ihre Gesichter waren zu schauderhaften, schmerzerfüllten Fratzen verzogen. Erst hatten die beiden Space-Marines angenommen, sie seien durch die Stacheln umgekommen, die ihre äußeren Extremitäten durchschlagen und sicherlich zu schrecklichen Schmerzen geführt hatten. Jedoch waren ihre Vermutungen falsch, denn bei genauerer Betrachtung bemerkten sie, dass ihr gesamter Unterkörper aufgerissen war. Die Eingeweide hingen zerfetzt aus dem schlagenden Loch in der Bauchdecke. Es sah aus als hätte sich etwas aus ihren Körper gefressen oder etwas hätte sich in die Körper dieser armen Teufel gegraben. Das war schwer zu erkennen, denn durch die zerrissene Kleidung und die Tatsache, dass die Leichen schon länger an dieser Wand hingen, war es beinahe unmöglich für den unkundigen Blick ihre genaue Todesursache zu ermitteln.
Anfangs waren sie leicht nervös, aber da die Leichen dort schon länger hingen, war es unwahrscheinlich, dass ihr Mörder noch hier verweilte. Vielleicht war dies naiv gedacht, aber das Ergebnis sprach für sich.
,,Na klasse. Eine Eisentür und wieder wird ein verdammtes Passwort benötigt.” schimpfte Bulldog und schaute böse auf das kleine Eingabefeld des elektronisches Schlosses.
Demion Claw war in dieser Beziehung ruhiger, obwohl seine Medikamente fast ihre komplette Wirkung verloren hatten.
,,Vielleicht.....” setzte er an und unterschätzte dabei die Ungeduld von Bulldog. Dieser zerschlug mit seiner mächtigen Faust das elektronische Schloss und rammte mit brachialer Gewalt die eiserne Tür.
Es war kaum vorstellbar, aber unter der Wucht seiner Attacke und seinen enormen Gewicht verbog sich die Eisentür stark nach innen. Man konnte förmlich das Eisen schreien hören, so laut war das Geräusch des verbiegenden Stahls.
,,So ein hartnäckiges Problem. Dem will wohl robuster zur Leibe gerückt werden.” knurrte der Hüne und warf sich dieses Mal noch einmal mit aller Kraft gegen die Eisentür und genoss seinen Erfolg. Die Tür war komplett verbogen und zwar so sehr, dass ein Kind sich hätte durchquetschen können.
,,Jetzt bin ich enttäuscht. Beim zweiten Mal noch keinen Erfolg.” sagte Demion Claw um seinen Kameraden zu provozieren. Mit Erfolg.
,,Keine Tür macht sich über mich lustig.” brüllte Bulldog und trat sie vollends ein. Das laute Geräusch seiner Aktion hallte den Korridor hinunter.
Egal, was sich auf dieser Ebene befand, es hatte sie sicherlich gehört.
,,Türen können Schweine sein.” blickte Bulldog seinen verbogenen Gegner finster an, auch wenn dies durch die gruselige Marodeur-Maske nicht erkennbar war.
,,Zumindest hast Du sie rausgebrochen. Ich schaue mich darin um und du hältst hier draußen Wache. Wenn was ist, dann schreie ich.” gab der Totenkopfjäger einen Befehl und bereute seine letzte Bemerkung.
,,Wehe wenn!” spielt der Marodeur auf das Dann-Schreie-Ich an. Ohne weiter darüber nachzudenken, betrat Demion Claw das hiesige Archiv dieser Anlage und hoffte endlich auf eine Antwort.
Das Archiv war hochmodern und penibel sauber gehalten worden. An den Wänden befanden sich einzelne Schränke aus festen Stahl und auch die jeweiligen Buchstaben einer Kategorie waren in die Ziehschubladen golden eingraviert.
Anhand ihrer Größe war sofort klar, dass es sich hier um Memorysticks handelte. Im 21. Jahrhundert wurden die sogenannten USB-Sticks modern und man konnte unglaublich viel auf ihnen Speichern. Die heutigen Memorysticks waren eigentlich nur eine Weiterentwicklung, was Design, Speicherkaperzitat, Stabilität und Größe betraf.
So war es einfach Daten schnell von einem Ort zum Anderen zu transportieren, ohne dabei den Angriff eines Hackers oder Datendieben zu fürchten. So konnten geschlossene Netzwerke oder auch unterschiedliche Netzwerke für Labore, Forschungsstation und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen genutzt werden.
Nur der Transport war so eine Sache. Man konnte unmöglich eine Garnison von Space-Marines schicken, damit sie einen winzigen Memorystick bewachten, das wäre zu auffällig gewesen. Stattdessen musste man sich auf Vertrauensmänner verlassen.
Demion Claw zweifelte zwar an der Effektivität dieses Systems, aber seine Meinung zählte ohnehin nicht.
Jedoch waren die archivierten Memorysticks für ein solch umfangreiches Archiv eine wirklich gute Sache.
Der Raum wirkte etwas leer, denn bis auf die gekachelten, schwarzen Fliesen an Decke und Boden, befand sich lediglich ein einfacher Computer in diesem Raum. Auch dieser wirkte recht verloren, wie ein Zierbaum umgeben von kalten Beton in einer Großstadt.
Eigentlich bestand dieser Computer aus einem übergroßen Bildschirm mit integrierten Touchscreen und einer Öffnung für den Memorystick. Lautsprecher waren bereits an den seitlichen Rand des Bildschirmes integriert.
Ein wirklich kalter Raum, aber das konnte ihm egal sein.
,,Projekt Genesis.” flüsterte er leise und schaute zuerst unter “P” nach. Als er dort nichts fand, richtete er sein Augenmerk auf den Archivschrank mit der goldenen Aufschrift “G”.
Hier wurde er fündig und nahm sich den Memorystick. Der Rest war ein Kinderspiel. Er steckte den Memorystick in die Öffnung und eine distanzierte, weibliche Computerstimme antwortete:,, Lade Daten. Bitte Warten.”
Danach erschienen eine Unsumme von Dateien auf den Bildschirm, jedoch wurde er sehr schnell fündig. Die einzelnen Berichte über den Verlauf des Projekt Genesis wollte er sich nicht ansehen, lediglich seine Bedeutung.
Er berührte den Bildschirm und die Datei wurde geladen. Es war wie nicht anders zu erwarten eine Audiodatei.

,, Audioaufzeichnung von Dr. Steiner, Genetikexperte.
Das Projekt Genesis ist das größte Projekt in der Geschichte der Menschheit, vergleichbar mit dem Genom-Projekt, welches viele Jahrhunderte zurückliegt.
Es war der Versuch die beschränkten Fähigkeiten unserer Körper zu negieren. Oder mit anderen Worten. Wir wollten die Himmel erstürmen.
Unsere ersten Versuche Kinder mit der DNS der Aliens zu verschmelzen scheiterten jämmerlich. Meist starb sogar die Mutter bei diesen Versuch. Es erwies sich als kompliziert einen Indikator für die Verschmelzung von menschlicher DNS und der der außerirdischen Mächte zu finden. Zuerst richtete wir unser Augenmerk auf die Protoss, da ihre Technologie ein erstaunliches Erzeugnis ihrer mentalen Kapazitäten war. Jedoch war die DNS nicht kompatibel, egal was wir taten. Die Versuchspersonen starben allesamt früher oder später.
Wir scheiterten immer wieder an demselben Problem. Die Alien-DNS wurde vom menschlichen Körper abgestoßen und dies führte zu Deformationen innerhalb des Körpers und letztendlich zum Tod.
Erst als wir Versuche unternahmen die Zerg-DNS in die unsere zu integrieren, wurden wir überrascht. Die Abstoßungen waren zwar noch da, aber wir erkannten die Wirkungsweise der Zerg-DNS. Durch die Erforschung des Zerebraten und seiner Königinnen konnten wir Rückschlüsse über unserem schlimmsten Feind ziehen. Wie es scheint sind die Zerg als solche nicht in der Lage einen Körper direkt zu infizieren, es benötigt dabei den oft erwähnten Zergvirus. Diesen Virus haben wir lange erforscht und fanden dabei heraus, dass es sich hierbei nicht um einen Virus handelte, sondern um einen einzelligen Parasiten, Vergleich mit der Krankheit Malaria tropica, der schlimmsten Form der Malaria.
Genau wie der einzellige Parasit Plasmodium falciparum niste sich der Zerg-Parasit im Körper ein und vermehrt sich drastisch. Anders jedoch als der einzellige Parasit Plasmodium falciparum, wird der Zerg-Parasit nicht von unserem Immunsystem erkannt, denn er verändert laufend seine Form. Wir sprechen also von einem mutierenden Zerg-Parasiten.
Jedoch bleibt seine Wirkungsweise immer gleich. Der Zerg-Virus adaptiert seine eigene DNS in die seines Wirtes und bleibt dann einige Zeit inaktiv, bis es zum sogenannten Zerg-Fieber kommt. Das ist der Moment, wo der menschliche Körper in ein kurzfristiges Koma fällt. In dieser Zeit beginnt die Zerg-DNS komplett mit der menschlichen DNS zu verschmelzen, was den Wirt als solches vollkommen neue Fähigkeiten ermöglicht. Die Regenerationsfähigkeit wird um das 100fache verbessert, auch die Muskel werden gestärkt auf atomarer Ebene, auch wuchs das Gehirn in manchen Ebenen. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, hat der Zerg-Parasit sein finales Stadium erreicht und beginnt jetzt mit unkontrollierbaren Zellwucherung innerhalb des Wirtes. Dabei speist er seine DNS in diese Zellgeflechte, welche dann auch kurze Zeit danach sich in einem Arm oder Kralle manifestieren. Nun beginnt der schlimmste Teil der Mutation. Der menschliche Körper wird vollkommen verändert. Neue Extremitäten wachsen, während andere Organe innerhalb des Körpers entweder verstärkt oder durch andere uns noch vollkommen unbekannte Organe ersetzt werden. Während dieses Vorganges stirbt der Parasit und seine Nachkommen, aber sie hinterlassen einen regenerativen Wirkstoff. Man müsste meinen, nun würden die Mutationen stoppen, doch durch diesen Wirkstoff werden die Mutationen expotenziell beschleunigt. Während dieser Zeit ist deutlich sichtbar, dass ein Infiziert nicht mehr in der Lage ist klar zu denken. Er fällt in eine Art Tobsuchtsanfall und greift alles blind an. Erst nach Vollendung der Mutation scheinen Infizierte über ein gewisses Maß von Beherrschung zu verfügen. Sie können die Situation einschätzen und wissen, wie man damit umgeht. Auch hat sich gezeigt, dass Infizierte sich mühelos anderen Zerg nähern können, ohne dabei zu riskieren, gefressen zu werden. Es scheint eher so, als ob sie vom Schwarm als eigene Kinder akzeptiert werden.
Es hat zwar viele Monate gedauert, aber nach einiger Zeit konnten wir die Wirkungsweise des Zerg-Virus steuern. Dies veranlasste das Militär einen alten, wenngleich wahnsinnigen Traum wiederzuerwecken. Den Traum des Supersoldaten.
Mit Hilfe des modifizierten Zergvirus gelang es uns perfekte Space-Marines zu erschaffen. Marines, die bereit waren zu sterben, wenn man es ihnen befahl. Space-Marines, die keine Angst mehr kannten, egal gegen welches Grauen sie kämpften oder wie stark ihr Gegner war. Auch die erhöhte Regenerationsrate ließ ansonsten tödliche Wunden innerhalb von wenigen Stunden vollkommen verheilen. Kraft, Kondition und Geschwindigkeit wurden ebenfalls gesteigert. Das Projekt Genesis war somit ein Erfolg.
Vielleicht mag es meine persönliche Ansicht sein, aber die durch den Zergvirus verbesserten Space-Marines weisen zwar keine optische Veränderung auf, jedoch hat sich ihrer Verhalten grundlegend verändert. Sie wurden aggressiver und wilder. Es mag meine persönliche Ansicht sein und ich werde es wahrscheinlich unter vorgehaltener Hand leugnen, dennoch glaube ich, dass wir keine Supersoldaten erschaffen, sondern das perfekte Monster kreiert haben. Ich hoffe, ich irre mich......Audioaufzeichnung Ende.“

