Community Report #3: Rückblick auf Starcraft 2
Verfasst: 12.12.2008, 12:57
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Community Report #3
Rückblick auf Starcraft 2
Liebe Community,
da der letzte Community Report mehr um Starcraft und sein Add-on Broodwar gehandelt hat und wir ja eigentlich eine Starcraft 2 Fanseite sind, haben wir uns nun in diesem Community Report wieder nur Starcraft 2 zugewidmet und uns überlegt wie wir euch dies darbieten können.
In den letzten Wochen und Monaten konnte unser ganzes Team Starcraft 2 antesten und so haben wir uns entschieden längere Rückblicke auf die Spielzeit zu schreiben. Diese Rückblicke sind nicht rein technischer Natur, sprich behandeln nicht ausführlich die Fakten, sondern eher emotionaler subjektiver Natur. Natürlich basiert das alles nur auf unseren Meinungen und kann auch vollkommen von euren Vorstellungen abweichen, aber dies soll auch nur ein Denkanstoss für euch sein, damit ihr durch unsere Zeilen hindurch sehen könnt ob euch Starcraft 2 gefallen wird oder nicht und so auch einen evtl. besseren Einblick in die Welt von Starcraft zu erhalten.
Doch genug der einleitenden Worte, wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen und hoffen auf Feedback und auch eigene Erfahrungsberichte eurerseits.
Rom war einmal... alle Wege führen nach Berlin
ein Artikel von A-Knopf
Es erscheint fast wie im Traum, wir sind doch tatsächlich von Hamburg (bzw Bremen) nach Berlin gefahren um dort Starcraft 2 anzuspielen und noch am gleichen Tag wieder zurück zu fahren. Wir – das sind Exekutor[NHF] und A-Knopf – hatten die Möglichkeit auf dem IFNG, das am 31.10 in Berlin stattfand, eine – auf diesem eSports-Event – eher kleine Nebenattraktion namens Starcraft 2 zu genießen, und während aus den hinteren Bereichen der Halle die Shoutcaster bei Counterstrike und Warcraft 3 ihre Stimme überbeanspruchten vertieften wir uns in die Welt von Zerg, Terranern und Protoss. Doch am besten fange ich vorne an.
Als wir im Battle.net Forum den Post zum IFNG gelesen stand fest: Wir fahren nach Berlin, diese Chance wollte wir uns einfach nicht entgehen lassen. Was allerdings auch feststand: Es würde eine lange Fahrt werden und wir würden lange anstehen müssen um mal selbst “Hand anlegen” zu können. Aber egal, das war es uns wert.
Nachdem Exekutor mich in Hamburg abgeholt hat wurde mir schnell eines klar: Die Fahrt würde nicht so lange dauern wie erwartet hatte, denn Exekutor prügelte den Wagen mit konstanten 6000 Umdrehungen über die Autobahn, wann immer es der Verkehr (und natürlich auch die Geschwindigkeitsbegrenzung *hust* *räusper*) zuliesen.
So kam es dann, dass wir sogar fast pünktlich – um 19.05 Uhr – vor dem Postbahnhof in Berlin standen und uns ungeduldig in die Reihe der Wartenden stellten und versuchten einen Blick nach Innen zu erhaschen, um zu sehen wieviele PCs wohl für Starcraft 2 aufgebaut worden waren.
10 Minuten und 3 Euro Eintrittsgeld später war es dann soweit, wir waren in der Halle und ließen Getränke- so wie Snackbars unbeachtet links liegen, ignorierten auch die Leinwand samt Bestuhlung, auf der wohl später am Abend die ESL-Spiele gezeigt werden sollten, und wandten uns direkt dem Stand, dessen Banner keine Zweifel lies, dass es sich hierbei um Starcraft 2 handeln muss, zu.
Um die Deko in der Mitte herum waren 18 Laptops aufgebaut an denen auch schon fleißig gezockt wurde, allerdings gab es zu unserer Überraschung und natürlich zu unserer Freude kaum eine Warteschlange. Wir stellten uns also hinter die erstbesten Laptops und gucken den Leuten dabei zu wie mit den bekannten Einheiten um die Vorherrschaft auf der Karte kämpften. Dann endlich war es soweit, das Spiel war vorbei und ich war an der Reihe meine allererste Partie Starcraft 2 zu spielen.
Das Hauptmenu war sehr schlicht gehalten, ein Planet hier, ein bisschen Weltraum da, nur ein recht kleines Fenster in dem man seine Rasse und den Schwierigkeitsgrad des PC-Gegners einstellen konnte. Ich musste nicht lange überlegen, geradezu automatisch wählten meine Hände die Zerg aus und auch der Schwierigkeitsgrat war schnell gefunden, ich wollte mich gleich an einem “schwerem” Gegner probieren. Nachdem die erfreulich kurze Ladezeit vorbei war, ging es los.
Mein erster Eindruck war gespalten. Einerseits war es das vertraute Bild aus Starcraft 1 und natürlich auch aus den zahlreichen Screenshots, die man sich vorher angeguckt hat. Gleichzeitig wirkte es aber auch irgendwie fremd und ungewohnt. Welchen Anteil die langsame Maus und die komische Tastatur oder die simple Tatsache, dass man an einem Stehpult spielen musste daran hatten, kann ich allerdings nicht sagen. Außerdem war die Grafik nicht die, die man aus den diversen Screenshots kannte. Das lag zum einen an der Auflösung, die bei diesem ersten Spiel noch sehr niedrig war, aber auch daran, dass man nur auf der niedrigsten Grafikeinstellungen spielen konnte, wie Xordiah und später erzählte.
