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Die große Säuberung

Wie die heilige Inquisition achthundert Jahre zuvor, so verfolgte auch die UPL einen der unmenschlichsten und verabscheuungswürdigsten Pläne in der Geschichte der Menschheit: das Säuberungsprojekt! Dieser Kreuzzug gegen alles nicht der Norm entsprechende ‘Genmaterial’ war die Endlösung, mit der die Regierung versuchte, die Reinigung der Menschheit von ihren degenerierten Elementen zu erreichen. Jede einzelne Nation der Erde wurde von den Truppen der UPL auf der Suche nach Dissidenten, Hackern, synthetisch und kybernetisch ‘Verbesserten’, Tech-Piraten und auch Kriminellen aller Art durchkämmt. Dieses weltumspannende Auslesesystem führte zur Vernichtung von fast 400 000 000 Menschen. Die globalen Medien, die natürlich durchweg unter dem Einfluß der UPL standen, spielten die Aktionen herunter. So wurde dafür gesorgt, daß die Weltöffentlichkeit von den barbarischen Greueltaten, die rund um den Globus begangen wurden, nichts erfuhr.

Unabhängig von ihren unmenschlichen Taten gelang es der UPL, auf anderen Gebieten der Technologie große Fortschritte zu erzielen. Forschungsgebiete, die seit langem ruhten, wurden unter der Kontrolle der UPL wieder aktiviert. Die Raumfahrtprogramme, Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts initiiert, aber dann aufgrund der dramatischen Haushaltsprobleme der amerikanischen und russischen Regierung auf Eis gelegt, wurden zur Basis einer neuen Ära der Forschung. Eine Verbindung von Kälteschlaf- und Warp-Antrieb-Technologien machte schließlich die Reise zu den Sternen möglich. Innerhalb einer Zeitspanne von nur vierzig Jahren gründete die UPL zahlreiche Kolonien auf dem Mond und anderen Planeten des Sonnensystems.

Während dieser Periode begann der junge und brillante Wissenschaftler Doran Routhe damit, seine Position in den Machtstrukturen der UPL auszubauen. Nicht mit der Durchführung der ‘großen Säuberung’ belastet, war Routhe von der Idee besessen, Kolonien außerhalb des Terrasektors zu gründen. Er war davon überzeugt, daß die Entdeckung neuer Mineralien und alternativer Treibstoffe auf den zu besiedelnden Welten ihn zu einem der einflußreichsten Männer der Erde machen würde. Seine persönlichen Kontakte und eine gehörige Portion Glück hatten ihm Tausende von UPL-Gefangenen in die Hände gespielt, die er als Versuchskaninchen für seine geheimen Pläne mißbrauchen wollte. Die gemäß dem Edikt der ‘großen Säuberung’ eigentlich zur Exekution vorgesehenen Häftlinge wurden statt dessen zu Routhes privaten Laboratorien gebracht. Die Pläne des Wissenschaftlers sahen vor, die Gefangenen in den Weltraum hinauszuschicken, um dort befindliche Welten zu kolonisieren. Seine wissenschaftlichen Teams bereiteten annähernd 56 000 Menschen für einen langen Kälteschlaf vor. Vorher wurden jedoch die verschiedenen Mutationen und kybernetischen ‘Verbesserungen’ der Gefangenen katalogisiert und in einen revolutionären Supercomputer eingespeist. Dieses ‘Artifizielle teleempathische Logik-Analyse-System’, auch ATLAS genannt, war nun in der Lage zu berechnen, welche der Häftlinge die drohenden Gefahren überstehen würden. Nur 40 000 der Gefangenen wurde zugetraut, den zu erwartenden Härten trotzen zu können. Diese 40 000 wurden an Bord von vier gewaltigen vollautomatischen Langstrecken- Supertransportern gebracht.

Während die Gefangenen auf ihren Kälteschlaf vorbereitet wurden, wurden die Schiffe mit umfangreichen Vorräten an Lebensmitteln und Hardware beladen, die den unfreiwilligen Kolonisten an ihrem Zielort zur Verfügung stehen sollten. Schließlich wurden in die Navigationssysteme der Schiffe noch die Koordinaten des Planeten Gantris VI eingespeist. Alles schien in bester Ordnung zu sein, und nicht einmal Routhe selbst hätte ahnen können, daß er die Häftlinge auf eine Reise schicken würde, an deren Ende für viele der sichere Tod in der Einsamkeit der galaktischen Randbreiche stehen würde.