In diesem Moment brach eine komplette Welt für den Totenkopfsoldaten zusammen. Jetzt konnte er sich auch vorstellen, was hier passiert war. Man hatte versucht Gott zu spielen und wurde nun von den Fluch der eigenen Arroganz heimgesucht.
Deshalb hatte man diese Anlage soweit von einer Stadt errichtet und dazu noch unterirdisch, darum waren die ersten fünf Stockwerke mit Verteidigungsanlagen gesichert. Es sollte nichts entkommen.
Er hatte also Recht. Hier waren Monster, doch diese wurden von den Infizierten hingerichtet. Dabei dachte er an die Wissenschaftler. Sie waren die tatsächlich Kreaturen. Sie hatten diesen Fluch der Hölle entfesselt.
Die Schlimmste aller Vermutungen hatte sich bewahrheitet, aber noch blieben einige Fragen offen.
Wusste das Militär vom Fall des Dedalus-Komplexes und hatte man sie deshalb hierher geschickt, damit sie ihr Spielzeug testen konnten?
Vielleicht war das die falsche Frage, jedoch kannte er eine Antwort auf diesen ganzen Spuk. Sie mussten zur letzten Ebene und den Generator der Anlage überlasten. Die Explosion würde den gesamten Berg zerreißen und alles in seinem Inneren vernichten. Nichts, nicht einmal dieser Zerebrat würde diese Explosion überleben.
Hier durfte nichts überleben. Gar nichts. Nicht einmal er und sein Team durften zurückkehren. Das Infektionsrisiko war zu groß geworden. Vielleicht mochten sie noch nicht infiziert sein, aber dieser Parasit konnte sich bereits auf ihrer Rüstung befinden und der nächstbeste Kontakt mit nackter Hand würde zwangsläufig zu einer Infektion führen.
Nein, es durfte nichts oder niemand überleben. Schon jetzt überlegte er, wie er dies seinen Leuten erklären sollten, als plötzlich die trügerische Stille des Archiv von mehreren lauten Gewehrschüssen gestört wurde.
,,Was zum Geier.” rannte er zum Ausgang und sah Bulldog.
,,Beeil dich verdammt noch mal, unsere Jungs werden angegriffen. Los jetzt.” fuchtelte der Titan wild mit seinem Armen.
Demion Claw rannte los. Sie kannten nun das Geheimnis, aber man wollte sie nicht damit entkommen lassen......
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Ein weiteres Rätsel?