Schnell baute ich meine erste Drohne, während ich den anderen Drohnen dabei zusah wie sie sich auf meinen Befehl hin automatisch auf die Mineralienblöcke verteilten. Wieviele Diskussionen hatten wir darüber schon geführt? Ach egal, jetzt wird erstmal gezockt!
Erstmal auf der Karte zurecht finden, da kommt auch schon die Hilfestellung von Exekutor, das ist wohl eine 2-Spielerkarte. Also schnell den Overlord ans andere Ende der Karte schicken. Huch? Das ist ja das Jungle-Terrain, das ist mir ja noch garnicht aufgefallen. Der Kampf gegen die ungewohnte Tastatur ging noch weiter, bis ich die ersten Zerglinge hatte, die allerdings noch nutzlos vor den Mineralien rumstanden. Ich hatte doch glatt vergessen, dass die Hatchery einen Sammelpunkt für Arbeiter und einen für Einheiten hat, und überhaupt – diese ganzen neue Features zu benutzen viel anfangs garnicht leicht. Naja egal, erstmal ein bisschen Stress schieben, mit 4 Zerglingen werde ich meinen Gegner sicher nicht bezwingen aber doch zumindest schonmal ein bisschen kämpfen können. Als meine ersten 4 Zerglinge den Gegner erreichten hatte er schon 4 Berserker – keine guten Aussichten. An einer Stelle mit hohem Gras, das ja die Sicht versperrt, konnte ich die Berserker allerdings abhängen und mich doch noch in die Basis schleichen, hah! Was für ein Geniestreich! So intuitiv kann man also mit dem Terrain in Starcraft 2 umgehen.
Dieses Hochgefühl lies allerdings nach, als ich feststellen musste, dass 4 Zerglinge in Starcraft 2 auch nicht effektiver sind als in Starcraft 1. Das neue Pathfinding der Sonden machte es schwer einen Schwachpunkt zu finden, weil sie sich selten gegenseitig blockierte und immer sofort angriffen, sobald ich ihnen schaden wollte. Außerdem gab es da ja noch die 4 Berserker die eine Rechnung mit mir offen hatten.
Schließlich schaffte ich es noch den Computergegner ein bisschen abzulenken, aber als er wenige Minuten später mit einer beachtlichen Berserker-Armee in meine Basis kam, konnten der Spinecrawler und die Königin auch nicht mehr viel ausrichten. Das war es also, mein erstes Spiel in Starcraft 2. Es war irgendwie fremd aber sehr unterhaltsam und auf alle Fälle aufregend.
Jetzt war erstmal Exekutor dran, ich war schon gespannt wie sich die Protoss so machen würden, doch zunächst ein Rückschlag. Der Server, auf dem Starcraft 2 lief (es war nicht local auf den Laptops installiert) war abgeschmiert und jetzt mussten Xordiah und ein technischer Mitarbeiter erst wieder alles in Gang bringen. Das gab uns Gelegenheit uns mit den Leuten in der Umgebung zu unterhalten unter denen, wie sich später herausstellen sollte, auch Ultima aus unserem Forum befand. Dabei wurde schnell klar, dass auch einige Counterstriker dabei waren, die einfach mal Starcraft 2 antesten wollten. Ein Blick auf die Uhr: In 30 Minuten fängt das Counterstrike-Event auf der Leinwand an.
Einige Minuten später nahm wieder alles seinen Lauf und während Exekutor seine ersten Warpknoten baute und dabei in gewohnter Manier die Tastatur malträtierte, erfuhren wir, dass demnächst der Mutliplayer freigeschaltet werden würde, so dass wir auch gegeneinander spielen könnten, die Nachricht verbreitete sich natürlich wie ein Lauffeuer.
Abermals einige Minuten später konnte ich also im Hauptmenu nicht mehr den Schweirigkeitsgrat auswählen, dafür gab es einen Button “Spieler suchen”
Obwohl ich mir eigentlich vorgenommen hatte möglichst viel auszuprobieren überwog doch die Liebe zu den Zerg, sodass ich mein erstes Mutliplayerspiel wohl als Zerg bestreiten würde. Der Ladebildschirm war vorbei, schnell schickte ich wieder meine Drohnen auf die Mineralien und tippte “glhf” in die Chatzeile. Ich hatte mir zum ziel gesetzt Schaben zu bauen und dann mit ein wenig Mikro und Glück meinen Gegner zu besiegen. Da ich aber nicht wusste welch Rasse mein Gegner spielte musste ich erstmal scouten gehen, das fügte sich eigentlich recht gut in meine BO ein, die man – etwas Erfahrung mit Starcraft 1 vorausgesetzt – recht intuitiv einhalten konnte. Im earlygame wirkte alles recht passend und wohlüberlegt, dass die Drohnen dabei “nur” 5 statt den gewohnten 8 Mineralien pro Gang abgaben, viel garnicht weiter auf – noch nicht.
Dann war mein Gegner gefunden, ein Protoss. Da ich aber sowieso nicht wusste welche Einheit wogegen wirklich gut ist, lies ich nicht von meinem Plan ab und techte so schnell wie möglich auf die Schabe. Und da kam die neue Gasmechanik zum Einsatz.
Nachdem der erster Extraktor, der übrigens eine sehr geniale Aufbauanimation hat, die etwas an die Gebäude der Untoten bei Warcraft 3 erinnert, fertiggestellt war und auch in Betrieb genommen wurde, schoss meine Gasanzeige nach oben.
