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Khaydarin-Amulett und Anzeige der Niederlagen
Geschrieben von Telias am 24.03.2011 um 10:54

Nach dem gestrigen Patch sind von der Community einige Fragen aufgetaucht. Unter anderem wurde das Khaydarin-Amulett beim Hohen Templer abgeschafft. Blizzard hat mal wieder die Statistiken analysiert und festgestellt das Hohe Templer und Kolosse besser sind, als sie sein sollten. Damit die Protoss als Rasse nun nicht schlechter werden, hat das Entwicklerteam beschlossen eine der beiden Einheiten anzupassen.

Nachdem der Patch mit dieser gar garstigen Änderung an den hohen Templern heute erscheint, möchten wir die Gelegenheit nutzen und die Hintergründe dieser Anpassung mit euch teilen.

Wenn wir einen Blick in unsere Daten werfen müssen wir feststellen, dass im Bezug auf Flächenschaden bei den Protoss sowohl Kolosse als auch hohe Templer etwas besser abschneiden als sie sollten. Dies gilt für nahezu alle Skillstufen und deswegen halten wir eine Anpassung für angemessen. Gleichzeitig möchten wir nicht beide Einheiten verändern, denn dann besteht die Gefahr, Protoss insgesamt plötzlich im Vergleich zu den anderen Spezies zu schlecht dastehen zu lassen.

Wir setzen also nur an einer Stelle an und haben uns für die hohen Templer entschieden und das Khaydarin-Amulett aus dem Spiel entfernt. Dieses Upgrade hat die Start-Energie von Templern erhöht und ermöglicht, einen Psi-Sturm direkt nach dem Heranwarpen der Einheit zu zünden, anstatt zunächst etwas Energie sparen zu müssen. Diese Spielweise konnte allerdings die taktischen Möglichkeiten des Gegenspielers stark einschränken, sobald sie verfügbar war. Für einen Terraner zum Beispiel konnte es unmöglich werden, kleine Scharmützel oder Drops zu starten, weil ständig sofort hohe Templer zur Stelle waren und fürchterlichen, fürchterlichen Schaden verursachen konnten. Damit war der Terraner gezwungen, seine Armee zusammen zu halten und an einem Fleck zu kämpfen, um eine Chance auf den Sieg zu haben.

Mit den Änderungen an den hohen Templern nehmen wir also die wie oben angesprochene Korrektur am Flächenschaden vor und sorgen außerdem dafür, dass Protossspieler ihre Stürme in Zukunft etwas vorausplanen müssen, was neue taktische Optionen öffnet – und gleichzeitig nicht andere Spieler stark in ihren Möglichkeiten beschneidet.

Nun kann man natürlich sagen…
Mit HTs braucht in Zukunft keiner mehr zu Rechnen.



…aber wir sind hier anderer Meinung: Es wird immer Situationen geben, in denen Protoss Flächenschaden benötigen, um den Sieg davonzutragen. Die andere Einheit mit Flächenschaden ist der Kolossus und wir gehen nicht davon aus, dass dieser den hohen Templer komplett verdrängen wird. Schließlich sind die Konter zu beiden Einheiten recht unterschiedlich und zum Beispiel sehen wir sowohl in der Rangliste als auch in Turnieren genügend Spiele, in denen Zerg oder Terraner viele Mutalisken oder Vikings in die Schlacht werfen. In solchen Situationen sind Kolosse nahezu nutzlos bis absolut nutzlos, schließlich schießen sie nicht auf Lufteinheiten.

Natürlich werden wir die Auswirkungen dieser Änderungen genauso wie die gesamte Spielbalance genau im Auge behalten und freuen uns auf euer (konstruktives :) ) Feedback.

Zudem ist auch die Anzeige der Niederlagen für alle Ligen unterhalb der Meister-Liga nicht mehr sichtbar. Das System ist so eingerichtet, dass das Verhältnis von Siegen zu Niederlagen bei ungefähr 50 zu 50 liegen sollte. Neue Spieler werden jedoch vermutlich die ersten Spiele verlieren und für diese wird es schwer werden das o.g. Verhältnis wieder zurück zu erkämpfen. Damit es also nicht zu Frust und unaussagekräftigen Statistiken kommt wurde die Anzeige der Niederlagen nun entfernt.

Wir haben die Anzeige der Niederlagen bewusst entfernt, und zwar für alle Ligen unterhalb der Meister-Liga. Ab dort hat die Gegnerzuweisung nicht mehr so einen starken Einfluss wie in den Ligen darunter und es wird für Spieler möglich, tatsächlich deutlich mehr Siege als Niederlagen anzuhäufen.

Darunter allerdings ist die Anzahl an Niederlagen bei weitem nicht so aussagekräftig, wie man auf den ersten Blick annehmen könnte. Stellt euch vor, ihr steigt neu in StarCraft II ein und wagt euch das erste Mal ins Battle.net. Ihr spielt und spielt und spielt und sammelt gerade am Anfang sehr viele Niederlagen an. Statt aufzugeben, feilt ihr aber an eurer Taktik, lernt neue Techniken und werdet besser. Ihr beginnt Spiele zu gewinnen und die Gegnerzuweisung findet größere Herausforderungen für euch, an denen ihr weiter wachst und zu einem immer besseren Spieler werdet.

So weit, so gut – jedoch funktioniert das System so, dass das Verhältnis von Siegen zu Niederlagen sich bei ungefähr 50/50 einpendelt. In der oben beschriebenen Situation bedeutet das, dass die Anzahl eurer Siege nach eurer ersten Lernphase vermutlich niemals so hoch sein wird wie die eurer Niederlagen. Und das, obwohl ihr ein viel besserer Spieler geworden seid und eure Siege von heute das viel besser belegen als eure Niederlagen von vorgestern. Selbst wer schon als starker Spieler beginnt, wird in den meisten Fällen bei einem ausgeglichenen Verhältnis von Siegen und Niederlagen ankommen.

Deswegen ist die Anzahl der Niederlagen in gewerteten Spielen kein guter Weg, um Rückschlüsse auf das Können eines Spielers oder seinen Fortschritt zu ziehen. Im Gegenteil, sie kann sogar irreführend und im schlimmsten Fall unnötig frustrierend sein.