,,SCHNELL! UM DIE ECKE!” brüllte Ventur und gab seinen Kameraden mit seinem Gaussgewehr Deckung. Die Geschosse zerrissen die Luft und ebenfalls das mörderische Gekreische ihrer Feinde.
,,Verdammte Scheiße! Was sind das für Dinger!?” preschte Klopfer um die Ecke und versuchte mit gezielten Schüsse diese mutierte Brut auf Distanz zu halten. Die beiden Space-Marines standen mit den Rücken zur Wand, im wahrsten Sinne des Wortes und versuchten einen Korridor zu halten, der schon lange vom Feind besetzt war.
Sie hatten gegen die Infizierten im Hangar gekämpft, doch diese Monster waren anders. Viel intelligenter.
Meter für Meter rückten sie vor und suchten jede Deckung. Ventur packte an seine Hüfte und entsicherte seine letzte Granate.
,,Viel Spaß in der Hölle, ihr Arschlöcher.” brüllend warf er den rötlich blickenden Zylinder um die Ecke und hoffte auf einen vernichtenden Schlag, doch es kam alles anders. Die Infizierten, die sich innerhalb einer blauen und bedauerlicherweise auch modernen Variante der Servo-Rüstung befanden, agierten so anders, ja menschlich.
,,GRANATE!” vernahm er eine verzerrte, beinahe wässrige Stimme eines infizierten Space-Marines, welche auch sofort darauf reagierten.
Während von den fünf Infizierten, vier Stellung annahmen und sie unter Feuer nahmen, preschte eine dieser Monstrositäten nach vorne, packte die Granate mit seinen abartigen Auswüchsen, welche wahrscheinlich einmal eine Hände waren, und schleuderte sie in Richtung der beiden Freunde.
Ventur, der das ganze Geschehen kaum fassen konnte, schrie mit panisch vibrierender Stimme.
,,LAUF! VERDAMMT NOCHMAL LAUF!” packte er seinen Kameraden an den Arm und lief los. Serius von Kar war für einen Moment wie paralysiert, aber als er das metallische Geräusch der Granate von der ihnen nahen Wand abprallen hörte, peitschte das Adrenalin durch seine Adern und riss in mit brachialer Gewalt aus seinem Schockzustand.
Schwerfällig stampften die beiden Space-Marines weg von der Granate und hofften ihren Vernichtungsradius zu entkommen, aber wie das so mit Hoffnungen ist, werden sie meist vom Schicksal zerschlagen.
Einer lauter Explosion folgte eine Feuerwelle, die mit einer irrsinnigen Geschwindigkeiten an den Wänden des stählernen Korridors entlang ritt und alles in sich zu verschlingen drohte.
Da sich Feuer nach oben ausbreitet, warfen sich Ventur und Serius von Kar flach auf den Boden und hielten sich die gepanzerten Arme vor das Visier. Zwar besaßen ihre Rüstungen eine gewisse Feuerresistenz, allerdings galt das nicht für ihre Visiere, diese waren aus billigen Materialen hergestellt worden, fast alles, was die Konföderation erschaffen hatte, war nur für den eigenen Vorteil gedacht und diente nicht den Schutz ihrer Soldaten.
Die Flammenwalze schob sich über Serius von Kar und seinem Freund hinweg, aber sie konnten selbst durch die dicken Panzerplatten innerhalb der Rüstung, die Hitze auf ihrer Haut spüren. Bei modernen Servorüstungen war dies nicht mehr der Fall.
Schnell kam das Duo wieder auf die Beine und rannte los, denn die infizierten Space-Marines hatten sie nicht vergessen. Wie Tiere tobten diese Monster um die Ecke und gaben einige, unkontrollierbare Feuerstösse aus ihren Gaussgewehren ab. Glücklicherweise waren sie mehr Tier als Mensch, weshalb kein Einziger ihrer Schüsse sie traf.
Auch Ventur gab einige ungezielte Schüsse auf die Infizierten ab, da er sich allerdings im vollen Lauf befand, wäre es ein Glücksfall gewesen, wenn er etwas getroffen hätte.
Trotz ihrer abwechselnden Feuerstösse kamen die Bastarde immer näher. Sie gingen sehr koordiniert vor, was für einen Infizierten neu war. Auch die Tatsache, dass sie ihre Waffen benutzen war ihnen vollkommen fremd.
Normalerweise liefen Infizierte auf ihre Opfer zu und explodierten an Ort und Stelle, um möglichst viele Seelen für den Schwarm zu verschlingen. Ihre eigene Lebendigkeit spielte keine Rolle, aber diese Infizierten waren vollkommen anders. Eigentlich hatte Ventur gedacht, es könnte nicht schlimmer kommen, jedoch waren diese Monster der Beweis, es kann noch viel schlimmer kommen.
,,MAN! DIESE TYPEN SIND WIE SCHEISSE UNTERM SCHUH! MAN WIRD SIE EINFACH NICHT LOS!” zeterte Serius von Kar und schob sich in eine Nische des Korridors. Ventur tat es ihm gleich. Jetzt hatten sie etwas Deckungen, denn ab hier auf den langen Korridor befanden sich sehr viele Nischen, in den sich ein Space-Marine problemlos zwängen konnte.
Sie hätte auch in die einzelnen Räume und Labore flüchten können, die sich ihnen auf der Flucht angeboten hatten, doch da sie vollkommen die Orientierung verloren hatten, wollten sie nicht in einem Raum flüchten, welcher vielleicht nur einen Eingang und Ausgang hatte.
Junge Rekruten machten diesen Fehler öfter und suchten überall Deckung, ohne vorher die Gegebenheiten des Geländes zu kennen. Das kostete ihnen auch oftmals das Leben. Jedoch war das Duo schlauer, denn sie wussten der Korridor war ein in sich geschlossener Kreislauf, weshalb sie immer flüchten konnten und sich nicht am Ende in einer Mausefalle befanden.
Die Infizierten stießen ein widerliches Fauchen aus und suchten fieberhaft Deckung. Scheinbar hatten sie einen Anführer, denn ein infizierter Space-Marines mit einem goldenen Stern auf den rechten Schulterpanzer, gab einige Handzeichen und die Restlichen richtete sich danach.
Ihr Verhalten war höchst merkwürdig, man möchte schon sagen, es war “menschlich”!
,,Mir wächst das Seegraß aus der Hose. Was machen die? Sind das wirklich Infizierte oder was ist hier los?!” fasste sich Serius an den Helm, als ob es irgendetwas bringen oder gar diese seltsame Wandlungen der Infizierten erklären würde.
,,Wenn sie sich wie Menschen verhalten, vielleicht sind sie es auch.” sprach Ventur laut seine Vermutung aus, obwohl sie doch ziemlich unsinnig war. Wie konnte so was abscheuliches ein Mensch sein? Ganz nach der Maxime:,, Es kann nicht sein, was nicht sein darf!” Eine typische menschliche Sichtweise und Teil ihrer Natur. Auch wenn die Terraner nun durch den Weltraum reisen , andere Planeten kolorieren konnten und gegen außerirdische Mächte kämpften, so waren sie ebenfalls Opfer ihrer eigenen Mentalität. Neuartiges wird immer skeptisch betrachtet. Ein Schlagwort fiel ihm dazu ein. Das schwarze Mittelalter, wo die Kirche sämtliche Neuerungen verbat. Serius hatte ihm davon erzählt und auch davon, dass die Menschheit vielleicht heute wesentlich technologisch höher entwickelt sein könnten, als die Protoss, schließlich hatte das schwarze Mittelalter über 800 Jahre jeden Fortschritt im Keim erstickt, so auch die moralische und ethische Entwicklung des menschlichen Geistes.
Serius hatte einmal gesagt,:,, Wie kann sich unser Geist ungehindert entwickeln, wenn wir vor verschlossenen Toren stehen?” Vielleicht stimmt das. Vielleicht hätte sie die Infizierten dann auch anders bekämpft. Zumindest wäre ihr Verständnis wesentlich höher entwickelt. Zumindest glaubte das Ventur.
Mittlerweile hatten sich die Infizierten in die Labore zurückgezogen und wartete auf ihre Gelegenheit. Sie schienen genau so wissen, dass sie selbst in der Überzahl ohne Deckung verloren gewesen wären.
,,So langsam frage ich mich wirklich, ob wir hier gegen Zerg kämpfen oder gegen etwas “Anderes”.” zischte Klopfer, wagte sich aber nicht aus seiner Deckung hervor.
,,IDENTIFIZIEREN SIE SICH!” forderte Ventur die infizierten Space-Marines auf. Er hatte zwar nicht mit einer Reaktion gerechnet, aber eine stark verzerrte Stimme, die ständig sich in ihrer eigenen Resonanz wiederspiegelte, antwortete:,,Major Arthur Steiner. Dienstnummer: 145-7896-321#. Exekutive Gewalt im Dedaluskomplex.”