Zwar war der Extraktor schnell erschöpft und musste erstmal wieder “aufgeladen” werden, aber das Gas reichte um die erforderliche Techstufe zu erreichen. Nachdem meine 2te Hatchery fertig war, begann meine Schabenproduktion richtig ins Rollen zu kommen, doch mein Gegner war natürlich auch nicht untätig gewesen. Gerade als ich angreifen wollte, kam mir seine Armee entgegen und es kam zu einem Kampf auf neutralem Terrain. Dabei haben sich die Schaben als überraschend träge erwiesen, ich hätte sie mir irgendwie agiler vorgestellt. Allerdings habe ich sicher nicht optimal gemikrot, da ich nicht einmal das Eingraben erforscht hatte, außerdem hatte ich natürlich zu so einem frühem Zeitpunkt auch noch nicht die erforderliche Techstufe um das Regenrationsupgrade zu erforschen. Das Ende vom Lied wird euch bekannt vorkommen, meine Basis wurde erbarmungslos zerstückelt und so blieb mir nichts übrig als mit einem “gg” das Spiel zu verlassen.
Erst jetzt bemerkte ich, dass das Event auf der Leinwand schon im vollem Gange war, dieses Spiel hatte, obwohl es gemessen an Spielen in Starcraft 1 sicher nicht das beste oder spannendste war, meine volle Aufmerksamkeit gefesselt. Ein Blick nach rechts verriet mir, dass es Exekutor wohl nicht anders erging, denn er starrte hochkonzentriert auf seinen Bildschirm.
Ein Blick über die Schulter, niemand da der wartet. Also ab ins nächste Spiel. Nachdem die Zerg mir offenbar kein Glück gebracht hatten, wählte ich die Terraner, weil ich unbedingt den Thor probieren wollte. Schließlich gab es da ja mehr als genug Diskussionsbedarf und da wäre ein bisschen Spielpraxis sicher nicht das falsche um den Thor ins rechte Licht zu rücken. Der Ladebalken berührte das Ende und sofort startete das Spiel. Und da war es. Das Starcraft-Gefühl. Das typische surren der WBFs beim Abbauen der Mineralien, die Supplydepots, die zusammen mit der Kaserne die Rampe blockten, das war alles so vertraut – man fühlte sich direkt “zuhause”
Allerdings nicht ohne die neuen Animationen beim Bauen der Gebäude oder das Schlenkern der Armee der WBFs bei ihrem Gang zu der Baustelle zu bemerken, und das eine oder andere mal trotz der niedrigen Grafikeinstellungen heranzuzoomen und dabei zuzusehen wie das Depot aufgebaut wird.
Nachdem ich 2 Depots und 1 Barracks gebaut hatte, wollte ich testen ob mein Wallin auch dicht ist, und habe einen meiner Marines losgeschickt um zu scouten. Dabei musste ich feststellen, dass die Rampen deutlich breiter sind als in Starcraft 1 und ich noch ein Depot bauen müsste. Doch bevor es soweit war, wollte ich erstmal die Lücke mit einem Marine schließen und dabei viel mehr etwas mir vollkommen neues auf.
Wenn man eine Einheit an dem Wall-In vorbei nach unten schickt, macht der Marine, der die Lücke eigentlich schließt platz und lässt die Einheit vorbei, danach geht er wieder auf seine Position zurück. Das erleichtert es natürlich solche Positionen mit Einheiten abzudichten und gleichzeitig aber noch z.B. wegzuschicken. Ob das auch funktioniert wenn der Marine auf “Position halten” steht, weiß ich allerdings nicht.
Als ich meinen Gegner, wieder ein Protoss, gescoutet hatte, beschloss ich, erstmal nicht auf den Thor zu setzen, sondern erstmal die Rächer zu probieren, und ich sollte es nicht bereuen. Ich baute also erstmal eine Raffinerie und bemerkte schon kurze Zeit später wie mein Gas regelrecht in die Höhe schoss.
Wow, da braucht man die zweiten Raffinerie ja garnicht!
Aber falsch gedacht, schon nach recht kurzer Zeit ist die Raffinerie nämlich erschöpft und er muss sich erst wieder “aufladen”. Das dauert allerdings eine Weile, so dass man den schönen Gasvorrat schnell wieder aufbraucht und das Polster schnell verpufft. Ich schickte schnell meine WBFs an die Mineralien, damit sie wenigstens nicht nutzlos rumstanden und baute meine zweite Raffinerie.
Mit beiden Raffinerien hatte ich dann genug Gas um mir eine recht stattliche Rächerarmee aufzubauen, jetzt wartete ich nurnoch darauf dass mein Minenupgrade fertig würde und ich meine Schergen auf meinen Gegner hetzen könnte. Und dann kam mein Startschuss. Elegant schwebten die Rächer über die Karte und sprangen dabei unberührt über Klippen immer ihr Ziel fest im Blick. Als ich den Angriff startete erwartete ich meinen Gegner einfach ein bisschen nerven zu können. Ich sprang also die Klippe runter und begann auf die Sonden zu schießen. Die erste Salve. Einige Sonden waren vernichtet. Ungläubig starrte ich auf den Bildschirm, während ich hinter mir entzückte Zwischenrufe eines Zuschauers hört. Die zweite Salve. Es war kaum noch Sonden da, die überhaupt arbeiteten. Erstaunt und entzückt gucke ich mir an wieviel Schaden so ein Rächer überhaupt macht. Oha, nur 4? Da machen sich die 4 Bonusschaden auf leichte Rüstung aber bemerkbar. Die ersten Berserker kamen aus dem Nebel des Krieges zu mir gerannt um den jämmerlichen Rest an Sonden zu verteidigen, doch ich konnte noch meine 3te Salve abfeuern, die auch die restlichen Sondenbestände vernichtete und konnte noch die Minen, die ich erforscht hatte, auf die Nexus abwerfen um mich dann anschließend so zurück zu ziehen, wie ich gekommen war: Über die Klippen. Die Berserker lies ich dabei schadenfroh zurück und gucke mir noch von oben an wieviel Schaden die Nexus bekam. Es war nicht besonders viel aber auch nicht zu wenig. Man kann also nicht mal eben mit ein paar Rächern eine Nexus zerstören, man kann sie allerdings schon schwächen und dann später wiederkommen, wenn das Cooldown der Minen soweit ist, und weiter machen. Und genau das tat ich.
