Im Laufe des Multiplayer Panels auf der BlizzCon sprach Blizzard, vertreten durch den Game Director Dustin Browder, Senior Designer Josh Menke sowie die Associated Game Balance Designer David Kim und Matt Cooper, ausführlich über die herangehensweise an das Balancing von StarCraft 2.
Blizzard nutzt dazu mehrere Quellen, um Feedback zu sammeln:
- Feedback der Spieler
- Feedback der Pros
- Feedback durch Turniere
- Spielen des Spiels
- Tabellen
- Testkämpfe
- Battle.net Stats
- Korea
Beim Feedback der Spieler geht es hierbei hauptsächlich darum, die Anmerkungen, Anregungen und Beschwerden der Spieler in den Foren zu berücksichtigen und nicht nur die lautesten sondern die wichtigen Dinge dabei heraus zu filtern. Pros liefern, genau wie der durchschnittliche Spieler, sehr viel Feedback - jedoch auf einem sehr viel spezialisierterem Level. Dass macht es allerdings auch schwierig, da viele Gesichtspunkte untergehen können.
Turniere helfen Blizzard dabei, die verschiedenen Spielweisen und das Ausnutzen von Unausgeglichenheiten zu beobachten. Der reine Ausgang eines Spieles steht dabei nicht im Vordergrund. Wichtig ist es jedoch auch, das Spiel als Entwickler "selber in die Hand zu nehmen" und die Tests selber auszuführen. Dabei können inszenierte Kämpfe zwischen verschiedenen Einheiten durchaus auch beitragen und von der Analyse von Tabellen und Datensätzen wird auch reger Gebrauch gemacht.
Das Battle.net selbst spielt hierbei die zentrale Rolle, da durch das Matchmaking System enorme Datenmengen anfallen, die sehr gut für das Balancing genutzt werden können. Sobald ein Matchup deutlich von dem erwünschten 50/50 Verhältnis abweicht, kann in den Daten nach möglichen Gründen gesucht werden. Ein starker Focus liegt hierbei auch auf Korea, da diese im internationalen Vergleich ein größeres Potential für neue Strategien und einen höheren Einfallsreichtum zu besitzen scheinen.
Momentan werden mit Hilfe dieser Tools viele Probleme angegangen, wie zum Beispiel die weit verbreitete Ansicht, Marauder seien zu stark mit StimPacks - und das, obwohl interne Daten eher darauf hindeuten, dass Marines möglicherweise etwas zu stark sind; vor allem, wenn sie von Maraudern gedeckt werden. Auch wird ein etwas deutlicherer Blick auf das Matchup Protoss vs. Terraner geworfen, welches in Nordamerika momentan ein 60/40 Sieges-Verhältnis aufweist. Pros sind sich dabei allerdings nicht einig, welche der Rassen deutlich überlegen ist und so werden noch einige Analysen folgen müssen.