Voller Unglauben trafen sich die Blicke von Serius von Kar und Ventur. Die Pupillen Steckkopfnadelgroß und kalter Angstschweiß auf der Stirn. Sie konnten es einfach nicht realisieren. Ein Infizierte hatte mit ihnen gesprochen, aber warum griff er sie an? War es vielleicht doch ein Zerg und dieser benutzte das Wissen seines Wirtes dazu, um sie aus der Deckung zu locken? Oder war es vielleicht das letzte bisschen ihrer Menschlichkeit. Den Teil der Seele, den der Zergvirus nicht vernichten konnte?
Plötzlich hörten sie laute Geräusche aus den Laboren kommen und metallisches Quietschen über einen gefliesten Boden.
,,Was haben diese Bastarde vor? Bauen die sich nen Tunnel?” warf Ventur ein und so unwahrscheinlich war diese Vermutung nicht, denn von den Zerg infizierte Menschen konnten genau wie die Zerg, sich in der Erde vergraben. Wie sie das machten, war schwerlich zu erklären. Vielleicht konnten sie durch die zusätzlichen Extremitäten ein Loch buddeln oder sie besaßen eine Art Säure, die das für sie erledigte. Es war ihm unklar, aber er wollte auch nicht warten, bis diese Scheusale plötzlich aus der Wand kamen.
Gerade als Ventur sich für einen riskanten Sturmangriff bereitmachte, kamen aus den Eingängen der Korridore zusammengeschusterte Barrikaden. Umgekippte Schränke aus Eisen, Kisten und alles andere, was die Infizierten finden konnten, sogar ein abgerissen Monitor war deutlich in der Barrikade zu sehen.
Die Infizierten waren wesentlich intelligenter als man es dachte. Solche Taktiken waren zu hoch für die Zerg oder sie brauchten sie einfach nicht, jedoch zweifelten das dynamische Duo langsam, dass dies wirklich Infizierte waren, auch wenn sie so aussahen. Aber was konnten sie sonst sein? Sie sahen aus wie Zerg. Über ihre Rüstung wuchsen seltsame Geflechte aus Fleisch und diese schienen auf den stählernen Rüstungen zu atmen. Es war einfach widerlich. Gleiches galt auch für den Rest ihres grotesken Aussehen. An manchen Stellen war die Servo-Rüstung aufgebrochen und spitze Stacheln oder gebogene Klauen suchten ihren Weg ins Freie. Die Gesichter dieser Wesen konnte sie ebenfalls erkennen, da sie sich nicht hinter ihren Visieren versteckten. Einige wirkten noch normal, nur dass ihre Augen schmaler geworden waren und rot leuchteten. Andere hat eine organische Wucherung im Gesicht, die einem Pilz sehr ähnlich sahen. Nur der Major, also der Anführer dieser infizierten Space-Marines sah vollkommen anders aus. Seine Augen leuchteten ebenfalls rot, aber er hatte keine Wangen mehr. Sein Kiefer schien in der Mitte halbiert zu sein und nadelspitze Zähne saßen auf den beiden Hälften. Die Nase war vollkommen weg, nur zwei kleine schwarze Löcher dienten wohl dazu.
Ventur könnte sogar schwören, dass diese Ausgeburt keine Haare mehr hatte und unter dem Helm eine Art Knochenkamm trug, ähnlich wie er es von den Zerglingen und Hydralisken kannte.
,,Ich werd noch bescheuert....” gab Serius misslaunig von sich, denn nun änderten die Infizierten ihre Strategie. Hinter der Barrikade versteckten sie sich und schoben sie langsam nach vorne.
,,Willkommen in meiner Welt, alter Freund.” lachte Ventur, der sich scheinbar in eine Art Schockzustand befand. Statt wie ein normaler Mensch zu reagieren und sich endlich seiner eigenen Sterblichkeit bewusst zu werden, schien die Vogelscheuche vollkommen durchzudrehen.
Er legte das Gewehr an und schoss willkürlich auf die Barrikade. Normalerweise war ein Gaussgeschoss so unglaublich schnell, dass es einen eisernen Schrank durchschlagen konnte, aber die Infizierten hatten ihre Barrikade wohl noch zusätzlich verstärkt. Seine Geschosse fanden kein Ziel und blieben in der Deckung ihrer Feinde wirkungslos stecken.
Sich ihres Sieges vollkommen sicher, erwiderten die infizierten Space-Marines nicht das Feuer. Warum auch, schließlich wäre es ohnehin nutzlos gewesen.
,,VERDAMMT! DIE MISTVIECHER!” brüllte Klopfer gegen das donnernde Gaussgewehr von Ventur an, doch dieser hörte plötzlich auf zu Feuern und überraschte durch eine wahnwitzige Aktion. Statt in seiner Deckung zu warten, sprang er aus selbiger und rannte auf die Infizierten zu. Für Serius von Kar verlief das weitere Geschehen wie in Zeitlupe ab. Die Infizierten hatten ebenfalls mit so was nicht gerechnet und nahmen wieder Haltung an. Sie schwangen ihre monströsen Auswüchse, die zwischen Tentakeln und klauenbesetzten Pranken variierten, aber schienen selbst nicht in der Lage die Attacke der Vogelscheuche einzuordnen.
Es war ein heroischer Moment, als Ventur einer Katze gleich über die Barrikade sprang und mit ausgestreckten Armen die Infizierten zu Boden riss. Dabei rollte sich der Space-Marines ähnlich einen alten Ritter ähnlich seitlich ab und kam mit den gewonnen Schwung wieder auf die Beine. Ohne auch nur eine weitere Sekunde zu verlieren, drückte er den Abzug seines C-14-Gaussgewehres und streckte zwei der Infizierten mit mehreren Feuerstößen nieder. Er schien nicht er selbst zu sein, denn er genoss förmlich das Mündungsfeuer, das Geräusch, wenn sich die Kugel durch die Servo-Rüstung bohrten und tief in das Fleisch dieser unseligen Kreaturen gruben. Keine Gefahr mehr wahrnehmend. So hatte auch nicht bemerkt, wie ihn der Anführer dieser Infizierten von hinten überraschte und mit einem mörderischen Hieb seiner übergroßen krallenbewehrten Hand zu Boden warf.
,,DU WIRST LEIDEN! DU WIRST SO ENTSETZLICH LEIDEN! FÜR NENDRAN!” schossen aus den seitlichen Wucherungen am Kopf des Infizierten, durch einen Hautlappen verdeckte Stacheln, welche er auch sofort auf Ventur abfeuerte, aber soweit kam es nicht. Denn genau in diesem Moment stürmte Serius von Kar nach Vorne und nahm die triumphierende Bestie unter starken Beschuss.
Von den plötzlichen Schmerz abgelenkt, bohrten sich die Nadeln nicht wie geplant in den tollkühnen Ventur, sondern einige Zentimeter links von ihm. Diese organischen Nadelgeschosse wurden mit einer solchen Wucht abgefeuert, dass sie sich bis zur Hälfte in den eisernen Boden bohrten.
Die Vogelscheuche nutzte die Ablenkung, rollte sich zur Seite, und benutzte die Barrikade als Hebel, um wieder auf die Beine zu kommen.
Der Anführer der Infizierten blutete und er schien sich dessen auch bewusst zu sein. Diese schlickartige Masse, die seinen Oberkörper verließ und mit einem ekligen, schmatzenden Geräusch auf den Untergrund der Ebene klatschte, war wohl einmal Blut gewesen.
,,ICH.....ICH.....ICH BLUTE! RÜCKZUG! RÜCKZUG!” realisierte der Infizierte panisch und packte daraufhin hastig den Leichnam eines toten Space-Marines und warf ihn den dynamischen Duo entgegen.
Es war erstaunlich. Normalerweise konnte ein Space-Marine zwar schwere Sachen heben, war aber nicht in der Lage einen anderen Space-Marine samt Rüstung zu tragen oder gar zu werfen. Der Zergvirus hatte wohl auch den Infizierten mit zusätzlichen Muskeln ausgestattet.
Mit einer solchen Reaktion hatten Ventur und Klopfer nicht gerechnet und mussten leider mit ansehen, wie die restlichen drei Infizierten schnell hinter der nächsten Ecke verschwanden.
Genau in diesem Moment, als hätte sich das Schicksal einen weiteren bösen Scherz erlaubt, kamen aus entgegengesetzter Richtung Bulldog und ihr Anführer Demion Claw. An ihrer Körpersprache sah man eine gewisse Ratlosigkeit.
,,Was zum Geier ist hier passiert.” verlangte der Totenkopfjäger eine Antwort und bekam auch eine.
,,Das wirst du uns nicht glauben....”erwiderte die Vogelscheuche und fiel in eine barmherzige Ohnmacht.........