Ich wollte eigentlich nur rein, Minen legen, wieder raus. Dabei feuerte ich allerdings ausversehen eine Salve auf einen Berserker los, der sofort tot umfiel. Achja richtig! Berserker haben leichte Rüstung! Ich hatte Blut geleckt. Mit ein wenig Mikro und mit der Hilfe der Klippen schaffte ich es schließlich die Berserker zu töten ohne selbst große Verluste zu haben.
Ein Protoss sollte also entweder Charge oder noch besser Hetzer haben, wenn er es mit Rächern zu tun bekommt. Denn dank der Minen waren die Canons, die am Eingang der Basis standen, auch kein Problem für mich. Ich hatte meinen Gegner tatsächlich nur mit einer Gruppe Rächern besiegt! Und es hatte Spaß gemacht! Die Berserker von einer Ecke zur nächsten zu hetzen, dabei über Klippen abzukürzen und zwischendurch immer wieder einen zu töten, das war einfach genial.
Gerne hätte ich die Strategie nochmal probiert, aber hinter mir war ja ein Wartender gewesen, also ging ich rüber zu Exekutor, wo ich etwas nicht minder spannendes sehen konnte. Exekutor hatte nämlich in der Zwischenzeit einige Warpgates aufgebaut mit denen er einen zwar simplen, aber sehr gemeinen Plan verfolgte. Er flog mit einem Phasen-Prisma zur Basis des Gegners rüber und aktivierte dann den “Pylon”-Modus. Dann klickte er auf einen Button, der rechts unten aufgetaucht war, als er die Warpgates upgegradet hatte. Durch das Klicken dieses Buttons werden alle Warpgates, die gerade einsatzbereit sind, markiert. Alles was man dann noch tun muss ist Shift gedrückt zu halten und die Einheiten, die man haben will, im Bereich des Phasenprismas zu platzieren. Die Wirkung war verheerend. Der Gegner war vollkommen überrascht und hatte schon seine halbe Basis verloren bevor seine Armee überhaupt zur Verteidigung anrückte.
Während weiter hinten mittlerweile schon Warcraft 3 lief, was man vor allem an der gesteigerten Lautstärke der Shoutcaster merkte, machte mich an die nächsten Spiele. Mittlerweile hatte sich der Blick schon an Starcraft 2 gewöhnt und es kaum einem schon fast vertraut vor. Ich hatte sogar schon so etwas wie eine BO für einen Rächer-Harass, die das Problem mit den Geysiren in den Griff bekommen hatte. Da aber auch meine Gegner von Spiel zu Spiel besser wurden, hat der erste Angriff mit Rächern nicht mehr direkt zu Sieg geführt. Im weiteren Spielverlauf habe ich dann festgestellt, dass man – zumindest gefühlt – weniger Mineralien bekommt als in Starcraft 1. Das mag aber auch daran liegen, dass durch MBS das Makro leichter geworden ist und man die vorhandenen Produktionsgebäude besser ausnutzt.
Was mir sehr gut gefallen hat, waren die gelben Mineralien. Man merkt einen sehr deutlichen Unterschied ob man an einer normalen Exe oder an einer “guten” Exe expandiert hat. Auch wenn man offiziell “nur” 50% schneller abbaut, gefühlt war es mindestens das Doppelte.
Das ging sogar so weit, dass ich einmal bei 12 Supply eine Hatchery bei gelben Mineralien gebaut habe, dann meine Drohnen dahin transferiert habe und von da an mass Zerglinge gebaut habe (mit Speedupgrade). Die ca 12-15 Drohnen haben gereicht, dass ich noch zwei weitere Hatcherys bauen konnte und dann damit aus 4 Hatcherys Zerglinge bauen konnte. Auch wenn das natürlich eine weile gedauert hat. Anschließend bin ich dann mit den ersten 10 Zerglingen in die Basis des Gegners gerannt (der gerade seine Rampe verlassen hatte, das war Pech) und von da an gab es dann ein ewiges Hit'n'Run in seiner Basis, wobei immer mehr Ströme an Zerglingen in seine Basis kamen. Sodass die gelben Mineralien dann am Ende das Spiel entschieden haben.
Ein ganz ähnliches Spiel hatte ich direkt danach, als ich eine Fast Expansion versucht habe und mit einem Bunker gerusht wurde. Ich habe einfach in meiner Main 10 Zerglinge gebaut und bin dann in seine Mainbase, wo es dann zu recht intensiven Mikrokämpfen kam. Dabei kann ich mir durchaus vorstellen, dass das Makro nicht darunter leiden muss, wenn man etwas geübt ist. Gerade die verschiedenen Sammelpunkte für Einheiten und Drohnen helfen da schon enorm.
Einziger Wermutstropfen war, dass es öfters einen Bug gab, der das Spiel beendet hat oder dass man einen disconnect hatte. Es ist natürlich klar, dass so etwas in einer Alpha vorkommen kann, das Problem war nur, dass man dadurch selten in den späteren Spielverlauf kam und die high-end Einheiten sinnvoll testen konnte.
Nachdem um 12 Uhr die Laptops langsam ausgeschaltet wurden hat sich noch eine kleine Runde gefunden, die sich mit Xordiah über die Einheiten und Fertigkeiten unterhalten hat. Sie war zwar freundlich und stand Rede und Antwort aber wirklich neues konnten wir auch nicht in Erfahrung bringen, aber ich glaube das hat auch keiner wirklich erwartet.