Unerwartete Hilfe




Der plötzliche Kampf mit den Infizierten und dessen seltsamer Ausgang hatte seinen Tribut gefordert. Ventur hatte einen kurzfristigen Nervenzusammenbruch erlitten, der zu seiner wahnwitzigen Aktion und letztendlich zu seiner Ohnmacht führte.
Während um die Vogelscheuche die Welt in Finsternis versank, so wurde sein regungsloser Körper von seinen Kameraden getragen. Es war selbstverständlich das Bulldog den Löwenanteil an Gewicht mit sich trug, schließlich war er bei Weitem stärker als sein Team.
Serius von Kar, der blonde Space-Marine mit den überlegenem Intellekt, musste ebenfalls anpacken, denn Ventur war gerade durch seine Rüstung viel zu schwer. Ihr Anführer Demion Claw musste diesen Rettungseinsatz überwachen und gleichzeitig vorangehen, denn schließlich war er das einzige Bollwerk gegen die Infizierten. Bei einem unvorsehbaren Angriff hätten weder Bulldog noch Klopfer rechtzeitig reagieren können. Diese Verantwortung oblag nun ihm. Und als wäre dies nicht schon genug gewesen, wurden sein Geist von alten Erinnerungen erschüttert, manche davon so grauenhaft, dass er sie nur mittels seiner Drogeninjektionen ertragen konnte, jedoch hatte er keine mehr dabei.
Nun hatte der Totenkopfjäger gegen zwei Feinde zu kämpfen. Einmal mit den Gefahren um sich herum und mit dem Chaos, welches seine Seele geißelte.....





,,Vorsichtig jetzt.” warnte Demion von Claw sein mutiges Team und zählte langsam mit seinem Fingern bis drei.
Sie hatten mittlerweile die siebte Ebene verlassen und waren durch das weite Treppenhaus eine Ebene weitergegangen. Unglücklicherweise konnten sie nicht mehr weiter, denn ab hier war jeder Abstieg nur noch von Ebene zu Ebene möglich. Dies war wohl eine Sicherheitsvorkehrung, damit keiner durch einen Aufzug oder durch das Treppenhaus entkommen konnte. Sie mussten also nun die achte Ebene betreten und ihr Ende erreichen, damit sie von dort aus zur neunten Ebene gelangen konnten.
Es war schon etwas skurril sich in einem Treppenhaus zu befinden, welches so weit und geräumig war, dass zwei Panzer bequem aneinander vorbeifahren konnten. Auch war die Beleuchtung wesentlich besser und gestattete ihnen ihre Umgebung nahtlos zu erfassen.
Vorsichtig legten Bulldog und Klopfer ihren bewusstlosen Kameraden ab und nahmen ebenfalls Haltung an, schließlich mussten sie sich jetzt auf feindlichen Widerstand gefasst machen. Nur eine graue Stahltür stand zwischen ihnen und der achten Ebene. Nicht das diese Tür in irgendeiner Form und Weise einen Fußtritt seitens eines Space-Marine stand gehalten hätte oder überhaupt einen Schutz vor tödlichen Projektilen bildet, nein, sie war einfach nur im Weg und versperrte ihnen die Sicht.
Aus diesem Grund hatte der Totenkopfjäger sich auf einen taktischen Sturmangriff vorbereitet. Die Türe einfach zu öffnen würde zu lange dauern und man wusste nicht was für Kreaturen dahinter lauerten. Jedoch sprach die silberfarbene, teilweise durch die ständige Benutzung verfärbte Türklinke Bände. Sie war von einem dünnen Film durchsichtigen Schleim überzogen.
Demnach war Eintreten die einzige und logische Alternative. Und dies tat er auch. Ein lautes Knallen, rasch gefolgt von dem sich verbiegenden Metall und ein unüberhörbares Donnern waren zu hören, als die deformierte Stahltür mit brachialer Gewalt aus den Angel getreten wurde und als Erstes die neunte Ebene betrat.
Blitzschnell richteten sie ihre Waffen in die unendliche Finsternis vor ihnen und wartete wie gespannt auf den Sturm von mordlüsternen Infizierten und anderen Kreaturen, aber nichts geschah. Es war einfach nur still. Nur das Echo der eingetretenen Stahltür war noch leise im Hintergrund zu hören.
Nur eine unendliche Wand aus vollkommener Schwärze breitete sich wie ein Nebel vor ihnen aus.
Die Männer verharrten und bewegten sich nicht, denn sie hofften etwas über die empfindlichen Mikrofone an der Außenseite ihrer Servorüstungen zu hören, jedoch wurden sie enttäuscht. Nichts als perfekte Stille. Wie in einem Grab.
,,Mir gefällt das nicht. Es ist zu still. Das ist eine Falle. Jede Wette.” knurrte Bulldog und man sah ihm förmlich die Unruhe an.
,,Auch wenn ich nicht oft einer Meinung mit unserem Großen bin....” holte Serius von Kar aus und sah kurz zu Bulldog, bevor er dann seinen Satz beendete:,,....Aber das stinkt förmlich nach Falle.”
Demion wusste, dass sie recht hatten, dennoch hatten sie wohl keine Alternative mehr. Entweder bewegten sich vorwärts und versuchten diese verdammte Anlage zu zerstören oder sie würden bei den Versuch sterben, was theoretisch egal war, schließlich hatten sie nichts mehr zu verlieren.
,,Was befindet sich eigentlich auf dieser Ebene?” fragte Serius von Kar nach, aber Demion antwortete nicht. Er schien in sich gekehrt. Deshalb setzte der blonde Space-Marine noch einmal von vorne.
,,WAS BEFINDET SICH HIER?!” wurde er lauter. Auf seine Frage reagierend, drehte sich der Totenkopfjäger um und sagte nur ein einziges Wort.,,Tierversuche.”
Jetzt war jeden klar, was sich hier befand. Der Zerg-Konter. Wenn dann konnte er nur hier erschaffen worden sein, zumindest spekulierte dies Serius von Kar, da ihr Anführer sonst keine Scheu gezeigt hatte oder so etwas wie Unsicherheit. Vielleicht waren seine Vermutungen auch falsch, jedoch stand eines definitiv fest :,,Hier musste sich etwas schlimmes befinden.”.
,,Scheiße.” fluchte Bulldog im selben Augenblick und zog die Aufmerksamkeit auf sich.
,,Unsere Energie reicht nicht mehr lange, wenn wir keine Ladestation finden, können wir uns selbst ne Kugel in den Kopf jagen.” streckte er sein Handgelenk raus und machte auf die kleine, digitale Anzeige aufmerksam.
,,Ich habe mit vielen gerechnet, aber nicht, dass es so schwer werden würde. Ich habe keine Ahnung, was uns hier erwartet, aber ich vermute auf der nächsten Ebene gibt es eine Ladestation.” sicherte Demion Claw seinen Team zu, worauf er auch schlagartig eine sarkastische Bemerkung seitens von Bulldog erntete.
,,Ach, hast du deine Glaskugel dabei.” Angemessen war Bulldogs Verhalten nicht. Man musste sich aber fragen, woher Demion dies zu wissen schien. Hatte er ihnen etwas verheimlicht?
,,Nein.” konterte der Totenkopfjäger und führte weiterhin aus.,,Auf der nächsten Ebene befinden sich laut Plan, mehrere Energieknoten und man müsste den Architekten erschlagen, wenn sich dort keine Ladestation befinden sollte. Es ist nur eine Vermutung. In unserem Falle wohl eine letzte Hoffnung.”
Wie auf das Stichwort genau, erwachte nun auch Ventur aus seiner Ohnmacht. Er bewegte sich noch etwas unsicher, schien nach irgendetwas unsichtbaren zu greifen. Momentan wirkte er wie kleines, tapsiges Baby.
,,Wenn dort so viele Energieknoten sind, warum zerstören wir sie nicht. Dann fliegt hier auch alles in die Luft.” merkte Serius von Kar an, der nun vollkommen in seinen Element steckte.
,,Unmöglich. Die Energieknoten sind durch mehrere Titanschichten gesichert. Wir würden Stunden und eine unheimliche Sprengkraft brauchen, um an diese Energieknoten zu kommen. Außerdem besitzt der Reaktor einen Ausgleichmechanismus. Sobald wir einen Energieknoten zerstören, wird der Reaktor seine Energiezufuhr senken . Also keine Überladung. Wir müssen ihn manuell überladen. Ventur ist auch wieder wach. Helft ihm auf die Beine und folgt mir. Schießt auf alles, was sich bewegt.” beendete Demion seinen Monolog und schaltete die Scheinwerfer an der Außenhülle seines Kampfanzuges an.
Glücklicherweise waren die Entwickler schlau genug gewesen, die Scheinwerfer mit einer weiteren Batterie zu versehen. Er und Bulldog würden am wenigsten Energie verbrauchen, aber das traf nicht auf Ventur und Serius zu. Sie besaßen noch alte Servorüstungen aus der Zeit der Konföderation. Und diese Dinger zerrten von den Reserven des Anzuges. Die Scheinwerfer waren demnach für sie schlecht.
,,Vogelscheuche und Klopfer. Ihr haltet euch in der Mitte. Keine Scheinwerfer benutzen. Ich gehe voran und Bulldog deckt unseren Rücken. Alles klar? Dann mal los.” kaum hatte er diesen Satz gesagt, so schlug auch das Herz von Demion Claw schneller. Die Angst kehrte zurück. Keine Drogen, die nun seine Urängste und psychischen Neurosen unterdrücken konnten. Er war nun eine Gefahr für das Team geworden, zumindest sah er das so.
Seinen letzten Mut sammelnd ging der Totenkopfjäger voran. Ventur bewegte sich noch etwas unsicher auf den Beinen und wirkte mehr wie eine humpelnde Leiche. Aus diesem Grund musste er auch von Serius von Kar gestützt werden.
Nur Bulldog hatte keine Probleme. Das hätte ihm auch gewundert. Der Hüne hatte bisher nicht die leisesten Erschöpfungserscheinungen gezeigt.
Als Demion Claw die endlose Dunkelheit betrat, kam es ihm vor, als würden unsichtbare Augen ihn anstarren und nicht vorhandene Mäuler nach ihm schnappen. Die Urangst des Menschen vor der Dunkelheit.
Seine Schritten schien so unendlich laut. Vielleicht war dies auch die Angst, die seine Sinne um ein vielfaches schärfte.
Die Lichtkegel seiner Scheinwerfer deckten nur wenig von ihrer Umgebung auf und man konnte fürwahr unsicher sein. Plötzlich hörte er ein feuchtes und schmatzendes Geräusch. Er fuhr blitzartig in die Richtung aus der dieses Geräusch kam und machte sich schussbereit. Gleiches tat sein Team ebenfalls.
Ihm blieb fast das Herz stehen, als er dort einen Leichnam sah und riesiges hundeähnliches Monstrum selektierte sich an dessen Fleisch.
,,Heilige Mutter Gottes.......” stöhnte Ventur, als er dieses Vieh sah. Das hatte nicht nur sein Team gehört, auch das Monster hatte es vernommen, obwohl es unmöglich war den Helmfunk zu hören.
Es drehte sich zu ihnen um, kreischte laut und bleckte dabei seine blutigen, dolchartigen Zähne.
Dabei wurden seine zusätzlichen Gliedmassen am Unterkörper sichtbar, welche es auch sofort nutzte. Es stieß sich förmlich mit den zusätzlichen paar Beinen ab und stürmte auf die Space-Marines zu. Dabei war es so unglaublich schnell, dass man es kaum wahr haben mochte.
Gerade wollte sie abdrücken, als das Monstrum von einem hellen Energieblitz erfasst wurde und mit einer unglaublichen Wucht an die Wand geschleudert wurde. Das laute Knacken von zerbrechenden Knochen war deutlich zu hören. Demion wusste nicht, wo er zuerst hinschauen sollte. Auf das erschossene Monstrum oder den Blitzeschleuderer.
Die Scheinwerfer machten einen menschlichen Umriss es, der irgendeine Waffe leuchtende Waffe in den Händen trug.
,,GEBEN SIE SICH ZU ERKENNEN!” richtete die Männer die Waffen auf den Unbekannten. Dieser nahm die Hände hoch und sagte mit weiblicher, metallischer Stimme.
,,Nicht schießen! Ich bin auf ihrer Seite.”
Jetzt waren sie verwirrt. Hier unten gab es nur noch Infizierte und Monster. Wie konnte ein Mensch hier unten überleben, noch dazu scheinbar eine Frau.
,,Umkreisen.” gab Demion den Befehl und sie näherten sich der Unbekannten. Das war keine herkömmliche Rüstung, fiel ihnen sofort auf.
Das Metall wirkte wie von einem inneren Licht erfüllt. Sehr seltsam, denn ein solches Material kannte der Totenkopfjäger nicht.
Noch dazu war der Kampfzug wesentlich zierlicher, als der eines Space-Marines und hob deutlich die weiblichen Vorzüge vor.
Bei der Waffe hatte er ähnliche Probleme, sie zu identifizieren. Sie wirkte einem Gaussgewehr ähnlich, war allerdings mit einem dicken Kabel verbunden, welches zu einem festinstallierten Kanisterähnlichen Rucksack auf den Rücken der Unbekannten führte.
,,Wer sind Sie!” forderte Demion eine Antwort, als die Space-Marines sie umzingelt hatten.
,,Ich habe keinen militärischen Rang, falls sie das meinen. Ich bin Tanja Markes, Chefingenieurin.” erklärte sie, aber das genügte noch lange nicht, um den starsinnigen Totenkopfjäger zufrieden zu stellen.
,,Wie haben sie bisher überlebt und wie kommen sie an so einen Anzug.”
,,Oh. Also da muss ich etwas ausholen. Als dieses dämliche Supersoldatenprojekt außer Kontrolle lief, arbeitete ich auf der siebten Ebene mit meinem Leuten an diesen Anzug. Es war ein militärisches Projekt und sollte primär gegen die Aliens eingesetzt werden. Anfangs wussten wir nicht, was los war, aber als mein Team die ersten Mutation aufwies, wusste ich, was los war.....” Mit einem,,Und wie haben sie überlebt oder vielmehr warum wurden sie nicht infiziert?!” unterbrach Bulldog die Geschichte der Dame.
,,Darauf wollte ich gerade kommen, Großer.” gab Tanja von sich, die scheinbar alles etwas lockerer betrachtete.
,,Ich befand mich in dem Anzug. Wir wollten ihn noch weiter modifizieren und ihn noch Schubdüsen für weite Sprünge verpassen, aber dann ging auch schon der Alarm los. Ich habe mich eine zeitlang dann im Hangar versteckt oder vielmehr in den Fahrzeugen, aber diese komischen Viecher haben mich dann auch gefunden. Und so blieb mir nur die Flucht übrig. Als ich eine laute Explosion vernahm, ahnte ich schon etwas schlimmes und bin dann runter von der siebten Ebene auf die achte gelaufen und na ja, dann seid ihr auch gekommen.” beendete sie ihren langatmigen Monolog.
Demion dachte nach. Sie weiß von den Supersoldaten-Programm und kennt die Anlage besser als wir, vielleicht wäre es besser sie am Leben zu lassen. Sein Gedankengang war kalt, jedoch nüchtern betrachtet logisch.
Er konnte nicht das Risiko eingehen, ein getarnten Infizierten in seiner Mitte zu haben. Vielleicht war sie, vielleicht auch nicht. Er musst abwägen. Sie konnte infiziert sein, denn dies sah man unter der Rüstung nicht. Allerdings hat sie sich eingemischt und vor einem Monstrum gerettet. Er würde sie im Auge behalten und sehr vorsichtig sein.
,,Sagen sie einmal.” wandte sich Klopfer an Tanja.,,Wie kriegen sie eigentlich Sauerstoff und Energie? Der Anzug ist klein und ich sehe nirgends ein Sauerstofftank oder eine Batterie.”
Darauf kicherte Tanja kurz und holte dann aus.
,,Nun der Anzug ist eine vollkommene Neuerung. Er wird durch meine Körperwärme aufgeladen und über einen komplizierten Prozess wandelt der Anzug auch Energie in Sauerstoff um.”
Da wurde der gebildete Marine hellhörig.
,,Wie? Energie in Sauerstoff? Wie soll das denn gehen?”
,,Das zu erklären, würde zu lange dauern. Aber ich könnte.......OH Nein.....Ich nehme sich schnell nähernde Subjekte auf den Radar war.” wurde Tanja plötzlich leicht panisch. Demion verstand.
,,VERTEIDIGUNGSREIHE BILDEN!”.........

Eine unbequeme Tatsache




Dunkelheit. Endlose Finsternis hatte sich um die heldenhaften Space-Marines und der Seraphim Tanja Markes gelegt.
Während die wahrscheinlich letzten lebenden Menschen in diesem Komplex panisch ihre Gausgewehre hin und herschwenkten, in der Hoffnung durch den schwachen Lichtkegel ihrer Scheinwerfer irgendetwas zu erkennen, kamen drohende Geräusche immer näher.
Fauchen, Kratzen und mehr. Irgendetwas umkreiste sie. An den hektischen und ebenso hörbaren Bewegungen der unsichtbaren Kreaturen konnte man ihr Verlangen spüren. Mordlust.
,,ZEIGT EUCH! BASTARDE!” brüllte Ventur und gab einige kurze Salven seines Gausgewehres in die Finsternis ab. Die Leuchtspur-Munition erleuchtete zwar nur kurz die Räumlichkeiten um sie, aber es reichte aus, um ihnen die Gefahr zu verdeutlichen.
Es war der Zerg-Konter!
Sie waren in Natura wesentlich größer, als man es auf den Skizzen hätte erkennen könnte. Ein Zergling wirkte gegen diese Bestien wie ein kleines kuscheliges Hündchen.
,,Was machen wir jetzt?” fragte Klopfer und man spürte förmlich seine Erregung in der Stimme.
,,Weglaufen wäre eine ganz gute Idee.” gab der ansonsten eher selten ängstliche Bulldog von sich.
Die Männer waren angespannt und dies hörte man ihnen auch an. Während Tanja Markes irgendwie ruhig war, obwohl sie kein psychologisches Training wie die Space-Marines genossen hatte. Vielleicht lag es auch an der Tatsache, dass sie durch das Interface ihres geschlossenen Helmes, alles ganz genau erkennen konnte, während ein Space-Marine des terranisches Militärs eher selten so etwas wie ein Nachtsichtgerät besaßen.
,,Vorsichtig.” sagte Tanja und riss unbewusst das Kommando der Truppe an sich.
,, Der Zerg-Konter reagiert auf potenzielle Bedrohungen. Er wird uns nicht angreifen, wenn er sich nicht bedroht fühlt.”
Für eine normale Chefingenieurin wusste sie verdammt gut über ein Projekt bescheid, dass sich in einem für sie gesperrten Bereich befand, dachte Demion und wurde etwas paranoid. Noch war ihm unklar, ob Tanja eine Verbündete war oder vielleicht gar etwas anderes. Wer konnte wissen, was sie unter der zierlichen, aber dennoch alles verdeckenden Rüstung befand. Vielleicht sogar ein Protoss, auch wenn diese Annahme unwahrscheinlich war.
Jedoch hatten sie in der kurzen Zeit in dieser gottverdammten Anlage zu viel erlebt, als das er noch irgendeine Vermutung verwerfen mochte, egal wie unsinnig sie erscheinen mochte.
Plötzlich schossen grelle kreischende Geräusche aus der Dunkelheit an ihre Ohren und ließen einem das Herz im Inneren zerspringen.
Es waren nicht die Geräusche des Zerg-Konters, nein, andere Wesen hatten diese Ebene betreten und diese waren noch wesentlich grauenhaften und abscheulicher, als man vermuten mochte.
,,INFIZIERTE!” schreckte Tanja hoch und versuchte ihre Angst zu unterdrücken, aber es gelang ihr nicht.
Ihr Verstand in den Händen der Furcht, ließ sie eine Handlung vollziehen, die sie nicht wollte.
Sie betätigte den Abzug ihrer Energiekanone, welche darauf einen grellen Strahl aus der gebogenen Mündung entließ.
Zischend teilte der Energiestrahl die Finsternis und fand auch sein Ziel. Ein Zerg-Konter wurde von der entsetzlichen Kraft dieser Waffe erfasst und an die Wand gedrückt, bis sein Körperpanzer der Energie nicht mehr standhalten konnte.
Der Todesschrei des Zerg-Konters war schrecklich und man mochte Mitleid mit dieser hässlichen Kreatur haben, wenn man dessen widerliches Ende mit ansah.
Laut knackend brach der Panzer und die Energie verteilte sich im Inneren dieses Monsters, solange bis der Körper des Zerg-Konters von der Kraft zerrissenen wurde. Die Männer konnten noch sehen wie die einzelnen Extremitäten durch den Raum flogen und nur wenige Meter vom abgetrennten leblosen Oberkörper klackend niedergingen.
Das hatte gereicht und die Zerg-Konter griffen an. Mit ihren langen Klauen bohrten sie sich in den gekachelten Boden und nutzten ihre Arme als Katapult, um noch schneller zu sein. Sofort eröffneten Ventur und Demion das Feuer, während Klopfer vollkommen aufgelöst neben ihnen stand. Obwohl Serius von Kar ein gebildete Mann war, so hatte er jedoch eine vernichtende Angst vor der Dunkelheit und davor gefressen zu werden. Und genau diese Furcht hielten ihn in ihren eisigen Klauen.
,,VERDAMMTE SCHEISSE! FASS DICH!” stieß ihn Bulldog unsanft aus seiner Paralyse. Aber es reichte aus, damit Klopfer ebenfalls das Feuer eröffnete. Das laute Donnern der Gewehre übertönte fast das Abprallen der Patronen von den harten Knochenpanzern der Zerg-Konter. Diese Biester schienen gegen reguläre Bewaffnung immun zu sein, aber warum züchtet man eine Kreatur, die vollkommen immun gegen die durchschlagende C-14 Munition der Gausgewehre war? Zwar kam diese Erkenntnis zu spät und auch definitiv im falschen Augenblick, aber der Zerg-Konter war nicht gegen die Zerg entwickelt worden, sondern gegen die Space-Marines. Demions Augen zitterten und seine Pupillen hatten nur noch die Größe von Stecknadelköpfen, so schlimm war diese Erleuchtung. Sie hatten keine Chance.
In diesem Augenblick ließ Bulldog seine an den Unterarmen montierten Flammenwerfer Tod und Vernichtung speien. Das Feuer versengte die Finsternis und die anstürmenden Zerg-Konter kamen ins stoppen. Sie wichen vor den Flammen zurück und fauchten es an.
,,Sie haben Angst. Aber warum? Ihr Panzer müsste......” überlegte Serius von Kar und konnte sich nicht wirklich einen Reim machen, denn ihr Panzer war so fest, dass sie selbst einen Feuer stand halten müssen.
,,Es sind nur Tiere und wie alle Tiere haben sie Angst auf meinen Grill zu landen.” gewann Bulldog sein kaum zu erschütternden Selbstbewusstsein zurück.
,,Spezial-Munition.” befahl Demion Claw und schaltete schnell in den Sekundär-Modus seiner Waffe um. Anders als die herkömmlichen C-14 Gausgewehre, welche noch im Broodwar-Konflikt eingesetzt wurden, besaß die erweiterte Version des C-14 Gausgewehres, eine zusätzliche Munitionzufuhr, die auch als sekundärer Modus bezeichnet wurde. So konnten die Space-Marines je nachdem entscheiden, welche Munition sie verwendeten. Besonders in den letzten Jahren hatten die gespaltenen Systemherrscher des jeweiligen Planeten mit erhöhten militärischen Aktionen gegen ihre direkten Nachbarn begonnen. Wie immer war Macht der ausschlaggebende Faktor, welcher allerdings durch die Propaganda der Aggressoren natürlich verändert wurde. Freiheit war die beliebteste Aussage. Das geknechtete Volk befreien. Damit wurden auch solche Abscheulichkeiten wie der Dedaluskomplex legitimiert und umgesetzt, schließlich ging es um die Freiheit, um Gerechtigkeit.
Bulldog hielt noch immer die Bestien auf Distanz, bis Demion, Ventur und Serius von Kar in die Hocke gingen, um zusätzliche Stabilität zu gewinnen, und einen wahren Sturm aus spitzen Geschossen auf die Tiere entfesselten.
Unerwarteter weise war die Munition mehr als Durchschlagend. Krachend schlugen sie gegen die Knochenplatten der Monstrositäten und rissen einzelne Fragmente aus der Panzerung heraus. Die feurigen Explosionen verängstigten den Zerg-Konter zusätzlich und ließen einige der Bestien in kopfloser Panik in die Finsternis fliehen. Jedoch nicht die Alpha-Tiere, diese stemmten sich mit einer seltenen Kraft gegen den tödlichen Hagel. Obwohl ihr Widerstand sinnlos war und nur von kurzer Dauer, konnte man den beeindruckenden Unterschied zwischen den dominierenden Zerg-Konter und seinen restlichen Rudel deutlich erkennen. Nicht nur, dass sie größer waren, nein, sie besaßen sogar dickere, gezackte Knochenplatten, die jeden Nahkämpfer schwer verletzt hätten.
Demion war erstaunt, denn über evolutionäre Unterschiede stand nichts in den Akten. Mal wieder eine verschwiegene Information, dachte der Totenkopfjäger grimmig.
Als auch der letzte verbliebene Zerg-Konter tot auf den Boden aufschlug und durch sein Körpergewicht einige Kacheln zersplitterten, war es unheimlich ruhig geworden.
,,DIE INFIZIERTEN!” sagte Demion Claw unwillkürlich laut.,,Verteidungsring beibehalten.” fügte er noch hinzu, als sie auch schon aus der Dunkelheit in den Radius ihrer Scheinwerfer traten. Es waren Space-Marines, wie sie, aber ihre Rüstungen waren komplett weiß. Nun wussten sie also was mit der Besatzung der abgestürzten Landefrachter Donnerkopf 1 und 2 passiert war.
Man konnte deutlich die widerlichen Auswüchse sehen, wie sie über die Rüstung krochen und mitunter pulsierten. An manchen Stellen war die Servorüstung aufgeplatzt, um den schleimigen Zacken und Stacheln zu weichen.
Ihr Verhalten war aber mehr als merkwürdig. Obwohl sie ich gegenüber standen, machten sie keine Anstalten anzugreifen. Sie standen nur vor ihnen und rührten sich nicht mehr.
,,Sollen wir die Typen abballern.” flüsterte Ventur leise über den Helmfunk, denn auch er wurde langsam aber sicher paranoid. Vielleicht glaubte er, dass die Infizierten sie abhören konnten.
Eigentlich hätte Demion diesen Vorschlag ohne Bedenken zugestimmt, aber in diesem Fall war er sich unsicher. Die Zerg-Konter hatten bereits so komisch reagiert und die infizierten Space-Marines taten dies nun ebenfalls. Irgendetwas stank hier zum Himmel. Die Frage war nur “WAS”!
Dann plötzlich bewegten sich die riesigen Infizierten wieder, aber schienen sie keine Notiz von der kleinen Gruppe zu nehmen.
Zwei der Infizierten sicherten die Umgebung mit ihren Gausgewehren, während die beiden weiteren Infizierten die zerschmetterten und zerschossenen Überreste der Zerg-Konter einsammelten.
Ventur ging eine Schritt weiter, obwohl Demion ihn gerade festhalten wollte, ging die Vogelscheuche direkt auf die Infizierten zu.
,,VENTUR! KOMM ZURÜCK! SOFORT! DAS IST EIN BEFEHL!” war Demion Claw außer sich und konnte nur noch eines tun. Er versuchte seinen eigenwilligen Kameraden zu decken. Gleiches taten Bulldog und Klopfer.
,,Ich glaube, er hat den Verstand verloren, falls er jemals einen gehabt hatte.” schimpfte auch Bulldog über Funk, denn auch er hätte niemals so etwas gewagt, zumindest nicht in dieser Anlage.
Demion rechtete jetzt fest, dass die Infizierten sie angreifen würden. Seine Finger zitterten. Der Stress schlug sich nun auf ihn nieder und keine Drogen konnten dies mehr verhindern.
Eigenartig war nur ihre Begleiterin. Sie war so still geworden und rührte sich nicht. Zur Salzsäule erstarrt.
Ventur stand nun direkt vor einem der Infizierten Space-Marines, dass er sogar die pumpenden und schleimigen Geräusche der unbekannten Organe an der Außenseite der Rüstung hören konnte.
Er hob die Hand und berührte das Visier des geschlossenen Helmes des Infizierten. Spätestens jetzt hätte er reagieren müssen, jedoch passierte nichts. Entweder waren die Infizierten blind oder sonst was. Um das Ganze auf die Spitze zu treiben, klopfte Ventur sogar gegen das Visier, aber eine Reaktion blieb aus.
Die Infizierten gingen ihrer unbekannten Aufgabe nach und ignorierten vollkommen die Gruppe.
,,Die kriegen überhaupt nichts mit. Was haben die nur?” ging Ventur fragend zurück zu seinen Leuten und bekam auch sogleich eine geharnischte Standpauke von Demion Claw zu hören.
,,Mach so einen verdammten Scheiß noch einmal und ich werde nicht zögern, dich zu erschießen. Ist das klar?” als Ventur ohne eine Notiz an ihm vorbei ging, wurde der Totenkopfjäger wütend, packte die Vogelscheuche an der Schulter und zog ihn zu sich.
,,IST DAS KLAR!!!!” wiederholte den letzten Satz laut und Ventur erwiderte nur ein kurzes “Ja”.
Mittlerweile hatten zwei der Infizierten ihre Aufgabe mit den aufsammelnd der Leichenteile beendet. Sie trugen Eingeweide und andere Körperreste in ihrem Armen und drehten Demions Team den Rücken zu. Sie verschwanden wieder. Ein Kreischen erfolgte von einem der Infizierte und die anderen beiden Infizierten wandten sich ebenfalls ab. Doch einer stockte seine Bewegung und blickte in die Dunkelheit. Demion Claw richtete seine Waffe auf den Unhold, als dieser langsam auf sie zukam.
Er oder vielmehr es blickte sich um, als würde es noch etwas suchen.
Von den anderen Space-Marines nahm er weiterhin keine Notiz, jedoch änderte sich dies als er die glänzende Rüstung von Tanja Markes erblickte.
Erst kreischte das Monstrum und brüllte dann.
,,VERRÄTERIN! UNWÜRDIGE! FÜR NENDRAN!” eröffnete die Missgeburt das Feuer. Schnell reagierte Demion und schoss den Infizierten von hinten durch den Kopf, was für den augenblicklichen Tod des Infizierten sorgte, aber es war zu spät. Tanja wurde von den mörderischen Geschossen getroffen und wie ein Spielball nach hinten geschleudert, bis sie auf eine Wand traf und dort keuchend liegen blieb.
Schnell eilte die Männer zu ihr und beachtete den monströsen Kadaver des Infizierten nicht mehr.
Demion beugte sich über Tanja und versuchte ihr zu helfen, aber sie schien das nicht zu wollen. Krampfhaft drückte sie ihre gepanzerten Hände auf eine stark blutende Wunde in der Höhe des Solar Plexus(Brustmitte).
,,OH MEIN GOTT.....!” verfluchte sich Klopfer für seine Untätigkeit. Hätten sie doch nur die Infizierten abgeknallt, dann wäre das nicht passiert.
Demion drückte die Arme von Tanja weg, obwohl sie ihm unerwartet starken Widerstand bot. Er hätte nicht gedacht, dass diese Frau der hydraulischen Kraft einer Servo-Rüstung standhalten würde, aber sie tat es.
,,Neeeeinnn......” flüsterte sie und versuchte immer noch Widerstand gegen Demion zu leisten. Der Totenkopfjäger dachte sich nichts dabei, viele schwer Verletzte ließen sich oftmals nur widerwillig helfen. Durch seine Ausbildung hatte Demion Claw auch gelernt erste Hilfe zu leisten, allerdings auf höheren Niveau.
Dann als er endlich ihre Arme beiseite gedrückt hatte, erkannte er, warum Tanja sich so gewehrt hatte.
Ihre Blut war lila, ebenso wie das Fleisch um die Wunde herum. Es gab keinen Zweifel. Sie war infiziert.....