Autor: A-Knopf
Community Report #3
Rückblick auf Starcraft 2
Liebe Community,
da der letzte Community Report mehr um Starcraft und sein Add-on Broodwar gehandelt hat und wir ja eigentlich eine Starcraft 2 Fanseite sind, haben wir uns nun in diesem Community Report wieder nur Starcraft 2 zugewidmet und uns überlegt wie wir euch dies darbieten können.
In den letzten Wochen und Monaten konnte unser ganzes Team Starcraft 2 antesten und so haben wir uns entschieden längere Rückblicke auf die Spielzeit zu schreiben. Diese Rückblicke sind nicht rein technischer Natur, sprich behandeln nicht ausführlich die Fakten, sondern eher emotionaler subjektiver Natur. Natürlich basiert das alles nur auf unseren Meinungen und kann auch vollkommen von euren Vorstellungen abweichen, aber dies soll auch nur ein Denkanstoss für euch sein, damit ihr durch unsere Zeilen hindurch sehen könnt ob euch Starcraft 2 gefallen wird oder nicht und so auch einen evtl. besseren Einblick in die Welt von Starcraft zu erhalten.
Doch genug der einleitenden Worte, wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen und hoffen auf Feedback und auch eigene Erfahrungsberichte eurerseits.
Rom war einmal... alle Wege führen nach Berlin
ein Artikel von A-Knopf
Es erscheint fast wie im Traum, wir sind doch tatsächlich von Hamburg (bzw Bremen) nach Berlin gefahren um dort Starcraft 2 anzuspielen und noch am gleichen Tag wieder zurück zu fahren. Wir – das sind Exekutor[NHF] und A-Knopf – hatten die Möglichkeit auf dem IFNG, das am 31.10 in Berlin stattfand, eine – auf diesem eSports-Event – eher kleine Nebenattraktion namens Starcraft 2 zu genießen, und während aus den hinteren Bereichen der Halle die Shoutcaster bei Counterstrike und Warcraft 3 ihre Stimme überbeanspruchten vertieften wir uns in die Welt von Zerg, Terranern und Protoss. Doch am besten fange ich vorne an.
Als wir im Battle.net Forum den Post zum IFNG gelesen stand fest: Wir fahren nach Berlin, diese Chance wollte wir uns einfach nicht entgehen lassen. Was allerdings auch feststand: Es würde eine lange Fahrt werden und wir würden lange anstehen müssen um mal selbst “Hand anlegen” zu können. Aber egal, das war es uns wert.
Nachdem Exekutor mich in Hamburg abgeholt hat wurde mir schnell eines klar: Die Fahrt würde nicht so lange dauern wie erwartet hatte, denn Exekutor prügelte den Wagen mit konstanten 6000 Umdrehungen über die Autobahn, wann immer es der Verkehr (und natürlich auch die Geschwindigkeitsbegrenzung *hust* *räusper*) zuliesen.
So kam es dann, dass wir sogar fast pünktlich – um 19.05 Uhr – vor dem Postbahnhof in Berlin standen und uns ungeduldig in die Reihe der Wartenden stellten und versuchten einen Blick nach Innen zu erhaschen, um zu sehen wieviele PCs wohl für Starcraft 2 aufgebaut worden waren.
10 Minuten und 3 Euro Eintrittsgeld später war es dann soweit, wir waren in der Halle und ließen Getränke- so wie Snackbars unbeachtet links liegen, ignorierten auch die Leinwand samt Bestuhlung, auf der wohl später am Abend die ESL-Spiele gezeigt werden sollten, und wandten uns direkt dem Stand, dessen Banner keine Zweifel lies, dass es sich hierbei um Starcraft 2 handeln muss, zu.
Um die Deko in der Mitte herum waren 18 Laptops aufgebaut an denen auch schon fleißig gezockt wurde, allerdings gab es zu unserer Überraschung und natürlich zu unserer Freude kaum eine Warteschlange. Wir stellten uns also hinter die erstbesten Laptops und gucken den Leuten dabei zu wie mit den bekannten Einheiten um die Vorherrschaft auf der Karte kämpften. Dann endlich war es soweit, das Spiel war vorbei und ich war an der Reihe meine allererste Partie Starcraft 2 zu spielen.
Das Hauptmenu war sehr schlicht gehalten, ein Planet hier, ein bisschen Weltraum da, nur ein recht kleines Fenster in dem man seine Rasse und den Schwierigkeitsgrad des PC-Gegners einstellen konnte. Ich musste nicht lange überlegen, geradezu automatisch wählten meine Hände die Zerg aus und auch der Schwierigkeitsgrat war schnell gefunden, ich wollte mich gleich an einem “schwerem” Gegner probieren. Nachdem die erfreulich kurze Ladezeit vorbei war, ging es los.
Mein erster Eindruck war gespalten. Einerseits war es das vertraute Bild aus Starcraft 1 und natürlich auch aus den zahlreichen Screenshots, die man sich vorher angeguckt hat. Gleichzeitig wirkte es aber auch irgendwie fremd und ungewohnt. Welchen Anteil die langsame Maus und die komische Tastatur oder die simple Tatsache, dass man an einem Stehpult spielen musste daran hatten, kann ich allerdings nicht sagen. Außerdem war die Grafik nicht die, die man aus den diversen Screenshots kannte. Das lag zum einen an der Auflösung, die bei diesem ersten Spiel noch sehr niedrig war, aber auch daran, dass man nur auf der niedrigsten Grafikeinstellungen spielen konnte, wie Xordiah und später erzählte.
Schnell baute ich meine erste Drohne, während ich den anderen Drohnen dabei zusah wie sie sich auf meinen Befehl hin automatisch auf die Mineralienblöcke verteilten. Wieviele Diskussionen hatten wir darüber schon geführt? Ach egal, jetzt wird erstmal gezockt!