Wer bist du?!



Der Dedaluskomplex hatte sich fürwahr in eine wahre Hölle verwandelt. Mutanten, Monster und Infizierten trieben sich in den Eingeweiden der weitläufigen Ebenen herum und bekämpften sich. So etwas wie Gnade kannte sie nicht. Alles Unbekannte wurde attackiert und bis zum Tode bekämpft. Das Erkundungsteam unter Demion Claws Führung hatte bisher überleben können, jedoch waren ihnen schon viele Rätsel aufgetan worden. Das oftmals merkwürdige Verhalten der Infizierten stellte sie vor eine Probe. Mal griffen sie an und dann ignorierten sie die Space-Marines völlig.
Hinter all diesen Fragen gab es nur eine Antwort, aber welche mochte das sein?


Einige Stunden später....


Die neunte Ebene war eine Zuchtstation gewesen und wurden von jenen Wesen bevölkert, die scheinbar für einen weitreichenden Krieg gegen einen anderen Magistraten gedacht waren. So vermuteten die Space-Marines. Die mutigen Männer hatten schon viel erlebt, aber noch nie das sich Infizierte gegenseitig attackierten.
Als sich herausstellte, dass ihre Retterin, Tanja Markes, ebenfalls infiziert war, so waren die Meinungen des Quartetts geteilt. Während Ventur auf eine sofortige Exekution bestand, war Demion Claw dagegen, denn er wollte endlich herausfinden, was hier gespielt wurde....



Tanja Markes erwachte auf den Grund der neunten Ebene. Zwei seltsame Lichter tanzten vor einem dunkelroten Hintergrund vor ihren Augen. Ihre Sicht war noch immer verschwommen. Sie hörte Stimmen, aber diese waren so unklar und verzerrt, dass es sich leicht um einen Streich ihres Gehirns handeln konnte. Ihr Schädel brummte als hätte dort ein Atomkrieg stattgefunden.
Langsam kam sie wieder zu sich. Nun erkannte sie auch, was dies für Lichter waren. Es handelte sich dabei um die Zündflammen am Unterarm von Bulldogs Flammenwerfern und sie glaubte auch, dass dieser Hüne keine Probleme hatte sie in ein Häuflein Asche zu verwandeln.
,,EINE FALSCHE BEWEGUNG UND DU LANDEST AUF MEINEN GRILL!" vernahm sie die metallisch verzerrte, einschüchternde Stimme von Bulldog.
Sie war immer noch etwas benommen und tastete sich wie ein kleines Kind voran. Dies gefiel dem Marodeur überhaupt nicht, worauf hin sich Bulldog gezwungen sah, seiner Drohung Nachdruck zu verleihen, indem er der zerbrechliche Frau einen wuchtigen Tritt versetzte.
Tanja wurde zurückstoßen und knallte mit den Rücken gegen die Wand, jedoch spürte sie den Schmerz nicht. Ihr Körper war irgendwie taub. Ein plötzlicher Adrenalinstoss, erschaffen aus purer Angst, peitschte durch ihre Ader. Blitzschnell fasste sie sich an den Kopf und war erleichtert, als sie ihren Helm unter den scharfen, mutierten Fingerkuppeln spürte.
Gott sei Dank, schnaufte sie innerlich und ignorierte vollkommen eine weitere Drohung von Bulldog.
Zwar war sie infiziert, stand jedoch nicht unter SEINEM Einfluss und das beruhigte sie sehr.
Erst jetzt bemerkte die gelernte Chefingenieurin den weißen Verband um ihren Oberkörper. Er war teilweise blutig, jedoch recht sauber. In einer Metallschüssel, die eigentlich ein Fressnapf der Zerg-Konter war, befanden sich einige blutige C-14 Geschosse und auch ein abscheuliches Instrument, welches nicht weniger blutbesudelt war und mit dessen Hilfe man sie wohl verarztet hatte.
Es war ein großes Wunder. Die Space-Marines hatten sie nicht erschossen. Warum wollte sie nicht wissen, denn sie konnte es sich denken. Als die ersten Supersoldaten erschaffen wurden, hatte sie Kontakt mit einigen Space-Marines die noch nicht genetisch verändert worden waren. Da diese Männer selten eine Frau sahen, kamen sie recht schnell ins Gespräch und sie lernte relativ viel über die Vorgehensweise der Space-Marines. Ein Grund, warum sie noch am Leben war.
Teile ihrer Rüstung lagen nicht unweit von ihr in einer weiteren stählernen Schale. Sie war wirklich beruhigt, dass nur die Rüstung an den verletzten Körperteilen abgenommen wurde und nicht an intimerer Stellen. Warum sie jetzt, in diesem Moment, in ihrer Lage, gerade über so etwas nachdachte, war ihr schleierhaft. Vielleicht war es die Urangst einer jeden Frau vergewaltigt zu werden, allerdings bot Tanja Markes dafür nicht viel Anlass.
Die Infektion war fast abgeschlossen und hatte ihre ansonsten weiche, seidige Haut in eine schroffe, teilweise mit winzigen Stacheln überzogene Oberfläche verwandelt. An den Armen und Beinen verliefen fingerbreite, tentakelähnliche Schläuche über ihre Haut und verschwanden an unterschiedlichen Teilen des Körpers wieder. Diese ekelhaften Ader pulsierten. Es war einfach nur widerlich. Ihr ansonsten kurzes, rotes Haar war ihr ausgefallen und stattdessen hatte sich dort viele, spitze Stachel von unterschiedlicher Dichte und Breite. Gleiches galt für ihr Gesicht. Ihre Augen funkelten in einem bedrohlichen Orange. Nur die Nase war erhalten geblieben und ihre Lippe, wobei Letztere etwas voller geworden waren. Ihr Gebiss hatte schon seit der Infektion komplett verändert. Tanja Markes erinnerte sich noch an das Fieber und wie sie ihre Zähne einzeln erbrochen hatte. Nun befanden sich in ihrem Mund sichelartige Dolche. Obwohl es eher nichtig war, schienen ihre Finger und Fußnägel noch vollkommen intakt und sich kaum verändert zu haben. Von ihrer einstigen Schönheit war wirklich nicht mehr viel übrig. Vielmehr erinnerte sie an ein Monster, dass selbst die Hölle nicht ertragen konnte.
Plötzlich tauchte Demion Claw auf, jenen Space-Marine, den sie glasklar als den Anführer ausmachte.
Der Totenkopfjäger beugte sich zu ihr runter und fragte dann mit freundlicher Stimme.
,,Verzeihen sie den rüden Umgang, allerdings sind wir uns nicht sicher, was wir von ihnen halten sollen. Ich rechne ihnen die Hilfe gegen den Zerg-Konter hoch an und dies ist auch ehrlich gesagt der einzige Grund, warum sie überhaupt noch leben."
Nun erkannte Tanja Markes auch das Zeichen auf seinen Schulterpanzer und wurde blass. Totenkopfjäger. Sie hatte einige davon hier unten gesehen und allesamt waren gewissenlos gewesen. Sie überwachten das Projekt der Supersoldaten, so hieß es, aber als der Ärger hier anfing waren sie nicht mehr hier. Sie hatte sich schon lange Gedanken darüber gemacht, jedoch noch keine richtige Antwort gefunden. Wichtig war nur, dass sie nicht den Helm abnahm.
,,Also beginnen wir mit der obligatorischen Befragung. Bevor wir beginnen möchte ich sie darauf hinweisen, dass eine Lüge nicht nur uns in Gefahr bringen wird, sondern auch sie, denn sie werden uns von nun an begleiten." sagte der Totenkopfjäger.
,,Frage eins:,, Was ist hier passiert?" Auf diese Frage antwortete Tanja Markes sachlich.
,,Genaues weiß ich nicht, aber ich vermutete es hängt mit diesen Supersoldatenprojekt zusammen. Denn als das Chaos ausbrach, nahmen die Supersoldaten zuerst die Lüftungskontrolle unter ihre Kontrolle und verströmten den Virus in der Anlage und dann öffneten sie die Käfige, sogar der Versuchssubjekte und der Tiere."
Auch wenn sie nicht durch das Visier des Space-Marines sehen konnte, so ahnte sie seinen Gesichtsausdruck.
,,Ich bin etwas skeptisch, Ms. Markes. Als wir durch diesen Komplex spazierten, waren die Labors mit den genetischen Experimenten streng gesichert. Ich möchte sie nicht beleidigen, allerdings glaube ich nicht, dass eine Chefingenieurin Zutritt zu solch sensiblen Bereichen hat. Warum sollten wir ihnen die Geschichte glauben? Zumal sie behauptet haben nicht infiziert zu sein? Erklären sie uns das!" wurde die Stimme von Demion Claw härter.
,,Ich wollte nicht, dass ihr mich umbringt. Ich bin vielleicht infiziert, aber ich bin kein Zerg. Ich bin ein Mensch. Und warum ich von diesen Supersoldatenprojekt wusste? Männer sind sehr redselig, wenn man mit ihnen geschlafen hat." Natürlich konnte Tanja sich jetzt denken, was man von ihr hält. Schlampe oder eine Spionin. Eine Frau kann nicht fast zwei Jahre in einem Bunker leben und ohne sexuelle Beziehung auskommen. Gleiches gilt auch für die Männer. Niemand hält das aus, auch wenn der körperliche Kontakt im Dedaluskomplex verboten war.
,,Ich schätze, sie haben sich nicht beim Geschlechtsakt infiziert und wenn doch dann nicken sie nur, denn ich will nichts weiter darüber hören." erwiderte der Totenkopfjäger.
,,Nein, es war als ich teilweise im Anzug....." brach sie plötzlich ab, denn ihre Stimme hatte sich plötzlich verändert. Sie war wesentlich tiefer geworden und hörte sich an, als würde sie mit einem Schluck Wasser im Mund sprechen. Diese verdammte Infektion schritt noch weiter voran und sie wusste nicht, wann sie endete.
,,Verstehe." entgegnete Demion kurz und stand wieder auf. Er hob sein längliches Gaussgewehr und schien zu überlegen, was er tun sollte.
Dann wurde es still. Die beiden Space-Marines unterhielten sich über Funk und hatten die äußeren Lautsprecher an ihren Servorüstungen ausgeschaltet..
Plötzlich hörte sie schwere Schritte und zwei weitere Space-Marines kamen in das knappe Licht der Scheinwerferkegel. Ihre Anzüge wirkten weniger elegant und beeindruckender, als jene des Hünen und des Totenkopfjäger, aber es waren auch ältere Modelle. Das erkannte sie sofort.
Sie guckte die Gestalten an und versuchte zu erahnen, was sie besprachen, jedoch scheiterte dieser Versuch. Wahrscheinlich besprach man ihren Tod. Schließlich war sie ein Sicherheitsrisiko. Sie hätte auch so gehandelt.
Doch dann tat sich etwas. Der Totenkopfjäger und sein Kumpane wendete sich ab und verschwanden langsam in der Dunkelheit der neunten Ebene. Die beiden anderen Space-Marines kamen nun auf sie zu.
Einer von ihnen hielt seine Waffe auf sie gerichtet, während der Andere vor ihr stand und sich vorstellte.
,,Also gut, dann bringen wir es hinter uns. Ich bin Ventur, genannt die Vogelscheuche. Ich habe keine Ahnung, was du bist und wieso man dich am Leben lässt, aber egal. Anders als unser großer Anführer sind wir nicht gerade zimperlich. Das heißt, solltest du Lügen, wird mein Kamerad dir ins Bein schießen und sich dann langsam hocharbeiten. Haben wir uns verstanden?" Ventur erwartete eine Antwort. Ungeduldig lud Serius von Kar sein Gaussgewehr mit einem Klacken durch. Nun hatte Tanja Markes wirklich Angst. Dieses Duo machte ihr Angst.
,,Der Zergvirus ist ausgebrochen. Habt ihr ein Gegenmittel?" scheinbar hatte Ventur nicht nachgedacht, sonst hätte er sich die Frage sparen können. Und somit antwortete Tanja Markes auch knapp.,,Nein."
Scheinbar gefiel ihm die Antwort nicht, jedoch konnte er nichts dagegen machen.
,,Die Ladestationen für die Servorüstungen wurden zerstört oder versteckt, warum wurde das getan?" wollte er wissen, denn hier auf der neunten Ebene gab es Ladestation, allerdings war sie versteckt worden. Man hatte Mittels einiger zusammengeschweißter Platten eine Wand erschaffen. Nur Klopfer war es aufgefallen, dass die Metallwand in mitten einer Neoleuchte platziert worden war, weshalb man eigentlich erahnen konnte, dass sich dahinter etwas verbarg. Mit gemeinsamer Kraft hatte sie die Wand entfernt und konnten ihre Energiereserven wieder aufladen. Natürlich hatten sie Demion Claw davon unterrichtet, aber sie mussten auf die Infizierte aufpassen. Deshalb gingen sie immer zu zweit an die Ladestation. Während sich der Eine wieder auflud, musste der Andere Deckung geben.
,,Als die Supersoldaten uns angriffen, zerstörten sie die Ladestationen für die Space-Marines, damit man ihnen keinen Widerstand leisten konnte. Meine Techniker hatten einige Ladestationen versteckt für den Fall, dass unsere Jungs siegreich sein würden. Leider wurden sie infiziert oder abgeschlachtet. Ich habe gesehen wie die Supersoldaten vorgingen. Sie waren so stark mutiert, dass sie die Space-Marines förmlich aus ihren Rüstungen rissen. Da sie Angst vor den Wissenschaftlern hatten, wurden die meisten getötet. Gleiches galt für die Techniker. Nur ich und Xersis sind übrig."dann verfluchte sie sich selbst, dass sie Xersis erwähnt hatte. Die Reaktion erfolgte sofort.
,,Wer ist Xersis? Ein weiterer Infizierter? Etwa so was wie Du?" schnaubte Ventur und packte Tanja Markes mit seinem eisernen Händen am Hals. Sie bekam kaum Luft.
,,Ein Freund. Er hat sich in der Bastion versteckt. Vielleicht *Hust* kann er helfen?" keuchte sie bis die Vogelscheuche sie endlich losließ.
,,Gut. Wo ist diese Bastion und wie kommen wir dahin." ging Ventur unruhig auf und ab.
,,Die Bastion befindet sich zwischen der elften und zwölften Ebene. Sie wurde zwar errichtet, aber nie genutzt. Wir haben diesen begrenzten Raum oft für unsere Pokerabende genutzt. Xerxis hatte während des Supersoldatenprojektes starke Zweifel an der Sache und hatte vorgeschlagen die Räumlichkeiten auszubauen. Recht hatte er, wie man sieht."sagte Tanja Markes und schämte sich. Wenn sie herausfinden würden, was Xerxis war... sie wollte den Gedanken nicht zu ende führen.
,,Gut eine Frage hätte ich noch.....WER IST NENDRAN!".....