Erstmal auf der Karte zurecht finden, da kommt auch schon die Hilfestellung von Exekutor, das ist wohl eine 2-Spielerkarte. Also schnell den Overlord ans andere Ende der Karte schicken. Huch? Das ist ja das Jungle-Terrain, das ist mir ja noch garnicht aufgefallen. Der Kampf gegen die ungewohnte Tastatur ging noch weiter, bis ich die ersten Zerglinge hatte, die allerdings noch nutzlos vor den Mineralien rumstanden. Ich hatte doch glatt vergessen, dass die Hatchery einen Sammelpunkt für Arbeiter und einen für Einheiten hat, und überhaupt – diese ganzen neue Features zu benutzen viel anfangs garnicht leicht. Naja egal, erstmal ein bisschen Stress schieben, mit 4 Zerglingen werde ich meinen Gegner sicher nicht bezwingen aber doch zumindest schonmal ein bisschen kämpfen können. Als meine ersten 4 Zerglinge den Gegner erreichten hatte er schon 4 Berserker – keine guten Aussichten. An einer Stelle mit hohem Gras, das ja die Sicht versperrt, konnte ich die Berserker allerdings abhängen und mich doch noch in die Basis schleichen, hah! Was für ein Geniestreich! So intuitiv kann man also mit dem Terrain in Starcraft 2 umgehen.
Dieses Hochgefühl lies allerdings nach, als ich feststellen musste, dass 4 Zerglinge in Starcraft 2 auch nicht effektiver sind als in Starcraft 1. Das neue Pathfinding der Sonden machte es schwer einen Schwachpunkt zu finden, weil sie sich selten gegenseitig blockierte und immer sofort angriffen, sobald ich ihnen schaden wollte. Außerdem gab es da ja noch die 4 Berserker die eine Rechnung mit mir offen hatten.
Schließlich schaffte ich es noch den Computergegner ein bisschen abzulenken, aber als er wenige Minuten später mit einer beachtlichen Berserker-Armee in meine Basis kam, konnten der Spinecrawler und die Königin auch nicht mehr viel ausrichten. Das war es also, mein erstes Spiel in Starcraft 2. Es war irgendwie fremd aber sehr unterhaltsam und auf alle Fälle aufregend.
Jetzt war erstmal Exekutor dran, ich war schon gespannt wie sich die Protoss so machen würden, doch zunächst ein Rückschlag. Der Server, auf dem Starcraft 2 lief (es war nicht local auf den Laptops installiert) war abgeschmiert und jetzt mussten Xordiah und ein technischer Mitarbeiter erst wieder alles in Gang bringen. Das gab uns Gelegenheit uns mit den Leuten in der Umgebung zu unterhalten unter denen, wie sich später herausstellen sollte, auch Ultima aus unserem Forum befand. Dabei wurde schnell klar, dass auch einige Counterstriker dabei waren, die einfach mal Starcraft 2 antesten wollten. Ein Blick auf die Uhr: In 30 Minuten fängt das Counterstrike-Event auf der Leinwand an.
Einige Minuten später nahm wieder alles seinen Lauf und während Exekutor seine ersten Warpknoten baute und dabei in gewohnter Manier die Tastatur malträtierte, erfuhren wir, dass demnächst der Mutliplayer freigeschaltet werden würde, so dass wir auch gegeneinander spielen könnten, die Nachricht verbreitete sich natürlich wie ein Lauffeuer.
Abermals einige Minuten später konnte ich also im Hauptmenu nicht mehr den Schweirigkeitsgrat auswählen, dafür gab es einen Button “Spieler suchen”
Obwohl ich mir eigentlich vorgenommen hatte möglichst viel auszuprobieren überwog doch die Liebe zu den Zerg, sodass ich mein erstes Mutliplayerspiel wohl als Zerg bestreiten würde. Der Ladebildschirm war vorbei, schnell schickte ich wieder meine Drohnen auf die Mineralien und tippte “glhf” in die Chatzeile. Ich hatte mir zum ziel gesetzt Schaben zu bauen und dann mit ein wenig Mikro und Glück meinen Gegner zu besiegen. Da ich aber nicht wusste welch Rasse mein Gegner spielte musste ich erstmal scouten gehen, das fügte sich eigentlich recht gut in meine BO ein, die man – etwas Erfahrung mit Starcraft 1 vorausgesetzt – recht intuitiv einhalten konnte. Im earlygame wirkte alles recht passend und wohlüberlegt, dass die Drohnen dabei “nur” 5 statt den gewohnten 8 Mineralien pro Gang abgaben, viel garnicht weiter auf – noch nicht.
Dann war mein Gegner gefunden, ein Protoss. Da ich aber sowieso nicht wusste welche Einheit wogegen wirklich gut ist, lies ich nicht von meinem Plan ab und techte so schnell wie möglich auf die Schabe. Und da kam die neue Gasmechanik zum Einsatz.
Nachdem der erster Extraktor, der übrigens eine sehr geniale Aufbauanimation hat, die etwas an die Gebäude der Untoten bei Warcraft 3 erinnert, fertiggestellt war und auch in Betrieb genommen wurde, schoss meine Gasanzeige nach oben.