Yay, so weit ist Deva bisher!

Nochmal Hammer Geschichte!!!

MFG Bad?

Edit: Das dürfte wohl die längste Seite auf SC2:Source sein die es jemals gegeben hat^^ :roll:
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Beitrag von Deva »

Danke Bad?, du gast dir richtig Arbeit gemacht. Vielen Dank.



Hallo Leute, ich melde mich mal zu Wort. Ich habe vor kurzem eine PN erhalten von Al Fifino, der ein ähnliches Forum leitet und scheinbar scheint meine Geschichte so gut zu sein, dass ein gewisser Xellos sich erdreistet hat, sie einfach auszustellen und sich dafür zu feiern.
Leute, ich habe kein Problem damit, wenn ihr sie austellen wollt, aber bitte schmückt euch nicht mit fremden Feder. Ich bin ziemlich angefressen über diese Tatsache, allerdings auch zugleich etwas geschmeichelt, dass es meine Geschichte war. Hier ist der Link. Ansich ein schönes Forum, aber dieser Ideendiebstahl ist wohl das Letzte.

http://board.ogame.de/thread.php?thread ... r=0&page=1
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Beitrag von Infiltrat0r »

Deva hat geschrieben:Danke Bad?, du gast dir richtig Arbeit gemacht. Vielen Dank.



Hallo Leute, ich melde mich mal zu Wort. Ich habe vor kurzem eine PN erhalten von Al Fifino, der ein ähnliches Forum leitet und scheinbar scheint meine Geschichte so gut zu sein, dass ein gewisser Xellos sich erdreistet hat, sie einfach auszustellen und sich dafür zu feiern.
Leute, ich habe kein Problem damit, wenn ihr sie austellen wollt, aber bitte schmückt euch nicht mit fremden Feder. Ich bin ziemlich angefressen über diese Tatsache, allerdings auch zugleich etwas geschmeichelt, dass es meine Geschichte war. Hier ist der Link. Ansich ein schönes Forum, aber dieser Ideendiebstahl ist wohl das Letzte.

http://board.ogame.de/thread.php?thread ... r=0&page=1
Also ich finde so etwas echt sch**ße. Finde so etwas ist echt eine Frechheit! Ich spiele selbst OGame und bin auch ab und zu im Forum unterwegs(Daher auch die Idee von meinem neuen Forum-Spiel), aber auf so etwas bin ich noch nicht gestoßen.

Ehrlich gesagt finde ich die Zusammenfassung von Bad? etwas störend, da man extrem lange scrollen muss und andere Posts darunter untergehen.
"Die Benutzung von Kondomen verschlimmert das Aids-Problem" - Papst Benedikt XVI.
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Beitrag von NICOLAS »

jaja da surft man durch internet und kuckt vileicht geht irgedn wo wie weiter geht und das komt man ogame forum ohh is ja die gleiche geschichte nartürlich hab ich es dan direkt alaphonse gesagt under hat sich ja dan auch drum gekümmert :D
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Beitrag von GarfieldKlon »

Deva hat geschrieben: [...]Al Fifino, der ein ähnliches Forum leitet und scheinbar scheint meine Geschichte so gut zu sein, dass ein gewisser Xellos sich erdreistet hat, sie einfach auszustellen und sich dafür zu feiern.
Oh weia. Ist ansich ein alter bekannter aus diesem Forum , der hier geflogen und hat sich auch gerne öfters mit fremden Federn geschmückt von unseren Sachen in seiner Homepage.
Wirklich schade das er immernoch nichts dazu gelernt hat. :augenroll:
Zuletzt geändert von GarfieldKlon am 08.12.2008, 16:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Ace
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Beitrag von Ace »

Erst mal willkommen im Forum NICOLAS
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chrisolo
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Beitrag von chrisolo »

Oh man, jetzt erinner ich mich wieder an den Typen. Der war echt nervig und ist unter anderem auch wegen Klau von Inhalten dieser Seite gebannt worden. Schade, dass du jetzt sein Opfer geworden bist. Sowas ist einfach nur sehr schade. Immerhin konntest du klarstellen, dass du der Autor bist.


MfG
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admiral-nexus
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Beitrag von admiral-nexus »

Wenn ich dies Seite öffnen will wo das geklaute drinnsteht, schaffe ich es nicht wegen irgendetwas. Aber ist eigentlich auch egal weil ich es mir lieber nicht ansehen will :wink: .Aber ich bin auch ein bisschen sauer darüber. Ich meine ich würde das niemals machen. Kann sein das ich das gemacht habe aber dann ohne das ich es bemerkt habe. :oops:
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NICOLAS
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Beitrag von NICOLAS »

so hab mal ne frage zum text wenn die den techniker der da ihn diesne hangar rumsingt finden haben die ja ihre Visiere hoch müsten die dan nicht auch infiziert sein???
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