Zwar war der Extraktor schnell erschöpft und musste erstmal wieder “aufgeladen” werden, aber das Gas reichte um die erforderliche Techstufe zu erreichen. Nachdem meine 2te Hatchery fertig war, begann meine Schabenproduktion richtig ins Rollen zu kommen, doch mein Gegner war natürlich auch nicht untätig gewesen. Gerade als ich angreifen wollte, kam mir seine Armee entgegen und es kam zu einem Kampf auf neutralem Terrain. Dabei haben sich die Schaben als überraschend träge erwiesen, ich hätte sie mir irgendwie agiler vorgestellt. Allerdings habe ich sicher nicht optimal gemikrot, da ich nicht einmal das Eingraben erforscht hatte, außerdem hatte ich natürlich zu so einem frühem Zeitpunkt auch noch nicht die erforderliche Techstufe um das Regenrationsupgrade zu erforschen. Das Ende vom Lied wird euch bekannt vorkommen, meine Basis wurde erbarmungslos zerstückelt und so blieb mir nichts übrig als mit einem “gg” das Spiel zu verlassen.
Erst jetzt bemerkte ich, dass das Event auf der Leinwand schon im vollem Gange war, dieses Spiel hatte, obwohl es gemessen an Spielen in Starcraft 1 sicher nicht das beste oder spannendste war, meine volle Aufmerksamkeit gefesselt. Ein Blick nach rechts verriet mir, dass es Exekutor wohl nicht anders erging, denn er starrte hochkonzentriert auf seinen Bildschirm.
Ein Blick über die Schulter, niemand da der wartet. Also ab ins nächste Spiel. Nachdem die Zerg mir offenbar kein Glück gebracht hatten, wählte ich die Terraner, weil ich unbedingt den Thor probieren wollte. Schließlich gab es da ja mehr als genug Diskussionsbedarf und da wäre ein bisschen Spielpraxis sicher nicht das falsche um den Thor ins rechte Licht zu rücken. Der Ladebalken berührte das Ende und sofort startete das Spiel. Und da war es. Das Starcraft-Gefühl. Das typische surren der WBFs beim Abbauen der Mineralien, die Supplydepots, die zusammen mit der Kaserne die Rampe blockten, das war alles so vertraut – man fühlte sich direkt “zuhause”
Allerdings nicht ohne die neuen Animationen beim Bauen der Gebäude oder das Schlenkern der Armee der WBFs bei ihrem Gang zu der Baustelle zu bemerken, und das eine oder andere mal trotz der niedrigen Grafikeinstellungen heranzuzoomen und dabei zuzusehen wie das Depot aufgebaut wird.
Nachdem ich 2 Depots und 1 Barracks gebaut hatte, wollte ich testen ob mein Wallin auch dicht ist, und habe einen meiner Marines losgeschickt um zu scouten. Dabei musste ich feststellen, dass die Rampen deutlich breiter sind als in Starcraft 1 und ich noch ein Depot bauen müsste. Doch bevor es soweit war, wollte ich erstmal die Lücke mit einem Marine schließen und dabei viel mehr etwas mir vollkommen neues auf.
Wenn man eine Einheit an dem Wall-In vorbei nach unten schickt, macht der Marine, der die Lücke eigentlich schließt platz und lässt die Einheit vorbei, danach geht er wieder auf seine Position zurück. Das erleichtert es natürlich solche Positionen mit Einheiten abzudichten und gleichzeitig aber noch z.B. wegzuschicken. Ob das auch funktioniert wenn der Marine auf “Position halten” steht, weiß ich allerdings nicht.
Als ich meinen Gegner, wieder ein Protoss, gescoutet hatte, beschloss ich, erstmal nicht auf den Thor zu setzen, sondern erstmal die Rächer zu probieren, und ich sollte es nicht bereuen. Ich baute also erstmal eine Raffinerie und bemerkte schon kurze Zeit später wie mein Gas regelrecht in die Höhe schoss.
Wow, da braucht man die zweiten Raffinerie ja garnicht!
Aber falsch gedacht, schon nach recht kurzer Zeit ist die Raffinerie nämlich erschöpft und er muss sich erst wieder “aufladen”. Das dauert allerdings eine Weile, so dass man den schönen Gasvorrat schnell wieder aufbraucht und das Polster schnell verpufft. Ich schickte schnell meine WBFs an die Mineralien, damit sie wenigstens nicht nutzlos rumstanden und baute meine zweite Raffinerie.
Mit beiden Raffinerien hatte ich dann genug Gas um mir eine recht stattliche Rächerarmee aufzubauen, jetzt wartete ich nurnoch darauf dass mein Minenupgrade fertig würde und ich meine Schergen auf meinen Gegner hetzen könnte. Und dann kam mein Startschuss. Elegant schwebten die Rächer über die Karte und sprangen dabei unberührt über Klippen immer ihr Ziel fest im Blick. Als ich den Angriff startete erwartete ich meinen Gegner einfach ein bisschen nerven zu können. Ich sprang also die Klippe runter und begann auf die Sonden zu schießen. Die erste Salve. Einige Sonden waren vernichtet. Ungläubig starrte ich auf den Bildschirm, während ich hinter mir entzückte Zwischenrufe eines Zuschauers hört. Die zweite Salve. Es war kaum noch Sonden da, die überhaupt arbeiteten. Erstaunt und entzückt gucke ich mir an wieviel Schaden so ein Rächer überhaupt macht. Oha, nur 4? Da machen sich die 4 Bonusschaden auf leichte Rüstung aber bemerkbar. Die ersten Berserker kamen aus dem Nebel des Krieges zu mir gerannt um den jämmerlichen Rest an Sonden zu verteidigen, doch ich konnte noch meine 3te Salve abfeuern, die auch die restlichen Sondenbestände vernichtete und konnte noch die Minen, die ich erforscht hatte, auf die Nexus abwerfen um mich dann anschließend so zurück zu ziehen, wie ich gekommen war: Über die Klippen. Die Berserker lies ich dabei schadenfroh zurück und gucke mir noch von oben an wieviel Schaden die Nexus bekam. Es war nicht besonders viel aber auch nicht zu wenig. Man kann also nicht mal eben mit ein paar Rächern eine Nexus zerstören, man kann sie allerdings schon schwächen und dann später wiederkommen, wenn das Cooldown der Minen soweit ist, und weiter machen. Und genau das tat ich.
Ich wollte eigentlich nur rein, Minen legen, wieder raus. Dabei feuerte ich allerdings ausversehen eine Salve auf einen Berserker los, der sofort tot umfiel. Achja richtig! Berserker haben leichte Rüstung! Ich hatte Blut geleckt. Mit ein wenig Mikro und mit der Hilfe der Klippen schaffte ich es schließlich die Berserker zu töten ohne selbst große Verluste zu haben.
Ein Protoss sollte also entweder Charge oder noch besser Hetzer haben, wenn er es mit Rächern zu tun bekommt. Denn dank der Minen waren die Canons, die am Eingang der Basis standen, auch kein Problem für mich. Ich hatte meinen Gegner tatsächlich nur mit einer Gruppe Rächern besiegt! Und es hatte Spaß gemacht! Die Berserker von einer Ecke zur nächsten zu hetzen, dabei über Klippen abzukürzen und zwischendurch immer wieder einen zu töten, das war einfach genial.
Gerne hätte ich die Strategie nochmal probiert, aber hinter mir war ja ein Wartender gewesen, also ging ich rüber zu Exekutor, wo ich etwas nicht minder spannendes sehen konnte. Exekutor hatte nämlich in der Zwischenzeit einige Warpgates aufgebaut mit denen er einen zwar simplen, aber sehr gemeinen Plan verfolgte. Er flog mit einem Phasen-Prisma zur Basis des Gegners rüber und aktivierte dann den “Pylon”-Modus. Dann klickte er auf einen Button, der rechts unten aufgetaucht war, als er die Warpgates upgegradet hatte. Durch das Klicken dieses Buttons werden alle Warpgates, die gerade einsatzbereit sind, markiert. Alles was man dann noch tun muss ist Shift gedrückt zu halten und die Einheiten, die man haben will, im Bereich des Phasenprismas zu platzieren. Die Wirkung war verheerend. Der Gegner war vollkommen überrascht und hatte schon seine halbe Basis verloren bevor seine Armee überhaupt zur Verteidigung anrückte.
Während weiter hinten mittlerweile schon Warcraft 3 lief, was man vor allem an der gesteigerten Lautstärke der Shoutcaster merkte, machte mich an die nächsten Spiele. Mittlerweile hatte sich der Blick schon an Starcraft 2 gewöhnt und es kaum einem schon fast vertraut vor. Ich hatte sogar schon so etwas wie eine BO für einen Rächer-Harass, die das Problem mit den Geysiren in den Griff bekommen hatte. Da aber auch meine Gegner von Spiel zu Spiel besser wurden, hat der erste Angriff mit Rächern nicht mehr direkt zu Sieg geführt. Im weiteren Spielverlauf habe ich dann festgestellt, dass man – zumindest gefühlt – weniger Mineralien bekommt als in Starcraft 1. Das mag aber auch daran liegen, dass durch MBS das Makro leichter geworden ist und man die vorhandenen Produktionsgebäude besser ausnutzt.
Was mir sehr gut gefallen hat, waren die gelben Mineralien. Man merkt einen sehr deutlichen Unterschied ob man an einer normalen Exe oder an einer “guten” Exe expandiert hat. Auch wenn man offiziell “nur” 50% schneller abbaut, gefühlt war es mindestens das Doppelte.
Das ging sogar so weit, dass ich einmal bei 12 Supply eine Hatchery bei gelben Mineralien gebaut habe, dann meine Drohnen dahin transferiert habe und von da an mass Zerglinge gebaut habe (mit Speedupgrade). Die ca 12-15 Drohnen haben gereicht, dass ich noch zwei weitere Hatcherys bauen konnte und dann damit aus 4 Hatcherys Zerglinge bauen konnte. Auch wenn das natürlich eine weile gedauert hat. Anschließend bin ich dann mit den ersten 10 Zerglingen in die Basis des Gegners gerannt (der gerade seine Rampe verlassen hatte, das war Pech) und von da an gab es dann ein ewiges Hit'n'Run in seiner Basis, wobei immer mehr Ströme an Zerglingen in seine Basis kamen. Sodass die gelben Mineralien dann am Ende das Spiel entschieden haben.
Ein ganz ähnliches Spiel hatte ich direkt danach, als ich eine Fast Expansion versucht habe und mit einem Bunker gerusht wurde. Ich habe einfach in meiner Main 10 Zerglinge gebaut und bin dann in seine Mainbase, wo es dann zu recht intensiven Mikrokämpfen kam. Dabei kann ich mir durchaus vorstellen, dass das Makro nicht darunter leiden muss, wenn man etwas geübt ist. Gerade die verschiedenen Sammelpunkte für Einheiten und Drohnen helfen da schon enorm.
Einziger Wermutstropfen war, dass es öfters einen Bug gab, der das Spiel beendet hat oder dass man einen disconnect hatte. Es ist natürlich klar, dass so etwas in einer Alpha vorkommen kann, das Problem war nur, dass man dadurch selten in den späteren Spielverlauf kam und die high-end Einheiten sinnvoll testen konnte.
Nachdem um 12 Uhr die Laptops langsam ausgeschaltet wurden hat sich noch eine kleine Runde gefunden, die sich mit Xordiah über die Einheiten und Fertigkeiten unterhalten hat. Sie war zwar freundlich und stand Rede und Antwort aber wirklich neues konnten wir auch nicht in Erfahrung bringen, aber ich glaube das hat auch keiner wirklich erwartet.
Autor: A-Knopf